Leon Haslam (Kawasaki) wettert gegen Pirelli

Der neunte Platz im ersten Lauf, Rang 2 im zweiten Rennen – Leon Haslam und sein Team JG Speedfit Kawasaki hatten sich vom Saisonauftakt der Britischen Superbike-Meisterschaft in Donington Park wesentlich mehr versprochen. Zwar konnte sich der 34-jährige Londoner die Pole-Position sichern, doch in beiden Läufen verlor er auf die Distanz immer mehr an Boden auf den Überraschungs-Doppelsieger Bradley Ray (Suzuki).

Haslam glaubt, dass sich die härteren Pirelli-Reifenmischungen, die für die Saison 2018 produziert wurden, wesentlich schneller abnutzen, als die 2017-er Pneus. «Wir hatten ein großes Problem mit dem Reifenverschleiß», erklärte der BSB-Vizemeister des vergangenen Jahres gegenüber dem britischen Internetportal MCN. «Die 2018-er Reifen sind eine Sekunde langsamer als die Vorjahresreifen und halten nur die Hälfte der Distanz.»

«Am Samstag standen drei Piloten auf dem Podium, die allesamt die alten Reifen verwendeten, während ich, Joshua Brookes, Jake Dixon, Luke Mossey und all die anderen, die ebenfalls weit zurückfielen, die neuen Pirelli-Reifen aufgezogen hatten. Am Sonntag hatte ich Glück, dass solche kritischen Bedingungen herrschten. Wäre es trocken gewesen, hätte ich mit diesen Reifen nicht einmal die Chance auf einen Platz in den Top-5 gehabt.»

Die Pirelli-Mitarbeiter beteuern, dass beide Reifen exakt die gleichen Eigenschaften aufweisen und bestehen darauf, dass es keine Unterschiede im Herstellungsprozess gibt. «Ich habe mit Leon Haslam und seinen Teamchef Jack Valentine gesprochen», erklärte Pirelli-Techniker Jason Griffiths. «Ich habe mir ihre Meinungen und Vorwürfe genau angehört und notiert.»

«Ich gab diese Informationen nach Italien an das Werk weiter und wir erwarten nun eine Rückantwort an das Team JG Speedfit Kawasaki. Die Reifen wurden auf die gleiche Weise und mit den gleichen Komponenten hergestellt. Leon ist der Einzige, der sich mir gegenüber beschwert hat. Sein Team sagte mir zwar auch, dass Mossey ebenfalls Schwierigkeiten mit den Reifen hatte, aber ansonsten gab es noch keine weiteren Beanstandungen.»