Le-Mans-Verschiebung: Neue Herausforderung für Teams

Von Helmut Ohner
Karsten Wolf (GERT56) findet klare Worte

Karsten Wolf (GERT56) findet klare Worte

Bei der erneuten Verschiebung des 24-h-Rennens in Le Mans hatte der veranstaltende Automobile Club l’Ouest wohl nicht im Fokus, dass vor allem Privatteams vor neue Herausforderungen gestellt werden könnten

Dass das 24-Stunden-Rennen in Le Mans wegen der weltweit grassierenden Coronavirus-Krise nicht wie geplant Mitte April ausgetragen werden kann, stand wegen der rasant steigenden Fälle an Erkrankungen rasch außer Zweifel und stieß bei den Teams auf Verständnis. Am 10. März wurde der Langstreckenklassiker auf Anfang September verschoben. Knapp zehn Tage später wurde das Finale der saisonübergreifenden Langstrecken-Weltmeisterschaft 2019/2020 neu terminisiert.

«Nach Bekanntwerden der Verlegung auf das erste September-Wochenende haben wir alle Buchungen für die benötigten Sattelzugmaschinen gekündigt und sämtliche Urlaubsanträge bei den jeweiligen Arbeitgebern unserer Teammitglieder storniert und mit viel Mühe auf den neuen Termin umgebucht», zählt Karsten Wolf, Teammanager vom German Endurance Racing Team 56, einen Teil der Arbeiten auf, die nach der Verschiebung notwendig wurden.

Weil dem veranstaltenden Automobile Club l’Oust (ACO) nichts anderes übrigblieb, als auch das 24-Stunden-Autorennen in Le Mans zu verschieben und als neuen Termin den 19./20.September wählte – an besagtem Wochenende soll übrigens in Le Castellet auch der Bol d’Or gefahren werden – wurde der Motorrad-Bewerb kurzerhand um eine Woche vorverlegt. Keine zwei Wochen zwischen den beiden Rennen hätten den ACO vor eine schier unlösbare Aufgabe gestellt.

Mit dieser kurzfristig getroffenen Entscheidung stellte man vor allem die kleinen Privatteams, die das Salz in der Suppe der Langstreckenbewerbe darstellen, vor neue Probleme und Herausforderungen.

«Diese Verlegung hat wohl damit zu tun, dass die Autofraktion sicher so viel Vorhaltezeit braucht, um Ihre gesamte Infrastruktur inklusive Cateringpaläste aufzubauen. Dass man sowas nicht im Auge hat ärgert mich und gefährdet unseren Einsatz», spricht Wolf Klartext. «Einerseits gab es reihenweise Absagen von Teammitgliedern, weil in Sachsen an diesem Wochenende Schuleingang ist und andererseits haben uns die Arbeitgeber gefragt, ob wir einen auf der Waffel haben, weil wir die gerade erbettelten Urlaubsanträge nochmals storniert haben.»

«Dass der Abstand zum Bol d‘Or etwas länger wird ist sicher positiv zu bewerten. Für den Fan und Eurosport Zuseher wird es ebenfalls eine Herausforderung, wenn die 24 Stunden von Le Mans Auto und der Bol d'Or zeitgleich stattfinden. Ich bin mir sicher, dass wir es wieder irgendwie schaffen, doch wir schauen mit Sorge auf unser geliebtes Heimrennen in Oschersleben Anfang Juni, wo wir für eine Genrealattacke beim WM-Finale in Le Mans den Grundstein legen wollten.»

«Aber dies sind in der momentanen Situation alles Sekundärprobleme, nun geht es darum Abstand zu halten und zusammen zu stehen! Passt auf Euch auf und bleibt gesund!»

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