Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

24h Le Mans: Suzuki wiederholt Erfolg aus dem Vorjahr

Von Tim Althof
Mit einer meisterlichen Vorstellung holte sich das Suzuki Werksteam Yoshimura SERT den Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Für den japanischen Hersteller war es der 14. Sieg beim traditionsreichen Event in Le Mans.

Der Saisonstart der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2022 in Le Mans fand unter perfekten Bedingungen statt. Tagsüber stieg das Thermometer auf über 20 Grad und auch in der Nacht wurde es nicht kälter als 8 Grad, für ein Rennen im April ziemlich bemerkenswert. Sportlich machten vor allem die Teams von F.C.C. TSR Honda, YART-Yamaha und Yoshimura SERT Schlagzeilen. Durch einen Flüssigkeitsverlust an der Yamaha vom Schweizer David Chevalier, wurde am Ende noch einmal das Safety-Car auf die Strecke geschickt. Das Rennen wurde aber dann im Renntempo beendet.

Josh Hook, Mike di Meglio und Gino Rea legten zu Beginn des 24-Stunden-Rennens auf dem Circuit Bugatti eine beeindruckende Pace vor. Das Honda-Werksteam kämpfte lange Zeit mit Suzuki um die Führung, musste aber am Samstagabend und Sonntagmorgen Rückschläge durch Defekte und durch einen Sturz hinnehmen. Am Ende blieb ihnen ein starker dritter Platz für das Team von Masakazu Fujii.

Vorne kristallisierte sich in der langen Nacht von Le Mans ein großartiger Zweikampf zwischen Suzuki und Yamaha heraus. YART-Yamaha kam von der Pole-Position, Karel Hanika brachte die R1 jedoch viel zu spät in Bewegung und somit fand er sich am Ende des Feldes wieder. In einer fulminanten Aufholjagd fuhr das Team aus Österreich bis auf Platz 2 nach vorne. Die Mannschaft von Teamchef Mandy Kainz hielt diesen Rang bis zum Fallen der Zielflagge und Marvin Fritz, Niccolo Canepa und Karel Hanika hatten großen Grund zu Freude.

Yamaha konnte zwar den Druck auf Yoshimura SERT Motul aufrechterhalten, doch ernsthaft angreifen konnten sie den aktuellen EWC-Weltmeister nicht. Sylvain Guintoli musste die GSX-R am Samstagabend einmal ohne Benzin zurück zur Box schieben, ansonsten gab es keine Probleme beim Team von Damien Saulnier und Yohei Kato. Guintoli, Gregg Black, und Xavier Simeon gewannen am Ende das 45. 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit einem Vorsprung von einer Runde.

Gleich hinter den drei Werksmannschaften von Suzuki, Yamaha und Honda landeten eine ganze Reihe Superstock-Teams im Gesamtergebnis. Der Sieg in dieser Kategorie ging nach einer bärenstarken Leistung an Philipp Steinmayr, Baptiste Guittet und Hugo Clere vom Team 18 Sapeurs Pompiers. Die «Feuerwehrmänner» hatten am Samstag noch einige technische Probleme und sie waren bis auf Platz 25 zurückgerutscht. Am Ende war die Pace des Trios jedoch so stark, dass ihnen niemand das Wasser reichen konnte. Zweiter wurde das No Limits Motor Team (Suzuki), Platz 3 ging an die Honda-Mannschaft National Motos mit den beiden Schweizern Valentin und Sebastian Suchet sowie Guillaume Raymond.

Mit der Leistung im Rennen überzeugte das Bolliger Team aus der Schweiz. Die Privatmannschaft von Kevin Bolliger, die in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum in der Endurance-WM feiern, kamen ohne größere Probleme über das gesamte Rennen und holten am Ende mit ihrer neuen Kawasaki Platz 8. In der EWC-Wertung bedeutet das für Jan Bühn, Jesper Pellijeff und Nico Thöni Position 4.

Auf Platz 14 fuhr LRP Poland mit Dominik Vincon, Stefan Kerschbaumer und Bartlomiej Lewandowski, das bedeutet Punkte für Rang 6 in der EWC-Klasse. Hinter der polnischen BMW-Mannschaft kam Jan Mohr mit seinem Team Energie Endurance 91 auf Rang 16 ins Ziel, in der Superstock-Klasse war das der neunte Platz. Das Ducati-Werksteam beendete das Rennen nach einigen Zwischenfällen auf dem 15. Gesamtrang, Punkte kassierten Philipp Öttl, Xavi Fores und David Checa für EWC-Platz 7. Das Team SRC Kawasaki kam als 18. ins Ziel auf dem 4,185 km langen Kurs.

Auch die Mannschaften von METISS (Pons, Santo Domingues, Trautmann) und Aviobike (Gesselbaur, Dangel, Groppi) erreichten das Ziel. Die Metiss-Truppe wurde 28. und das Yamaha-Team von Aviobike fuhr nach einem schwierigen Rennen auf Platz 27. Die Teams von Motobox Kremer Racing (Dehaye, Ströhlein, Walchhütter) und Vitalais Racing Igol (Alt, E. Nigon, Odendaal) erreichten das Ziel nicht. Auch das BMW-Werksteam (Reiterberger, Mikhalchik, Guarnoni) musste bereits frühzeitig die Segel streichen.

Ergebnis 24h Le Mans 2022:
Pos Fahrer, Motorrad Klasse Zeit/Diff.
1 Yoshimura SERT Motul (Black, Simeon, Guintoli), Suzuki GSX- R1000  EWC 840 Runden
2 YART – Yamaha Official Team EWC (Hanika, Fritz, Canepa), Yamaha YZF-R1
EWC >1 min
3 F.C.C. TSR Honda France (Hook, Rea, Di Meglio), Honda CBR1000 RR-R
EWC + 14 Runden
4 Team 18 Sapeurs Pompiers (Clere, Guittet, Steinmayr), Yamaha YZF-R1
SST + 24 Runden
5 No Limits Motor Team (Masbou, Calia, Scassa), Suzuki GSX-R1000
SST + 24 Runden
6 National Motos Honda (S. Suchet, V. Suchet, Raymond), Honda CBR1000 RR-R
SST + 25 Runden
7 Team 33 Louit April Moto (Gamarino, Saltarelli, Egea), Kawasaki ZX-10R SST + 27 Runden
8 Team Bolliger Switzerland (Bühn, Pellijeff, Töni), Kawasaki ZX-10R
EWC + 28 Runden
9 Pitlane Endurance #86 (Pellizotti, Parassol, Pak), Yamaha YZF-R1
SST + 32 Runden
10 Team LH Racing (J. Nigon, de la Vega, Robert), Yamaha YZF-R1 SST + 33 Runden
14 Team LRP Poland (Vincon, Kerschbaumer, Lewandowski), BMW S 1000 RR
EWC + 39 Runden
15 ERC Endurance Ducati (Öttl, Fores, Checa), Ducati Panigale V4R 
EWC + 42 Runden
16 Energie Endurance 91 (Napoli, Mohr, P. Szkopek), Kawasaki ZX-10R
SST + 43 Runden
18 Webike SRC Kawasaki France (De Puniet, Masson, Marino), Kawasaki ZX-10R
EWC + 53 Runden
27 Team Aviobike (Gesslbauer, Dangl, Groppi), Yamaha YZF-R1
SST + 75 Runden
28 METISS (Pons, Santo Domingues, Trautmann), Metiss
EXP + 79 Runden
DNF Viltais Racing Igol (Alt, Nigon, Odendaal), Yamaha YZF-R1
EWC  
DNF Tecmas Mersen GMC (Hedelin, Moser, Bonnot), BMW S 1000 RR
EWC  
DNF Wojcik Racing Team EWC (Gines, Mulhauser, Kovacs), Yamaha YZF-R1 EWC  
DNF Motobox Kremer Racing (Dehaye, Walchhütter, Ströhlein), Yamaha YZF-R1
EWC  
DNF Junior Team LMS Suzuki (Dupuy, Kemmer, Cortot), Suzuki GSX-R1000
SST  
DNF BMW Motorrad World Endurance (Reiterberger, Mikhalchik, Guarnoni), BMW M 1000 RR
EWC  

 

WM-Stand nach 1 von 4 Rennen:
Pos Team Punkte
1 Yoshimura SERT Motul 63
2 YART – Yamaha Official Team EWC
55
3 F.C.C. TSR Honda France
49
4 Team Bolliger Switzerland
35
5 Tati Team Beringer Racing 28
6 Team LRP Poland
26
7 ERC Endurance Ducati 23
8 Webike SRC Kawasaki France 22
9 Team GT Endurance
15
10 Viltais Racing Igol 13
11 Maco Racing Team
12
12 Kingtyre Fullgas Racing Team 10
13 Motobox Kremer Racing 2
14 BMW Motorrad World Endurance
2
15 Tecmas 1

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