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Pirelli-Reifen 2021: Wieso Ferrari keine Tests will

Von Mathias Brunner
Der Russe Sergey Sirotkin testet derzeit in Le Castellet. Sein Renault RS18 rollt auf 2021er Niederquerschnittreifen. Mit Pirelli arbeiten Renault, McLaren und Mercedes. Da fragen sich die Tifosi: Wo bleibt Ferrari?

Eine neue Formel-1-Ära hat begonnen: Renault- und McLaren-Reservist Sergey Sirotkin fährt derzeit in Südfrankreich mit den neuen Reifen/Felgen-Dimensionen, die ab 2021 im GP-Sport verwendet werden. Die Formel 1 wird sich von den 13-Zoll-Rädern verabschieden und seriennähere Niederquerschnittreifen verwenden, 18 Zoll. Am ersten Testtag mit einem umgebauten Renault RS18 hat der Russe 94 Runden zurückgelegt.

 Parallel zu Sirotkin ist auch Esteban Ocon auf der Bahn. Der junge Franzose sitzt in einem aktuellen Silberpfeil und testet für Pirelli Reifenmischungen im Hinblick auf 2020. Bilder der Autos von Ocon und Sirotkin zeigen sehr schön den unterschiedlichen Look.

 Aus Le Castellet sickert durch: Probleme gab es keine, Sirotkin soll das Fahrgefühl ähnlich gefunden haben wie mit den alten Reifen- und Rad-Dimensionen.

 Zur Saison 2021 hin wird die Formel 1 auf Niederquerschnittreifen daherrollen, montiert auf 18-Zoll-Rädern. Im März hatte Pirelli-Rennchef Mario Isola in Mailand bestätigt, wie das Entwicklungsprogramm abgewickelt werden soll. «Wir sprachen mit verschiedenen Rennställen, was den Bau von Übergangsfahrzeugen angeht. Die Teams müssen die Aufhängungen ihrer 2018er Fahrzeuge anpassen. Wir brauchen richtige Renner, um verlässliche Ergebnisse zu erhalten. Wir haben insgesamt sechs Testtage eingeplant.»

 Im Mai war klar: Nur drei Rennställe haben sich bereit erklärt, Übergangsfahrzeuge zu bauen – Mercedes, McLaren und Renault.

 Red Bull Racing musste absagen, weil der 2018er Renner mit Renault-Motoren lief. Ferrari hat ebenfalls abgesagt, aber aus anderen Gründen. Mattia Binotto sagt: «Wir haben beschlossen, nicht an diesem Programm teilzunehmen. Das ist uns alles zu kurzfristig, es fehlen die Ressourcen. Aber wir werden ein solches Auto für 2020 bauen. Wir haben nicht den Eindruck, dass wir etwas verpassen. Das ist ein frühes Stadium der Entwicklung, und die sieben Rennställe, die kein Übergangsfahrzeug bauen, werden von den anderen drei alle Daten erhalten.»

 Mario Isola weiter: «Es wird mit diesen drei Teams drei Tests geben, im September, Oktober und November, jeweils an zwei Tagen. Für 2020 haben erneut alle Rennställe die Möglichkeit, mit umgebauten Autos für 2021 zu testen. Ob sie das wollen, liegt ganz bei ihnen. Wenn wir wissen, wer alles mitmacht, dann stellen wir einen fairen Testplan auf, in den alle Teilnehmer eingebunden sind.»

 McLaren-CEO Zak Brown zeigte sich verblüfft, dass Ferrari nicht am Testprogramm teilhaben will. Er misstraut der Erklärung, in Maranello mangle es an Ressourcen. «Meine Vermutung ist eher, dass es für diese Entscheidung andere Gründe gibt. Wir hingegen wollen dem Sport etwas beitragen. Zudem lassen wir uns diese Chance nicht entgehen, so früh als möglich Erfahrungen zu sammeln. Das muss keinen Vorteil für die Saison 2021 bedeuten. Denn die Informationen sind allen zugänglich. Aber wenn wir eng mit Pirelli zusammenarbeiten, so ist das gewiss kein Nachteil.»

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