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FIA-Rechtfertigung: Renault-Teamchef nicht zufrieden

Von Vanessa Georgoulas
Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul reagiert auf die Stellungnahme des Automobilweltverbands FIA zum gemeinsamen Abkommen mit Ferrari, dessen Details geheim bleiben sollen. Der Franzose will mehr Informationen.

Hat Ferrari 2019 die Formel-1-Regeln beim Benzinfluss clever umgangen und sich dabei im Graubereich des Motoren-Reglements bewegt? Diese Frage beschäftigt viele im Formel-1-Fahrerlager schon seit Monaten - auch die Experten des Automobilweltverbands FIA. Diese schauten noch einmal genauer hin und kurz vor Schluss der Testfahrten in Barcelona verkündete die FIA: Man habe eine «private Einigung» mit der Scuderia aus Maranello bezüglich des Motors von 2019 getroffen.

«Nach gründlicher technischer Untersuchung ist die Wirkungsweisen-Analyse der Antriebseinheit von Ferrari abgeschlossen. Dabei ist eine private Einigung mit dem Team geschlossen worden. Die Details dieses Abkommens bleiben vertraulich», hiess es in der entsprechenden Mitteilung, die für viele hochrote Köpfe in den Teppichetagen der Ferrari-Konkurrenz gesorgt hat.

Deshalb verfassten sieben Rennställe – alle ausser Ferrari und die Motorenkunden Alfa Romeo und Haas – ein gemeinsames Statement. Darin fordern Mercedes, McLaren, Racing Point, Red Bull Racing, Renault, Williams und AlphaTauri die Offenlegung aller Details. «Eine Sportbehörde hat die Verpflichtung, in höchster Integrität und Offenheit zu regieren. Wir sind strikte gegen ein vertrauliches Abkommen zwischen Ferrari und der FIA und fordern, dass in dieser Angelegenheit alles auf den Tisch kommt, um fairen Sport sicherzustellen. Wir fordern dies im Namen der Fans, der Teilnehmer und der Aktionäre der Formel 1», erklären sie.

Der Automobilweltverband hat darauf bereits eine Antwort veröffentlicht. In dieser verweist er auf die negativen Folgen eines langen Rechtsstreits und Artikel 4 (ii) der Rechts- und Disziplinarregeln der FIA, die ein solches abkommen als legales Mittel ansieht. «Ein solches Abkommen ist ein legales Werkzeug in jedem Rechtssystem und wird von vielen Behörden oder anderen Sportverbänden angewandt. Im FIA-Rechtsreglement ist auch die Vertraulichkeit von Abkommens-Bedingungen verankert. Die FIA wird immer alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um den Sport und den eigenen Ruf als Regulator der Formel-1-WM zu schützen», heisst es in der entsprechenden Mitteilung.

Damit will sich Renault-Teamchef Cyril Abiteboul nicht begnügen. Er erklärte gegenüber Autocar, dass er weitere Erklärungen erwartet. «Ich denke nicht, dass wir das zu einer Rechtsangelegenheit machen wollen. Wir wollen an den Punkt kommen, an dem die FIA und die Formel 1 anerkennen, dass man im Sinne des Rufs des Sports Licht auf diese Angelegenheit werfen muss, um das hinter uns zu lassen. Denn das wollen wir, aber wir müssen uns versichern, bevor wir das tun. Wir haben ein Statement gemacht und die FIA hat darauf geantwortet, was uns bestätigt, dass etwas nicht in Ordnung war, sonst wäre es zu keinem Abkommen gekommen. Was kommt nun? Wir werden das mit den anderen sechs Teams diskutieren, denn die Antwort umfasst nicht wirklich, was wir gefordert haben.»

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