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Lewis Hamilton: «Negative Reaktionen unvermeidlich»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Vor kurzem hat sich Formel-1-Champion Lewis Hamilton in nachdenklichem Ton zu Wort gemeldet. Nicht zum ersten Mal. Der Engländer weiss: «Negative Reaktionen sind unvermeidlich.»

Unlängst hat sich Mercedes-Star Lewis Hamilton aus dem Corona-Lockdown zu Wort gemeldet. Der 35jährige Engländer macht aus seinem Herzen wie üblich keine Mördergrube: «Ich vermisse den Rennsport jeden Tag. Das ist das erste Mal, seit ich acht Jahre alt war, dass ich nicht in eine Rennsaison gehen konnte. Wenn etwas wegfällt, das du so tief liebst, förmlich lebst und atmest, dann ist da diese Leere.»

«Aber es gibt aus solchen Zeiten auch Positives zu ziehen. Wir haben gegenwärtig alle Zeit der Welt, um über unser das Leben nachzudenken, unsere Entscheidungen, unsere Ziele, über die Menschen, die uns umgeben, unsere Karrieren.»

«Wir haben heute über der ganzen Welt klareren Himmel, weniger Tiere werden für unser Vergnügen geschlachtet, weil wir zuhause bleiben und die Nachfrage niedriger ist. Lasst uns später nicht zum gleichen Trott zurückkehren, aus dem wir in diese harte Zeit gegangen sind, lasst uns vielmehr mit besserer Kenntnis unserer Welt herauskommen und unsere ganz persönlichen Entscheidungen und Gewohnheiten ändern.»

Hamilton spricht von einem anderen Ich-Verständnis, «neu belebt, fitter, gesünder, konzentrierter, sanftmütiger, grossherziger, gnädiger, mit mehr Rücksicht auf die Welt und die Menschen. Ich hoffe wirklich, wir schaffen das.»

Hamilton weiss, dass er mit seiner Meinung aneckt. Aber wenn der sechsfache Formel-1-Champion die Nahrungsmittelindustrie anprangert, unser Konsumverhalten und wie wir unsere Umwelt behandeln, dann entspringt das immer dem starken inneren Antrieb, aus der Welt einen besseren Ort zu machen.

Natürlich hat das Kritiker auf den Plan gerufen. Sie werfen dem Multimillionär Heuchelei vor. Unter dem Motto: Von Umweltbewusstsein reden, aber mit dem Privatjet um die Welt düsen. Hamilton hat sich an diese Kritik gewöhnt, wie er der italienischen Style sagt, einer Beilage des Corriere della Sera. «Klimawandel ist eine sehr ernste Bedrohung. Jeder von uns sollte die Verpflichtung spüren, unsere Zukunft zu schützen und die Zukunft der nächsten Generation.»

«In meiner Industrie sind negative Reaktionen unvermeidlich, aber man muss nicht perfekt sein, um Teil der Lösung zu werden. Als machtvolle Sprache innerhalb meiner Branche stehe ich in der Pflicht, innerhalb der Formel 1 Veränderungen anzuregen und auch in anderen Bereichen, in welchen ich tätig bin.»

«Ich habe das beim Modedesigner Tommy Hilfiger geschafft und auch beim Brillenhersteller Police, und ich habe in eine vegane Fast-Food-Kette investiert; dazu arbeite ich mit Mercedes und Daimler an einer Reihe von Projekten in der Autoindustrie.»

Lewis Hamilton hat keine Lust darauf, sich zu verstellen, schon gar nicht in den ganzen sozialen Netzwerken, einer kraftvollen Verbindung zu seinen Fans. «Es ist wichtig, sich selber treu zu bleiben und sich um Transparenz zu bemühen. Man muss sich selber und anderen Menschen gegenüber ehrlich sein. Und wenn man sich dafür entschieden hat, dann ist es logisch, dass prüfende Blicke kommen. Ich weiss aber auch, dass mich meine Fans stützen.»

«Die herkömmliche Vorstellung von Männlichkeit verändert sich, und den Leuten wird langsam klar, dass man nicht unbedingt unschlagbar sein muss. Es liegt auch Stärke darin, Verletzlichkeit zeigen zu können.»

Hamilton glaubt darüber hinaus, dass ihn seine vielfältigen Interessen abseits der Formel-1-Pisten letztlich zu einem besseren Fahrer machen. «Wenn ich meine Kreativität auslebe, dann hilft mir das, mich zu konzentrieren und mit freiem Kopf zum nächsten Rennwochenende zu reisen.»

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