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Formel 1: 10 Millionen Dollar Soforthilfe an Teams

Von Mathias Brunner
Start zum Grossen Preis von Österreich 2019

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​Um finanzielle Engpässe in der Coronakrise zu überbrücken, stützt Formel-1-Besitzer Liberty Media fünf Teams mit 10 Millionen Dollar. Zak Brown (McLaren): «Wir erhalten jede erdenkliche Unterstützung.»

Bis Anfang Juni bleiben die Formel-1-Werke geschlossen: Die Zwangspause (normalerweise drei Wochen) ist auf 63 Tage verlängert worden. McLaren-Teamchef Andreas Seidl: «Das ist ganz wichtig, denn es hilft, kurzfristig Kosten zu sparen. Und wenn es nur der Strom ist, den wir nicht einschalten müssen.»

Die Coronakrise bringt einige Rennställe in Not. In einer Telefonkonferenz hat Greg Maffei – Geschäftsleiter von Formel-1-Besitzer Libery Media – bestätigt, dass finanzielle Soforthilfe an einzelne Rennställe geflossen ist: «Es geht darum sicherzustellen, dass die Teams zahlungsfähig bleiben. Wir sind bereit für weitere Finanzspritzen, zudem arbeiten wir an anderen Massnahmen, um Teams zur Seite zu stehen, die Hilfe brauchen.»

Maffei hat nicht gesagt, an welche Rennställe Soforthilfe geflossen ist, angeblich handelt es sich um Williams, Haas, Alfa Romeo, Racing Point und Renault, die mit je zwei Millionen Dollar gestützt werden. Es handelt sich um Vorabzahlungen aus dem Preisgeldtopf, über die normalen monatlichen Zahlungen hinaus.

Nochmals Andreas Seidl: «Mit den ganzen im Team getroffenen Massnahmen, also Kurzarbeit, Lohnkürzungen, Verlängerung des Lockdowns im Werk, schützen wir unser Werk so gut es geht.»

McLaren-CEO Zak Brown lobt: «Wir erhalten jede erdenkliche Unterstützung, monatliche Zahlungen laufen. Ich weiss auch von der zusätzlichen Hilfe für bestimmte Teams, allerdings nicht, an wen sie ging. Ich finde, die Formel 1 handelt in dieser Krise sehr gut, es wird offen kommuniziert», so der Kalifornier in einem Podcast von Autosport. «Ich möchte dabei ausdrücklich den FIA-Präsidenten Jean Todt loben und seine Mitarbeiter. Sie setzen konsequent die ganzen Sparziele um, Stichworte Budgetdeckel und die Weiterverwendung der aktuellen Chassis 2021.»

Einst gehörte die Formel 1 ihrem Baumeister Bernie Ecclestone und seiner Familie, dazu Banken und Investmentfirmen. Im September 2016 erwarb das US-amerikanische Medienunternehmen «Liberty Media Corporation» für 1,1 Milliarden Dollar jene 18,7 Prozent Anteile an der «Formula One Group», die von den Investoren von CVC Capital gehalten wurden. Liberty Media, 1991 vom Unternehmer John Malone gegründet, beschäftigt 4500 Menschen und setzt im Jahr rund 8 Milliarden Dollar um.

Im Januar 2017 übernahm Liberty Media die F1-Gruppe vollständig, für 4,4 Milliarden Dollar, dazu übernahm Liberty Verbindlichkeiten in Höhe von 4,1 Milliarden Dollar. Bernie Ecclestone als Geschäftsleiter musste gehen, sein Nachfolger als Formel-1-CEO wurde Chase Carey.

2019 haben die zehn Formel-1-Teams rund eine Milliarde Dollar an Preisgeld erhalten. Preisgelder werden monatlich ausbezahlt. Grundsätzlich gilt: Je besser die Platzierung im Konstrukteurs-Pokal, desto mehr Geld erhält ein Rennstall. Dazu kommen Bonus-Zahlungen. Mit Ferrari wurde eine jährliche Sonderzahlung von mehr als 70 Millionen Dollar ausgehandelt. Mercedes-Benz, Red Bull Racing und Williams kommen ebenfalls in Genuss spezieller Boni, weil sie WM-Titel gewonnen haben.

Zur Basiszahlung von 35 Millionen pro Jahr pro Team kommt die angesprochene, leistungsbedingte Zahlung, basierend auf den Ergebnissen aus dem Vorjahr. Weltmeister Mercedes kam 2019 auf mehr als 60 Millionen Dollar, der WM-Letzte Williams auf 15. Ferrari erhielt 2019 mehr als 200 Millionen Dollar ausbezahlt, Weltmeister Mercedes fast 180, Red Bull Racing 150. Knapp über 50 Millionen Dollar gingen an Toro Rosso (heute AlphaTauri) und Sauber (heute Alfa Romeo Racing).

Liberty-Media-Geschäftsleiter Greg Maffei ist auf alles vorbereitet, wie er in seiner Telefonkonferenz betont hat: «Wir sind finanziell stark genug aufgestellt, wir könnten sogar einen Saisonausfall verkraften.»

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