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Rennen in der Coronakrise: Neustart in Australien

Von Andreas Reiners
​Langsam aber sicher wollen zahlreiche Länder noch während der Coronakrise zur Normalität zurückkehren, auch im Motorsport. Australien hat eine Strategie für den Neustart entwickelt.

In Australien wird der Motorsport auf die Rückkehr in den Rennmodus vorbereitet. Mit einer «Return to Race»-Strategie will der Verband offiziell grünes Licht bekommen, um Veranstaltungen so schnell wie möglich wieder durchführen zu können.

Eine Veranstaltung wird dabei fehlen: Erstmals seit der GP-Premiere 1996 im Albert-Park wird es keinen Grossen Preis von Australien in Melbourne geben. Nachdem ein McLaren-Mechaniker im vergangenen März positiv auf Corona gestetet worden war, zog der englische Traditionsrennstall sein Team von der Veranstaltung zurück. Daraufhin machten Toto Wolff von Mercedes und weitere Teamchefs den Organisatoren klar: Wir fahren auch nicht. Am Freitagmorgen gab Formel-1-CEO Chase Carey den Abbruch der Veranstaltung bekannt. Zunächst war nur von einer Verschiebung die Rede, aber später betätigte Andrew Westacott (CEO der «Australian Grand Prix Corporation»): Das Rennen wird nicht nachgeholt, weil die Infrastruktur im Albert-Park kein zweites Mal aufgebaut wird.

Die «Return to Race»-Strategie ist ein Dokument mit detaillierter Vorgehensweise, das auf den Grundsätzen der Regierung für die Wiederaufnahme von Sport- und Freizeitaktivitäten basiert. Das Papier liegt jetzt den diversen Behörden zur Genehmigung vor.

Eugene Arocca, CEO von «Motorsport Australia» (bis Ende 2019 CAMS genannt), betont dabei, dass der Motorsport eine Art Sonderstellung habe: «Racing ist anders als jede andere Sportart. Wir sind davon überzeugt, dass dies ein Sport mit geringem Risiko ist, wenn es um eine mögliche Übertragung von Covid-19 geht, da der Motorsport im Freien durchgeführt wird, normalerweise auf einem riesigen Gelände.»

Das bedeute aber freilich nicht, dass man einfach zur Tagesordnung zurückkehren könne, sagt Arocca weiter. «’Return To Race’ beschreibt klar und deutlich alle Schritte, die unsere Veranstalter, Offiziellen und Teilnehmer vornehmen sollten, um unsere Veranstaltungen auf der Grundlage des von der Bundesregierung vorgegebenen Rahmens so sicher wie möglich zu gestalten.»

So soll es bei jeder Veranstaltung einen speziellen Covid-19-Prüfer geben. Generell basiert die Rückkehr auf der Grundlage von sechs Grundprinzipien: Staatliche Richtlinien, gute Hygiene, Abstandhalten, Einschränkung, Überwachung sowie Bildung und Ausbildung.

Die Prinzipien decken eine Reihe von Maßnahmen ab, darunter die Nichtfreigabe von Geräten und Werkzeugen, die Minimierung des Gruppen-Caterings, die Vermeidung von Innenbereichen, die Durchführung von Besprechungen wie Fahrerbriefings und Online-Medienkonferenzen, die Begrenzung des Personals und die Nichtzulassung von Personen mit Symptomen oder von Personen, die in den vergangenen 14 Tagen aus Übersee zurückgekehrt sind. Zuschauer sind bei den Veranstaltungen grundsätzlich keine zugelassen.

CAMS- Gründer und Verbands-Präsident Andrew Papadopoulos sagt, das Dokument sei auch an den Automobil Weltverband FIA geschickt worden und werde wahrscheinlich als Blaupause für Länder auf der ganzen Welt verwendet: «Der australische Motorsport ist weltweit führend und dieses Dokument unterstreicht erneut die Führungsrolle und die Fähigkeit von Motorsport Australia, ein Vorbild für andere Länder zu sein.»

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