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Formel-1-CEO Chase Carey: «Keine Spielereien»

Von Mathias Brunner
Formel-1-CEO Chase Carey und F1-Sportchef Ross Brawn

Formel-1-CEO Chase Carey und F1-Sportchef Ross Brawn

​Viele GP-Fans sind genervt: Sie wollen keine künstliche Eingriffe wie das Umdrehen der Startaufstellung. Serien-CEO Chase Carey beruhigt: «Wir werden keine Spielereien einführen.»

Wenn es nach Formel-1-CEO Chase Carey und F1-Sportdirektor Ross Brawn geht, dann würden wir 2020 Experimente beim Quali-Format erleben. Sie wollten beim jeweils zweiten GP-Wochenende auf den Pisten Red Bull Ring und Silverstone ein neues Prozedere ausprobieren. Geplant war, dass am zweiten GP-Wochenende das klassische Abschlusstraining ersetzt wird durch ein 30-minütiges Quali-Rennen. Die Startaufstellung dazu würde in umgekehrter Reihenfolge des WM-Stands erfolgen. Das Ergebnis des Mini-GP ergäbe die Aufstellung fürs Hauptrennen. Hintergrund: Selbst ein Pilot wie Lewis Hamilton würde es in einer halben Stunde nicht schaffen, von ganz hinten nach ganz vorne zu fahren. Eine Aufholjagd würde also im Hauptrennen fortgesetzt – und damit hätte auch der Grand Prix mehr Pfeffer.

Aber dieser Plan ist geplatzt. Denn gemäss Formel-1-Reglement müssen für kurzfristige Änderungen des sportlichen Reglements alle zehn Rennställe zustimmen. Mercedes und Racing Point sperren gegen solch künstliche Eingriffe, von welchen – wie in Fan-Foren zu lesen ist – auch die meisten Formel-1-Anhänger genervt sind.

Formel-1-CEO Chase Carey hat nun Stellung bezogen, betreffend «Antwort auf eine Frage, die keiner gestellt hat», wie es Ex-GP-Pilot Martin Brundle zum Gemurkse ums Quali-Format einmal formuliert hat. Auf der offiziellen Formel-1-Seite sagt der US-Amerikaner: «Wir haben in den letzten Jahren zahlreiche Gespräche darüber geführt, welche Änderungen wir einbringen könnten – aber immer mit Respekt für den Sport. Andere Formate sollen das Erlebnis der Fans aufregender machen, ohne aber die Formel 1 zu entehren.»

«Im Zusammenhang mit der Coronakrise und dem umgebauten WM-Programm haben wir gewisse Ideen herumgereicht. Eine davon bestand darin, die Startaufstellung umzudrehen. Aber nicht alle Rennställe wurden mit diesem Vorschlag warm. Wir schauen uns neue Wege weiter an, aber wir werden keine Spielereien einführen. Das ist ein fabelhafter Sport mit einer reichen Historie, und das respektieren wir. Gleichzeitig hindert uns das nicht daran, sich Neues einfallen zu lassen. Wir dachten, diese Saison, in welcher alles anders ist, gibt uns die Chance, ein wenig zu experimentieren. Aber wir werden nur dann Änderungen einbringen, wenn wir davon überzeugt sind, dass sie den Sport interessanter machen.»

Formel-1-WM 2020

5. Juli: Grand Prix von Österreich (Red Bull Ring)
12. Juli: Grand Prix der Steiermark (Red Bull Ring)
19. Juli: Grand Prix von Ungarn (Hungaroring)
2. August: Britischer Grand Prix (Silverstone)
9. August: 70th Anniversary Grand Prix (Silverstone)
16. August: Grand Prix von Spanien (Circuit de Barcelona-Catalunya)
30. August: Grand Prix von Belgien (Circuit Spa-Francorchamps)
6. September: Grand Prix von Italien (Autodromo Nazionale di Monza)

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