Bald offiziell: Aus für GP in Baku, Singapur, Suzuka

Von Mathias Brunner
Die Formel 1 muss wohl auf den glamourösen Singapur-GP verzichten

Die Formel 1 muss wohl auf den glamourösen Singapur-GP verzichten

​Schon bald wird die Formel 1 bestätigen, dass drei weitere WM-Läufe 2020 nicht stattfinden werden – die Strassen-GP von Baku und Singapur sowie der Traditions-GP von Japan in Suzuka.

Formel-1-CEO Chase Carey will einen Totalschaden in der Coronakrise verhindern, mit einem Rumpfprogramm aus 15 Rennen. Nur bei dieser Zahl fliesst vollumfänglich das Geld für den Verkauf von Senderechten. Carey und sein Sportdirektor Ross Brawn haben bislang erst ein Programm aus acht Läufen in Europa aufgestellt. Schon bald wird offiziell – nach den abgesagten Rennen von Australien, Monaco, Frankreich und den Niederlanden wird auch nicht gefahren in Baku (Aserbaidschan), Singapur sowie in Suzuka (Japan).

Bis Ende Juni wollen Carey und Brawn entschieden haben, wie es nach den Rennen in Europa weitergeht. Diese Frist wird kaum einzuhalten sein, denn während zahlreiche europäische Länder in Europa aus der Coronakrise langsam wieder zu so etwas wie Normalität zurückfinden, breitet sich der Virus SARS-CoV-2 auf anderen Kontinenten erschreckend aus.

Die Gründe für die kommenden Absagen: Singapur will seinen Stadt-GP nicht ohne Zuschauer austragen, damit fällt der beliebte Nacht-GP flach. Baku steht vor dem gleichen Problem wie Melbourne oder Monaco: Die Infrastruktur für ein Stadtrennen aufbauen und dann das Rennen absagen müssen, das soll unbedingt vermieden werden.

Japan hat den Motorrad-WM-Lauf vom 18. Oktober in Motegi bereits abgesagt, daher war dieser Schritt für den Auto-GP eine Woche zuvor in Suzuka nur eine Frage der Zeit. Kaoru Tanaka, Präsident des Rennstreckenbetreibers Mobilityland Corporation, der für Honda die beiden Strecken leitet: «Mobilityland hat sich auf den diesjährigen Japan-GP vorbereitet, aber die Situation in Japan und Europa ist unvorhersehbar und eine Verlängerung der internationalen Reisebeschränkungen ist zu erwarten.»

Die geplanten WM-Läufe in Amerika werden nicht stattfinden können: Bald 2,1 Millionen Infizierte in den USA, mehr als 115.000 Todesfälle, 800.000 Infizierte in Brasilien mit 40.000 Covid-19-Toten, rasant zunehmende Zahlen in Mexiko, alleine am 10. Juni wurden 4883 Neu-Infizierte gemeldet, die Dunkelziffer muss hoch sein. Alle drei Länder haben wahrlich andere Sorgen als Formel-1-Rennen.

Während der mittlere Saisonteil von Rennen in Eurasien, Asien und Amerika auf gläsernen Füssen steht, wissen wir, wie die Formel 1 die Saison beenden will: mit drei Rennen in Arabien. Abu Dhabi ist WM-Finale, davor wird zwei Mal in Bahrain gefahren, sogar auf verschiedenen Pistenvarianten.

Mit acht Rennen in Europa sowie drei in Arabien käme die Formel 1 freilich nur auf elf Rennen. Das ist zu wenig. Einer der Pläne – zwei Läufe in Shanghai und auch zwei in Sotschi. Die Corona-Erkrankungen in ganz Russland sind zwar zahlreich (500.000 Infizierte), aber die meisten Fälle konzentrieren sich auf Moskau. In der südrussischen Region Krasnodar mit dem GP-Austragungsort Sotschi gab es insgesamt rund 4500 bestätigte Krankheitsfälle, 44 Todesopfer waren zu beklagen.

Formel-1-WM 2020

5. Juli: Grand Prix von Österreich (Red Bull Ring)
12. Juli: Grand Prix der Steiermark (Red Bull Ring)
19. Juli: Grand Prix von Ungarn (Hungaroring)
2. August: Britischer Grand Prix (Silverstone)
9. August: 70th Anniversary Grand Prix (Silverstone)
16. August: Grand Prix von Spanien (Circuit de Barcelona-Catalunya)
30. August: Grand Prix von Belgien (Circuit Spa-Francorchamps)
6. September: Grand Prix von Italien (Autodromo Nazionale di Monza)

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