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Max Verstappen ohne Vater Jos: «Besuch zwecklos»

Von Mathias Brunner
Max und Jos Verstappen im Februar 2020 bei den Wintertests in Spanien

Max und Jos Verstappen im Februar 2020 bei den Wintertests in Spanien

​Der frühere Formel-1-Fahrer Jos Verstappen wird seinem Sohn Max auf dem Red Bull Ring nicht zur Seite stehen. «Wegen der Corona-Regeln dürfte ich nicht mal in die Box hinein, da ist ein Besuch zwecklos.»

Früher stand Jos Verstappen jedes Mal in der Box, wenn sein Sohn Max auf die Bahn ging. Mit zunehmender Reife des inzwischen 22-Jährigen sind die Besuche seines Vaters seltener geworden, der 1994 WM-Zehnter geworden ist. Vor kurzem stand der 48jährige Jos unserem Kollegen Rob van Gameren von Ziggo Sport Rede und Antwort. Und Jos verriet dabei: «Ich werde nicht zu den ersten Rennen fahren. Wir haben das diskutiert. Das Team soll als Blase funktionieren, mit so wenig Einfluss von aussen als möglich. Wegen der Corona-Regeln dürfte ich nicht mal in die Box hinein, da ist ein Besuch zwecklos.»

«Nein, ich werde das GP-Wochenende zuhause verbringen, vor meinem Fernseher und mit meinem Tablet, da kriege ich auch fast alles mit. Zudem werde ich vom Red Bull Racing-Team auf dem Laufenden gehalten während des Wochenendes. Ich hoffe, die ganzen Massnahmen gegen Corona können im Laufe der Monate ein wenig gelockert werden, und dann reise ich auch wieder zu Rennen.»

Eine der spannendsten Fragen vor dem WM-Auftakt auf dem Red Bull Ring vom 5. Juli: Hat sich das Kräfteverhältnis in der Formel 1 in der Pause verschoben? Der 107fache GP-Teilnehmer Jos Verstappen glaubt: «Ich denke schon, dass die Teams durch verschiedene Verbesserungen Fortschritte machen. Im Lockdown war die Entwicklung gestoppt, aber zuvor war mit Volldampf gearbeitet worden. Und diese Optimierungen werden wir in Österreich an den Wagen erkennen.»

Die vierfachen Weltmeister von Red Bull Racing haben in Silverstone einen Filmtag eingelegt, am Lenkrad des 2020er Autos sass der Londoner Alex Albon. Aufgrund der Reisebeschränkungen für Grossbritannien (nach Einreise 14 Tage in Isolation) verzichtete Max Verstappen. Sein Papa Jos meint: «Max wird nach drei oder vier Runden am Limit des RB16 sein, das reicht, um wieder das volle Fahrgefühl zu erhalten.»

Ex-GP-Pilot Marc Surer ist der Ansicht: Eine kürzere Formel-1-Saison eröffnet mehr Unwägbarkeiten, und das verbessert die Chancen von Max in Sachen WM-Titel. Jos Verstappen sagt zu diesem Thema: «Der Wagen hat sich damals beim Wintertest sehr gut angefühlt. Aber wo Red Bull Racing-Honda wirklich steht, ist schwer zu sagen. Gemessen an den Erfahrungen aus den letzten Jahren und basierend auf dem guten Gefühl aus dem Testwinter müsste der Wagen in Österreich ein Siegerauto sein. Letztlich ist es für alle aufregend, eben nicht zu wissen, was auf dem Red Bull Ring passieren wird.»

«Grundsätzlich sehe ich Red Bull Racing-Honda noch ein wenig hinter Mercedes. Wenn der Rückstand um die zwei Zehntelsekunde pro Runde beträgt, könnte das eine fabelhafte Saison werden. Beträgt der Abstand eine halbe Sekunde, müssen wir das wohl abhaken. Aber wird es so eng, wie wir das hoffen, dann wird sich das Titelrennen zwischen Lewis Hamilton und Max abspielen.»

Für Max spricht auch, welche Reife er 2019 gezeigt hat. Verstappen hatte gewiss nicht immer das schnellste Auto, aber er hat regelmässig Spitzenplatzierungen eingefahren. Und er hat auf dem Red Bull Ring die Rennen von 2018 und 2019 gewonnen.

Max Verstappen auf dem Red Bull Ring

2015 mit Toro Rosso: 8.
2016 mit Red Bull Racing: 2.
2017 mit Red Bull Racing: Ausfall
2018 mit Red Bull Racing: 1.
2019 mit Red Bull Racing: 1.

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