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Timo Glock: «Das hat mich beim RTL-Aus verblüfft»

Von Mathias Brunner
Timo Glock mit Florian König in Baku

Timo Glock mit Florian König in Baku

​Am 21. Juni kam für viele deutsche Formel-1-Fans der Schock: RTL zeigt über 2020 hinaus keine Grands Prix mehr. RTL-F1-Experte Timo Glock sagt, was ihn beim Aus von RTL verblüfft hat.

RTL zeigt über 2020 hinaus keine Formel-1-Rennen mehr, das steht seit dem 21. Juni fest. Kam das für Timo Glück überraschend? «Ja, das kam grundsätzlich schon eher aus heiterem Himmel», antwortet der Odenwälder. «Aber ich hatte mir vorher ein paar Gedanken gemacht und mich gefragt – was passiert wegen der Coronakrise bei vielen Firmen? Die meisten müssen sparen. Für mich war klar: Wenn RTL um einen neuen Vertrag verhandelt, dann könnte das schwierig werden. Speziell auch aus der Perspektive, dass wir einen Mangel an deutschen Piloten haben. Da nimmt ein Medienunternehmen halt nicht mehr so viel Geld in die Hand. Mick Schumacher steht in den Startlöchern für die Formel 1, aber wir wissen nicht, ob sein Aufstieg 2021 kommt oder 2022.»

«Auf der anderen Seite konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass die Formel 1 gerne auf mehr als vier Millionen Zuschauer verzichtet, die in Deutschland bei einem Grand Prix RTL einschalten. Aber dann kam es halt anders.»

Glock hat jahrelang als RTL-Experte gearbeitet. Wie war das eigentlich für ihn, die Seite zu wechseln? «Es war sehr interessant zu sehen, wie schwierig es den Journalisten gemacht wird, wie wenig Information man von manchen Teams bekommt oder von manchen Piloten, die schon sehr zugeknöpft sind. Das war überraschend für mich. Gleichzeitig war es eine schöne Herausforderung. Wir wussten: Nicht jeder Zuschauer ist ein Motorsport-Fan durch und durch. Also musst du beim Sprechen schon sehr genau abwägen, wie viel Fach-Chinesisch zu einbringen willst. Ich wollte versuchen, die Formel 1 verständlich zu machen, aber auch zu zeigen, wie komplex die Königsklasse doch ist.»

Die stärksten Eindrücke des WM-Zehnten von 2008 und 2009 aus den ersten beiden Saisonrennen beginnen mit Rot. Glock hatte im  Instagram-live-Interview mit SPEEDWEEK.com festgehalten: «Der kraftvollste Eindruck ist, wie enttäuschend Ferrari ist. Es tut weh zu sehen, wie schwer die sich tun und was da alles schiefgeht.»

«Im gleichen Atemzug muss man betonen, welch fabelhafter Job Toto Wolff und seine Mercedes-Mannschaft Jahr für Jahr für Jahr machen. Es braucht unheimlich viel, sich so aufzustellen, dass man fast in jedem Jahr unterm Strich das beste Auto hat, sowohl was den Antrieb angeht, als auch in Sachen Aerodynamik.»

«Natürlich hatten wir früher auch andere Phasen der Dominanz, mit Michael Schumacher im Ferrari oder später mit Sebastian Vettel bei Red Bull Racing. Aber gegenwärtig kommt mir die Dominanz von Mercedes noch extremer vor. Ich finde es auch eindrucksvoll, wie sie immer wieder mit Innovationen um die Ecke kommen, 2020 mit diesem Lenksystem DAS.»

«Was mir ebenfalls imponiert – Mercedes macht so gut wie keine Fehler, was den Rennstall an sich angeht, und das Gleiche lässt sich auch über die Fahrer sagen. Das zeichnet Weltmeister aus.»

«Ebenfalls ein starker Eindruck aus den ersten Rennen ist die Leistung von McLaren rund um Andreas Seidl. Ich habe schon 2019 gesagt: Wenn Andreas bei McLaren am Ruder sitzt, dann wird dieses Boot Fahrt aufnehmen. Denn er hat überall, wo er tätig war, ging es immer in einer Richtung – nach vorne. Sie haben auch zwei ganz starke Fahrer. Lando Norris war in den ersten zwei Rennen einer der Überflieger. Der Engländer hat zwei Mal zum Schluss Zauberrunden hingelegt.»

«Und dann ist natürlich Racing Point ganz stark. Klar können wir sagen: Das ist doch nur ein pinkfarbener Mercedes. Aber die haben das schon sehr clever gemacht. Von Sergio Pérez habe ich ohnehin immer sehr viel gehalten.»

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