Wegen Corona: Sorgen in Barcelona, Nürburgring hofft

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel 2013 auf dem Nürburgring

Sebastian Vettel 2013 auf dem Nürburgring

​Formel-1-CEO Chase Carey versucht verzweifelt, mehr GP-Orte in Europa zu finden, weil immer mehr Überseerennen wegbrechen. Für den Oktober ist verblüffenderweise der Nürburgring im Gespräch.

Bislang sind erst zehn WM-Läufe bestätigt, über Sotschi Ende September hinaus weiss noch keiner, wie es weitergehen soll. Formel-1-CEO Chase Carey und seine Mitarbeiter stehen mit einem halben Dutzend europäischer Rennstrecken in Kontakt, um die ständig wegbrechenden Überseerennen abzufedern.

Formel-1-Rennchef Michael Masi inspizierte mit seinen Mitarbeitern die Imola-Rennstrecke, wo letztmals 2006 ein Grosser Preis von San Marino ausgetragen wurde. Die Rennstrecke bei Portimão in der Algarve gilt als gesetzt, um einen Oktober-Termin zu erhalten.

Eher verblüffend hingegen ist, dass gemäss meines Kollegen Dieter Rencken von racefans.net auch Antennen Richtung Nürburgring ausgefahren worden sind. Der Grosse Preis von Deutschland fand 2013 letztmals dort statt, Sebastian Vettel gewann für Red Bull Racing.

Zur Erinnerung: Im Oktober beträgt in dieser Eifel-Region der Tagesmittelwert acht Grad. Nicht eben die ideale Jahreszeit für Formel-1-Rennen. Ein Sprecher der Rennstrecke hat Verhandlungen bestätigt: «Wir stehen mit Formula One Management in Kontakt, darüber hinaus gibt es nichts zu sagen.» Denkbar also im Oktober – statt Rennen in Austin (Texas), Mexiko-Stadt und São Paulo – Läufe in Deutschland, Italien und Portugal.

Formel-1-CEO Chase Carey will im Oktober in Europa Rennen vor einer begrenzten Anzahl von Fans durchführen. Das ist gemäss den Corona-Vorschriften des Bundeslandes Baden-Württemberg nicht möglich. Also hat Carey Hockenheim einen Korb gegeben.

Ob die Formel 1 danach in Asien auftritt, ist weiter ungewiss. Die Organisatoren in Singapur und Suzuka haben aus freien Stücken ihre Rennen abgesagt. Gegen einen oder zwei Grand Prix in China regte sich seitens Rennställen Widerstand. In Hanoi besteht weiter das Problem, dass die Vietnamesen nicht im November ein Rennen austragen wollen und dann im darauffolgenden Frühling gleich das nächste. Angedacht bei der Formel 1 als Plan C: Die Rückkehr nach Malaysia, wo letztmals 2017 gefahren worden ist.

Trotz steigender Corona-Fallzahlen in Arabien ist weiterhin geplant, dass die letzten drei Rennen in Bahrain (zwei verschiedene Pistenvarianten, am 29. November und 6. Dezember) und in Abu Dhabi stattfinden, als WM-Finale am 13. Dezember.

Aber auch das Programm in Europa steht wegen Corona auf wackligen Füssen: Die Zahlen in Katalonien sind erneut in die Höhe geschnellt. In Barcelona gelten wieder strengere Ausgangsbeschränkungen. Die Bewohner sind dazu aufgerufen, ihre Wohnung nur in dringend erforderlichen Fällen zu verlassen. In der ganzen Region gilt Maskenpflicht im Freien. Diese Massnahmen gelten vorderhand für zwei Wochen. Treffen von mehr als zehn Menschen sind verboten, alle kulturellen und sportlichen Anlässe derzeit auf Eis gelegt.

Vertreter der Rennstrecke Circuit de Barcelona-Catalunya beteuern, alle Vorbereitungen für den Spanien-GP liefen wie geplant. Der Notfallplan besteht darin, nicht zwei Mal in Silverstone zu fahren, sondern sogar drei Mal.

Formel-1-WM 2020

5. Juli: Grand Prix von Österreich (Red Bull Ring)
12. Juli: Grand Prix der Steiermark (Red Bull Ring)
19. Juli: Grand Prix von Ungarn (Hungaroring)
2. August: Britischer Grand Prix (Silverstone)
9. August: 70th Anniversary Grand Prix (Silverstone)
16. August: Grand Prix von Spanien (Circuit de Barcelona-Catalunya)
30. August: Grand Prix von Belgien (Circuit Spa-Francorchamps)
6. September: Grand Prix von Italien (Autodromo Nazionale di Monza)
13. September: Grand Prix der Toskana (Autodromo Internazionale del Mugello)
27. September: Grand Prix von Russland (Sochi Autodrom)

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