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Keine Beute für Mick Schumacher: 14. in Silverstone

Von Mathias Brunner
Mick Schumacher konnte keine weiteren Punkte erobern

Mick Schumacher konnte keine weiteren Punkte erobern

​Im Formel-2-Hauptrennen von Silverstone war Mick Schumacher wegen stark abbauender Reifen machtlos – nur Neunter. Im Sprint lief’s noch übler, Rang 14. Sieg für Micks alten F3-Rivalen Dan Ticktum.

Mick Schumacher ärgerte sich: Aus einer denkbar günstigen Ausgangslage im Formel-2-Hauptrennen von Silverstone konnte der Ferrari-Junior nur mageren Profit schlagen. Mick war beim Start sofort in Führung gegangen, doch im weiteren Verlauf des Rennens bauten seine Reifen stark ab. Die Gegner zischten links und rechts am 21jährigen Deutschen vorbei, am Ende blieb nur der ernüchternde neunte Rang, damit sackte Mick im F2-Zwischenklassement auf Platz 8 ab.

Mick Schumacher: «Mein Start war wirklich toll gewesen, und ich führte schon in der ersten Kurve. Aber dann war bei uns der Reifenabbau verhältnismässig hoch, natürlich war Rang 9 nicht das, was wir uns erhofft hatten.»

Schumacher und seine Ingenieure von Prema Racing brüteten am Samstagabend lange über den Daten, um für Sonntag ein besseres Reifenmanagement zu erreichen. Rang 9 von Mick war auch deshalb ärgerlich, weil in der Formel 2 die Reihenfolge der ersten Acht aus dem Hauptrennen umgedreht wird und dies dann die Aufstellung fürs Sprintrennen von Sonntag bedeutet. Will heissen: Wäre Mick Achter geworden, hätte er zum Sprit von ganz vorne losfahren können.

So aber lautete die Aufstellung: Dan Ticktum auf Pole-Position, vor Felipe Drugovich, Louis Delétraz, Callum Ilott, Christian Lundgaard, Yuki Tsunoda, Guanyu Zhou und Samstag-Sieger Nikita Mazepin, dann Mick Schumacher.

Beim Start auf nur 27 Grad warmem Asphalt kam Ticktum gut weg, weiter hinten kreiselte Red Bull-Junior Yuki Tsunoda, nach Kontakt mit dem Wagen von Callum Ilott. Mick Schumacher daher auf Rang 7, aber nur für wenige Sekunden, in Copse machte der Deutsche einen Fehler, der Chinese Guanyu Zhou sagte Dankeschön und ging vorbei. Kurze virtuelle Safety-Car-Phase, während Tsunodas Wagen weggeschoben wurde.

Die Fahrer taten sich sichtlich schwer, die harten Pirelli-Reifen auf Temperatur zu bringen. Wo war eigentlich Tabellenführer Robert Shwartzman? Auf Rang 11.

Ticktum führte souverän vor Lundgaard. Alles drehte sich nun um gutes Reifen-Management, im Sprintrennen sind normalerweise keine Stopps geplant.

Die FIA-Rennkommissare brummten Callum Ilott eine Fünfsekunden-Strafe auf, wegen des Fouls an Tsunoda. Ärgerlich für den Engländer, der nach dem Hauptrennen bis auf acht Punkte zu Tabellenführer Shwartzman aufgeschlossen hatte.

Grandioses Manöver des Renault-Zöglings Zhou in Runde 9: Der Chinese ging in einem Aufwasch an Drugovich und Mazepin vorbei, um sich auf die Jagd nach Ilott zu machen. Schumacher noch immer Achter, Shwartzman vier Sekunden dahinter Elfter. Zur Erinnerung: Im Sprint gibt’s Punkte nur für die ersten Acht.

Shwartzman entledigte sich endlich des lästigen Jack Aitken und machte sich auf die Verfolgung von Nobuhiro Matsushida.

Ilott zündete den inneren Turbo: Der Ferrari-Junior schnappte sich zunächst den Westschweizer Louis Delétraz, dann den Dänen Christian Lundgaard. Ilott wusste, dass er so viel Zeit als möglich gutmachen musste, um die Fünfsekundenstrafe abzufedern. Aber würden die Reifen diesen Speed durchhalten?

Leader Ticktum wusste: Er kann Ilott notfalls vorbeilassen, er muss sich einfach innerhalb von fünf Sekunden Abstand halten, um Zweiter auf der Bahn, aber Sieger zu sein.

Und dann ging alles schief für Ilott: Dreher, Motor abgestorben, aus die Maus. Damit hatte Leader Ticktum Luft und Mick Schumacher erhielt einen Rang geschenkt, der Deutsche nun Siebter.

Safety-Car, um den Wagen von Ilott in Ruhe zur Seite zu stellen. Das war keine gute Nachricht für Ticktum, weil sein Viersekundenvorsprung dahin war. Das Feld wurde durch die Boxengasse geführt, damit die Streckenposten in Ruhe arbeiten konnten.

Lundgaard gab Rang 2 preis, sein Team ART pokerte mit einem Wechsel auf frische Reifen. Das tat Prema eine Runde später, mit Mick vor Shwartzman, aber beim Russen dauerte der Stopp ewig, der Reifen rechts vorne schien nicht bereit zu liegen, ein seltener Fehler der sonst so sicheren Prema-Truppe. Schumacher auf weicheren Reifen nun auf Platz 13. Würde die Zeit reichen, um noch nach vorne zu kommen?

Zhou beklagte sich am Funk, warum er keine frischen Reifen erhalten habe. Auch Leader Ticktum, der zweitplatzierte Delétraz, Zhou und Mazepin alle auf harten Reifen, dahinter Lundgaard erster Jäger mit frischem Gummi.

Lundgaard schnappte sich nach dem Neustart sofort Samstag-Sieger Mazepin. Eine Runde später ging der Däne auch am anderen Renault-Nachwuchsfahrer Zhou vorbei, kurz darauf drehte sich der Chinese und fiel zurück

In der letzten Runde holte sich Lundgaard auch Rang 2, zu Lasten von Delétraz. Nun jagte der starke Däne Leader Ticktum. Aber es reichte nicht: Der Engländer blieb ultra-cool und sicherte sich beim Heimrennen seinen ersten Sieg in der Formel 2. Rang 2 für Lundgaard, Platz 3 für Delétraz. Die weiteren Fahrer in den Punkten: Red Bull-Junior Jehun Daruvala auf Rang 4 (bestes Ergebnis in der Formel 2 für den Inder), Platz 5 für Mazepin, Drugovich Sechster, Matsushita Siebter, Jack Aitken Achter.

Keine Beute für Mick Schumacher, der kurz vor Schluss noch von Robert Shwartzman überholt wurde – der Russe also 13., Mick auf Platz 14.

Dan Ticktum: «Ich bin überglücklich, ich hatte schon ziemlich lange kein Rennen mehr gewonnen. Die Reifen bauten zum Schluss stark ab, ich glaube nicht, dass ich Lundgaard noch eine weitere Runde hätte hinter mir halten können.»

Im achten Formel-2-Rennen der Saison haben wir nun den siebten Sieger erlebt (nur Shwartzman konnte zwei Mal gewinnen). Im Zwischenklassement führt Shwartzman (81 Punkte) weiter vor Callum Ilott (73), dann Lundgaard (69), Mazepin (58) und Ticktum (57). Mick Schumacher ist mit 31 Punkten derzeit auf Rang 9 zu finden.

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