Hat Mercedes gepennt? Toto Wolff widerspricht Bottas

Von Mathias Brunner
Toto Wolff und Valtteri Bottas

Toto Wolff und Valtteri Bottas

​Valtteri Bottas war nach dem Jubiläums-GP der Formel 1 tief enttäuscht: Von Pole gestartet, nur Dritter geworden. Der Finne fand: «Als Team haben wir geschlafen.» Teamchef Toto Wolff widerspricht.

Valtteri Bottas machte aus seinem Herzen keine Mördergrube: Das Gesicht des 30jährigen Finnen sagte alles darüber, wie es sich anfühlt, von der Pole-Position in einem Grand Prix zu gehen, am Ende aber nur Dritter zu werden – zumal hinter seinen Titelrivalen Max Verstappen und Lewis Hamilton. Bottas ist in der WM sogar hinter Silverstone-Sieger Verstappen gerutscht.

Der achtfache GP-Sieger Bottas maulte nach dem Jubiläums-GP von Silverstone: «Wenn du von der Pole-Position losfahren kannst, und dann wirst du Dritter, dann kannst du damit nicht zufrieden sein. Als Team haben wir geschlafen, als Max in Führung ging – meine Strategie war alles andere als ideal.»

Bottas war nicht ganz klar, wieso er in Runde 32 an die Box geholt wurde, Hamilton aber erst am Ende der 41. Runde. Dank neuer Reifen hatte der Engländer mit Bottas im späteren Verlauf des Rennens leichtes Spiel. Verstappen hielt zur gleichen Zeit an wie Bottas, aber Max ging sofort am Finnen vorbei. Für Hamilton sprachen die frischeren Reifen, für Verstappen das an diesem Tag bessere Chassis.

Also hat Mercedes wirklich gepennt? Mercedes-Teamchef Toto Wolff widerspricht: «Ich habe mich mit Valtteri unterhalten, denn ich bin nicht der Ansicht, dass wir geschlafen haben. Aber ich verstehe seinen Sichtwinkel. Er fand, wir hätten das Gegenteil von Max tun müssen. Aber das hätte am Ergebnis nichts geändert. Ich glaube nicht, dass wir mehr aus diesem Rennen hätten herausholen können als die Ränge 2 und 3.»

«Der Grund, wieso wir Lewis länger auf der Bahn liessen: Wir haben uns nach dem Stopp von Valtteri dessen Reifen angeschaut und fanden, wir können es uns erlauben, Hamilton weiterfahren zu lassen. Durch den späteren Stopp und frischeren Walzen ging Lewis dann an Valtteri vorbei. Klar ist Bottas darüber nicht glücklich. Aber wir sind alle mit dem Ergebnis nicht glücklich.»

Grand Prix zum 70. Jubiläum in Silverstone 2020

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:19:44,062 h
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +11,080 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +17,826
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +28,536
5. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +29,289
6. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +39,146
7. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +42,538
8. Esteban Ocon (F), Renault, +55,951
9. Lando Norris (GB), McLaren, +1:04,773 min
10. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:05,544
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:09,669
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:10,642
13. Carlos Sainz (E), McLaren, +1:13,370
14. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:14,070
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
17. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde

WM-Stand Fahrer nach 5 von 13 Rennen

1. Hamilton 107 Punkte
2. Verstappen 77
3. Bottas 73
4. Leclerc 45
5. Norris 38
6. Albon 36
7. Stroll 28
8. Sergio Pérez (MEX) 22
9. Ricciardo 20
10. Ocon 16
11. Sainz 15
12. Gasly 12
13. Vettel 10
14. Hülkenberg 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Russell 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 180
2. Red Bull Racing 113
3. Ferrari 55
4. McLaren 53
5. Racing Point 41 (56)*
6. Renault 36
7. AlphaTauri 14
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung

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