Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Louis Camilleri: Ferrari gegen Entwicklungs-Stopp

Von Mathias Brunner
Ferrari-CEO Louis Camilleri (mit Sakko) in Frankreich 2019

Ferrari-CEO Louis Camilleri (mit Sakko) in Frankreich 2019

​Honda geht Ende 2021. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Wir wollen mit Honda-Motoren weitermachen. Dazu muss aber die Entwicklung der Triebwerke eingefroren werden.» Ferrari will das nicht.

Vor kurzem hat Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erläutert, wie es nach dem angekündigten Ende des GP-Engagements von Honda weitergehen soll. Die Japaner werden die Formel 1 in etwas mehr als einem Jahr verlassen. Horner hat gesagt: «Eigentlich gibt es für uns nur einen Weg, der wirklich funktioniert. Und das ist die Lösung, wonach wir mit Honda zu einer Einigung kommen, das geistige Eigentum des Motors zu übernehmen. Doch das muss auch aus Reglement-Sicht Sinn machen. Wir würden zu einem unabhängigen Motorlieferanten. Und in dieser Rolle kann es nur den Weg geben, dass die Entwicklung der Motoren eingefroren wird. Denn wir könnten es uns schlicht nicht leisten, an einem Wettrüsten teilzunehmen.»

Horner weiter: «Der Ball liegt bei der FIA. Es ist ein Weckruf für die Formel 1, wenn eine Firma wie Honda die Königsklasse verlässt. Damit werden wir nur noch drei Motorenhersteller in der Formel 1 haben, das ist prekär für den Sport. Die regulierende Behörde muss das Heft in die Hand nehmen.»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist beim Thema Entwicklungs-Stopp offen. «Red Bull ist für die Formel 1 eine ganz wichtige Marke, und wir dürfen diese beiden Teams nicht verlieren. Wir müssen ihnen helfen, eine Lösung zu finden. Die Entwicklung eines Motors zu übernehmen, ist nicht realistisch, das ist viel zu teuer. Aus diesem Grund halte ich den Vorschlag von Christian Horner gar nicht für schlecht, der ihren Werksstatus bewahren würde. Wir sollten alles tun, um ihnen diese Chance zu ermöglichen.»

Natürlich kann sich Mercedes eine solche Position leisten: Sie haben derzeit den besten Formel-1-Motor. Genau umgekehrt ist die Lage von Ferrari: Ihr 1,6-Liter-V6-Aggregat gilt als das schwächste im Feld, die Italiener haben kein Interesse daran, die Entwicklung einzufrieren, wenn sie aufholen müssen.

Ferrari-CEO Louis Camilleri hat zu diesem Thema in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport klargemacht: «Wir sind ganz entschieden gegen das Eintfrieren der Entwicklung. So etwas entspricht nicht dem Geiste der Formel 1. Überdies wird die Entwicklung ohnehin eingeschränkt.» Gewiss, ab 2023, also zu spät für den Plan von Christian Horner.

Camilleri weiter: «Viel gescheiter wäre es, sich darüber Gedanken zu machen, wie der künftige Formel-1-Motor aussehen sollte. Er muss eine vernünftige Lösung darstellen aus Kosten, Nachhaltigkeit und Innovation, Ziele, die sich teilweise widersprechen. Schon für 2022 schreibt das Reglement vor, dass wir einen Kraftstoff verwenden mit zehn Prozent Anteil Ethanol, also Bio-Sprit. Die FIA strebt an, bis 2030 klimaneutral zu fahren.»

Es wird sich dabei um Bio-Kraftstoff der dritten Generation handeln, also nicht mehr aus Nahrungsmittelabfällen wie Maishülsen und auch nicht aus Pflanzen, die extra für die Treibstoffproduktion angebaut werden. Denn dies ist nicht nachhaltig. Formel-1-Techniker Pat Symonds: «Wir müssen solchen Kraftstoff synthetisch herstellen. Das ist, was wir in der Formel 1 erforschen und vorantreiben. Der Schwefelanteil von fossilen Treibstoffen muss schrittweise geringer werden. Wenn man synthetische Treibstoffe herstellt, braucht man gar keinen Schwefel.»

Portugal-GP, Portimão

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30:00,085 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +25,592 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +34,508
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:05,312 min
5. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1 Runde
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1 Runde
8. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1 Runde
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
19. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Aufgabe

WM-Stand nach 12 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 256 Punkte
2. Bottas 179
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 80
5. Leclerc 75
6. Pérez 74
7. Norris 65
8. Albon 64
9. Gasly 63
10. Sainz 59
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Vettel 18
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 435
2. Red Bull Racing 226
3. Racing Point 126
4. McLaren 124
5. Renault 120
6. Ferrari 93
7. AlphaTauri 77
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0

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