Williams: Roy Nissany bleibt 2021 Testfahrer

Von Mathias Brunner
Roy Nissany

Roy Nissany

​Der Traditionsrennstall Williams hat ein Abkommen mit dem 26jährigen Testfahrer Roy Nissany verlängert. Der Israeli wurde in der Formel-2-Meisterschaft 2020 lediglich Gesamt-19.

Im Rahmen des Grossen Preises von Spanien 2020 erlebten wir eine Seltenheit: Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Formel 1 nahm ein Rennfahrer aus Isreael am GP-Wochenende teil – Williams liess den Formel-2-Fahrer Roy Nissany ins Auto von George Russell, im ersten Training auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Der erste Israeli im GP-Renner hiess ebenfalls Nissany, es war Roys Vater Chanoch, der 2005 auf dem Hungaroring für Minardi (heute AlphaTauri) ausrückte.

Nissany sass danach auch in vor den Grossen Preisen von Italien und Bahrain im Williams, dazu fuhr er den Nachsaisontest von Abu Dhabi. Nun hat Williams – drittältester und dritterfolgreichster GP-Rennstall der Formel 1 nach Ferrari und McLaren – bestätigt: Nissany bleibt 2021 Testfahrer. Finanziert wird der Einsatz vom Immobilien-Milliardär Sylvan Adams.

Er wird an weiteren Freitagtrainings teilnehmen, dazu ist er für einen von drei Testtagen vor der Saison in Bahrain eingeplant. Das bedeutet für die Stammfahrer George Russell und Nicholas Latifi: Ihre Saisonvorbereitung wird aus exakt einem Tag bestehen.

Nissany junior hat sich in der Formel 2 nicht mit Ruhm überhäuft: In 24 Rennen 2020 konnte er nur zwei Mal in die Punkte fahren – als Zehnter beim Auftaktrennen auf dem Red Bull Ring sowie als Achter in Spa-Francorchamps. Damit belegte der 26-Jährige den 19. Gesamtrang mit ausbaufähigen fünf Punkten.

Test- ist nicht Ersatzfahrer: Als Williams-Pilot George Russell in Sakhir 2020 von Mercedes ins Auto des an Corona erkrankten Lewis Hamilton gerufen wurde, nahm für Russell der Brite Jack Aitken im GP-Renner Platz.

Fast unglaublich, wie es vor 16 Jahren Roys Vater Chanoch in die Formel 1 schaffte. Der tauchte aus dem Nichts auf, um im Freitagtraining zum Ungarn-GP 2005 einen Minardi zu lenken. Trainingsschnellster damals: Alexander Wurz im McLaren, mit 1:21,411 min. Zweitletzter: Nicholas Kiesa im Jordan, mit 1:28,230 min. Nissany kam, ohne den Wagen zuvor auch nur einen Meter bewegt zu haben, so fair müssen wir schon sein, auf eine persönliche Bestzeit von 1:34,319 min.

Natürlich waren Hohn und Spott gross, vor allem nach einem Ausflug in ein Kiesbett. Was die meisten Spötter jedoch vergassen: Nissany gab sein Freitagdebüt nach exakt drei Jahren im Motorsport und im reifen Alter von 41. Hin und wieder muss auch der olympische Gedanke etwas wert sein.

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Wintertests: 12.–14. März in Sakhir, Bahrain
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Termin offen (ev. Portimão, Portugal)
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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