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Neuer AlphaTauri AT02-Honda: Die Technik im Detail

Von Mathias Brunner
​Mit dem AlphaTauri AT01 hat der Rennstall aus Faenza 2020 gute Leistungen gezeigt, gekrönt vom Sieg Pierre Gaslys in Monza. Technikdirektor Jody Egginton (47) sagt, wie 2021 alles noch besser werden soll.

Corona hat unser aller Leben verändert, und auch in der kleinen Welt der Formel 1 ist Vieles auf den Kopf gestellt worden – angefangen mit der Entscheidung, dass eine neue Rennwagengeneration erst 2022 kommt, nicht 2021, wie einst geplant. Natürlich hat das auch die Arbeit von Jody Egginton verändert, dem 47jährigen Technikdirektor von AlphaTauri.

Der Engländer sagt: «Selbst wenn das Basisfahrzeug das gleiche geblieben ist wie 2020, so mussten wir uns zahlreichen Änderungen anpassen. Die Vorgaben punkto Boden des Rennwagens, Diffusor und Bremsbelüftung hinten wurden dergestalt geändert, dass die Autos weniger Abtrieb aufbauen. Also haben wir die Aerodynamik so verfeinert, dass wir möglichst viel des verlorenen Abtriebs wieder wettmachen. Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, dass wir generell ein breiteres Aero-Arbeitsfenster erhalten.»

Was bedeuten die Einschränkungen? Wo sind die Rennwagen Anfang 2021 anzusiedeln? Egginton: «Wenn ich mir die ganzen Einschränkungen ansehe, so würde ich sagen, wir sind auf das Abtriebsniveau von Mitte 2020 zurückgefallen.»

Ein grosser Schritt war bei AlphaTauri die Umstellung in Sachen Windkanal – von 50-Prozent-Modellein im Kanal von Bicester zu 60-Prozent-Modellen im Kanal von Red Bull. Jody Egginton weiter: «Unsere Windkanalmannschaft hat die Umstellung fast nahtlos gemeistert. Es gab so gut wie keine Arbeitsunterbrechung.»

«Ich traue mich zu sagen: Der AlphaTauri AT01 von 2020 war das beste Auto, das wir je auf die Räder gestellt hatten. Der STR14 war schon ein Schritt nach vorne gewesen, aber vor allem hinsichtlich Entwicklung während der Saison war der AT01 ein echter Fortschritt. Der AT02 basiert darauf, wir verwenden die Sicherheitszelle weiter und haben uns bei den gestatteten Entwicklungsbereichen lieber auf Anderes konzentriert.»

«Wir verwenden wie im Reglement erlaubt von Red Bull Technologies das Getriebe, die Hinterradaufhängung und einige Teile der Vorderradaufhängung. Um genau zu sein, bleiben wir beim Hinterachs-Design von 2020. Wir haben die so genannten Token, also die Entwicklungs-Wertmarken, dazu verwendet, eine neue Fahrzeugnase zu gestalten, zudem haben wir die Vorderradaufhängung umgestaltet. Ferner haben wir, ebenfalls wie im Reglement erlaubt, gewisse Teile der Lenkung von Red Bull Technologies für den AT02 übernommen.»

Zum Honda-Motor des Typs RA621H sagt Jody Egginton: «Im Grunde haben die Japaner ein neues Triebwerk gebaut, und wir haben die Gelegenheit genutzt, um die Antriebseinheit noch besser ins Auto einzupassen. Wir spüren bei Honda die Entschlossenheit, bis Ende 2021 Vollgas zu geben, und ich bin überzeugt davon, dass wir einen erstklassigen Motor haben.»

Über 2021 hinaus übernimmt Red Bull mit einer eigenen Motorenabteilung (Red Bull Powertrains Limited), um mit Honda-Technik weiterzumachen, in den Saisons 2022 bis 2024. 2025 soll dann eine neue Motorgeneration kommen. Jody Egginton: «Die Tatsache, dass Ende 2021 die Motorentwicklung eingefroren wird, war eine fabelhafte Nachricht, denn auf diese Weise ist es für Red Bull möglich, dass Red Bull Racing und AlphaTauri mit diesem Motor weiterfahren können. Das bedeutet ein grosses Engagement von Red Bull. Als Kunde eines Motorherstellers musst du immer Kompromisse eingehen, was die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Wenn wir die Triebwerke im Hause behalten, können wir uns voll und ganz darauf konzentrieren, das bestmögliche Paket aus Chassis und Motor vorzubereiten.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
22. Februar: Alfa Romeo (Warschau)
26. Februar: Ferrari Team (Internet)
02. März: Mercedes (Internet)
02. März: Alpine (Internet)
03. März: Aston Martin (Internet)
05. März: Williams (Internet)
10. März: Ferrari Auto (Internet)

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Portimão, Portugal
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi


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