Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Lewis Hamilton und Mario Andretti: Fronten verhärtet

Von Mathias Brunner
Mario Andretti 2019 in Mailand

Mario Andretti 2019 in Mailand

​Schon im Juli 2020 hat die US-amerikanische Rennlegende Mario Andretti das sozialkritische Vorgehen von Lewis Hamilton in Frage gestellt. Hamilton schoss zurück. Nun bekräftigt Andretti seine Ansicht.

Im Juli 2020 gab es Knatsch zwischen der US-amerikanischen Motorsportlegende Mario Andretti und Formel-1-Champion Lewis Hamilton. Im Rahmen eines Interviews mit der chilenischen Zeitung «El Mercurio» hatte Andretti dargelegt, dass sich Politik und Sport seiner Erfahrung zufolge nur schwer vermischen lassen. Dem Formel-1-Weltmeister von 1978 war sauer aufgestossen, wie vehement Lewis Hamilton seine Fahrerkollegen, die Rennställe und die Formel 1 zum Handeln gegen Rassismus aufgefordert hatte.

Die Retourkutsche kam postwendend. Auf Instagram machte der Mercedes-Star klar, wie ernüchternd er die Einstellung von Andretti findet. «Es ist enttäuschend, doch leider Realität, dass viele Menschen der älteren Generation nicht aus ihrer Haut können, um zu erkennen, dass wir ein Problem haben. Das ist pure Ignoranz. Aber das wird mich nicht daran hindern, weiter für Änderungen zu kämpfen. Es ist nie zu spät, etwas dazu zu lernen. Und ich hoffe, dass dieser Mann – den ich immer geschätzt habe – sich ein wenig Zeit nimmt, um sich besser zu informieren.»

Andretti war bei seinem Interview der Ansicht, dass die Rassismus-Debatte grösser geworden sei als notwendig. «Ich spüre viel Hochachtung für Lewis, aber wieso muss er zu einem Militanten werden? Er wurde immer akzeptiert, er hat sich jeden Respekt erarbeitet. Hier wird teilweise ein Problem geschaffen, wo es keines gibt. Den Mercedes schwarz zu lackieren – ich weiss nicht, was das Gutes bewirken soll. Ich habe Rennfahrer von ganz unterschiedlicher Herkunft getroffen, und alle wurden immer mit offenen Armen empfangen. Im Rennsport spielt Hauptfarbe keine Rolle. Du musst dir deinen Platz mit Ergebnissen verdienen, und das ist für alle das gleiche. Ja, schwarze Fahrer sind im Motorsport in der Minderheit, aber das bedeutet doch nicht, dass sie nicht willkommen sind.»

In einer neuen Folge des Formel-1-Podcasts «Starting Grid» bekräftigt Andretti seine Aussagen. Der zwölffache GP-Sieger sagt zum gesellschaftlichen Engagement von Lewis Hamilton: «Ich habe meine Meinung dazu schon mal erörtert und wurde dafür kritisiert. Aber ich bleibe dabei – ich mag es nicht, wenn Politik in den Sport Einzug hält. Das Schöne an den Olympischen Spielen ist, dass Delegationen aus der ganzen Welt zusammenkommen, um sich zu messen. Die sind alle gleich, und alle verfolgen das gleiche Ziel. Entweder gewinnst du oder nicht, ganz egal welchen Hintergrund du hast.»

«Politik in den Sport zu bringen, wie das heute der Fall ist, spaltet die Menschen. Wir haben das in den Vereinigten Staaten gesehen. Wenn du mal etwas sagst, das ein kleines bisschen fragwürdig ist, gehen gleich die Diskussionen los. Ich mag es nicht, wenn wir das vermischen. Ich finde, die Formel 1 sollte purer Sport bleiben. Ja, wir alle haben unsere Werte, aber müssen wir deshalb versuchen, eigene Absichten zu verfolgen? Also ich weiss nicht. Ich finde, die Politik sollte ihren eigenen Platz behalten. Und es würde mir gefallen, wenn dieser Platz nicht innerhalb des Sports liegt.»

Bahrain-GP in Sakhir

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)

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