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Paddy Lowe: Keine guten Erinnerungen an Williams

Von Otto Zuber
Paddy Lowe erlebte nach seiner Williams-Rückkehr schwierige Jahre mit dem britischen Rennstall

Paddy Lowe erlebte nach seiner Williams-Rückkehr schwierige Jahre mit dem britischen Rennstall

Mehr als 30 Jahre war Paddy Lowe teil des Formel-1-Trosses, er arbeitete als Ingenieur und Chef für Williams, McLaren und Mercedes. Die grösste Herausforderung stellten die letzten Jahre mit Williams dar, wie er erzählt.

Als Paddy Lowe 2017 zum Williams-Team zurückkehrte, für das er schon in den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren tätig war, wusste er nicht, dass ihn die schwierigste Zeit seiner mehr als drei Jahrzehnte umfassende Karriere erwartet. Denn der Traditionsrennstall, zu dem er als Technischer Direktor stiess, schlitterte in einer Leistungs- und Finanzkrise, die es in sich hatte.

Nur einer der traurigen Tiefpunkte waren die verpassten Testtage vor dem Saisonstart 2019, wenige Monate später war Lowe weg, im Juni 2019 trennten sich die Wege des Formel-1-erfahrenen Ingenieurs und des Teams aus Grove. In der jüngsten Ausgabe des «Beyond The Grid»-Podcasts gesteht er: «Über diese Zeit denke ich nicht gerne nach, denn ich habe die zwei Jahre bei Williams nicht wirklich genossen, um ehrlich zu sein. Wir arbeiteten hart und wurden nicht dafür belohnt.»

Je weniger darüber gesagt werde, desto besser sei es, fügt Lowe an, und betont: «Ich bin in vielen Bereichen gut, und ich denke, das habe ich auch schon einige Male bewiesen, aber ich kann keine Wunder bewirken, vor allem nicht, was die Zeit angeht. Die Basis eines guten Teams sind die Leute und die Besten wollen in der Formel 1 normalerweise nicht für ein Team arbeiten, das nicht gut in Form zu sein scheint.»

«Und selbst wenn die guten Leute an Bord kommen, brauchen sie ein bis drei Jahre, damit sich ihre Arbeit auf die Infrastruktur auswirkt. Das Auto und seine Performance sind abhängig von deiner Organisation, deinen Leuten, der Ausrüstung, der Technik, Software und des ganzen Wissens, das du angehäuft hast. Williams hatte ab 2015 den Vorteil des besten Motors, der hat einen falschen Eindruck von der Grund-Performance entstehen lassen. Wenn eine Organisation vom Weg abkommt, weil sie nicht die richtigen Investitionen tätigt oder die falschen Entscheidungen fällt, dann macht sich das nicht gleich mit einem schlechten Auto bemerkbar», spricht Lowe Klartext.

Dass der Rennstall im August 2020 an die amerikanische Investmentfirma Dorilton Capital verkauft wurde, wertet der 59-Jährige als ein gutes Zeichen: «Ich habe mich gefreut, denn das ist es, was sie schon lange hätten tun müssen, und um ehrlich zu sein, hätten sie es aus allen möglichen Gründen, die nichts mit einzelnen Personen zu tun haben, schon früher tun müssen. Das Team hat sich in einer sehr negativen Spirale befunden, was die Finanzierung anbelangt. Als ich dort war, habe ich gesehen, wie diese Spirale immer weiter nach unten ging, und das ist eigentlich ziemlich beunruhigend, weil man versteht, dass es kein gutes Ende nimmt, ausser einem Verkauf, also kann man das genauso gut jetzt beenden und weitermachen, bevor alles weg ist.»

Imola-GP, Italien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:35:15,117 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +22,000 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +23,702
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +25,579
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +27,036
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,220
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +52,818
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +56,909
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:05,704 min
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:06,561
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:07,151
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:13,184
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:34,773
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden*
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
* ausgeschieden, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
Out
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash

WM-Stand nach 2 von 23 Rennen

Fahrer 
1. Hamilton 44 Punkte
2. Verstappen 43
3. Norris 27
4. Leclerc 20
5. Bottas 16
6. Sainz 14
7. Ricciardo 14
8. Pérez 10
9. Stroll 5
10. Gasly 6
11. Tsunoda 2
12. Ocon 2
13. Alonso 1
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Russell 0
17. Vettel 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 60
2. Red Bull Racing 53
3. McLaren 41
4. Ferrari 34
5. AlphaTauri 8
6. Aston Martin 5
7. Alpine 3
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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