Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Max Verstappen: Wieso sein Strategie-Vorteil verflog

Von Mathias Brunner
​Pirelli hatte ausgerechnet, welche Vorgehensweise beim Spenian-GP die schnellste ist. Max Verstappen lag theoretisch im Vorteil, aber die Praxis ergab ein anderes Bild.

27 Mal bei den bisherigen 30 WM-Läufen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya war es vor dem Spanien-GP 2021 so: Der Sieger kam jeweils aus der ersten Startreihe. Für Ausgabe 2021 sollte dies bedeuten – Lewis Hamilton (Mercedes) oder Max Verstappen (Red Bull Racing-Honda), einer von ihnen beiden würde am Ende die Nase vorn haben.

Pirelli errechnet vor jedem Rennen den schnellsten Weg ins Ziel. In Katalonien sah der so aus: Start auf weichen Reifen (rot markiert), Wechsel nach 19 Runden auf die mittelharte Mischung (gelb), 28 Runden später erneut mit weichen Pirelli ins Ziel.

Auch die zweitschnellste Rennstrategie ist ein Zweistopper: Start auf weich (16 Runden lang), dann 25 Runden auf mittelhart, zum Schluss nochmals 25 Runden auf mittelhart.

Weniger schnell waren die Einstopp-Varianten: Start auf dem weichen Pirelli (25 Runden), danach 41 Runden auf den harten Walzen (weiss gekennzeichnet). Ebenso langsamer: Start auf mittelhart, nach 30 Runden Wechsel auf hart und ab ins Ziel.

Gemäss Pirelli besass Max Verstappen mit Red Bull Racing-Honda einen strategischen Vorteil. Denn hatte noch einen Satz neuer weicher Reifen übrig – weil er im zweiten Quali-Teil nur einen von zwei Sätzen brauchte, das Mercedes-Duo hingegen beide. Mercedes andererseits hat noch einen Satz mittelharter Pirelli übrig.

Aber dann triumphierte ein weiteres Mal Lewis Hamilton, also wieso ist aus dem Vorteil auf dem Papier in der Praxis nichts geworden?

Max Verstappen sagt: «Eine andere Strategie mit dem weichen Pirelli zum Schluss hätte in dieser Form nichts gebracht; aus dem einfachen Grund, weil der Speed von Mercedes überlegen war. Wir haben dann den roten Reifen tatsächlich noch auf die Bahn gebracht, aber nur, um uns noch den Punkt für die beste Rennrunde zu sichern.»

Im Rennen zeigte sich, dass Mercedes auf mittelharten Reifen schneller fahren konnte als die Pirelli-Berechnungen vermutet hatten. Mercedes-Chefstratege James Vowles bestätigt: «Unsere Vorgehensweise ging nur deshalb auf, weil wir einen hohen Rhythmus anschlagen konnten.»

Oder einfach gesagt: Es kam im Rennen anders, weil Red Bull Racing nicht ganz so schnell war wie erwartet, Mercedes aber noch flotter als vermutet.

Alle Sieger auf dem Circuit Barcelona-Catalunya

1991: Nigel Mansell (GB), Williams (Startplatz 2)
1992: Nigel Mansell (GB), Williams (1)
1993: Alain Prost (F), Williams (1)
1994: Damon Hill (GB), Williams (2)
1995: Michael Schumacher (D), Benetton (1)
1996: Michael Schumacher (D), Ferrari (3)
1997: Jacques Villeneuve (CDN), Williams (1)
1998: Mika Häkkinen (FIN), McLaren (1)
1999: Mika Häkkinen (FIN), McLaren (1)
2000: Mika Häkkinen (FIN), McLaren (2)
2001: Michael Schumacher (D), Ferrari (1)
2002: Michael Schumacher (D), Ferrari (1)
2003: Michael Schumacher (D), Ferrari (1)
2004: Michael Schumacher (D), Ferrari (1)
2005: Kimi Räikkönen (FIN), McLaren (1)
2006: Fernando Alonso (E), Renault (1)
2007: Felipe Massa (BR), Ferrari (1)
2008: Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari (1)
2009: Jenson Button (GB), BrawnGP (1)
2010: Mark Webber (AUS), Red Bull Racing (1)
2011: Sebastian Vettel (D), Red Bull Racing (2)
2012: Pastor Maldonado (YV), Williams (2)
2013: Fernando Alonso (E), Ferrari (5)
2014: Lewis Hamilton (GB), Mercedes (1)
2015: Nico Rosberg (D), Mercedes (1)
2016: Max Verstappen (NL), Red Bull Racing (4)
2017: Lewis Hamilton (GB), Mercedes (1)
2018: Lewis Hamilton (GB), Mercedes (1)
2019: Lewis Hamilton (GB), Mercedes (2)
2020: Lewis Hamilton (GB), Mercedes (1)
2021: Lewis Hamilton (GB), Mercedes (1)

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