Jacques Villeneuve: «Charles Leclerc selber schuld»

Von Mathias Brunner
Jacques Villeneuve 2019 in Monaco

Jacques Villeneuve 2019 in Monaco

​Viele Ferrari-Fans beklagen das Pech von Charles Leclerc in Monaco: Antriebsdefekt, kein Start. Das Mitleid von Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve hält sich in Grenzen: «Er ist am Ausfall selber schuld.»

Der Monegasse Charles Leclerc hätte zum Heim-GP von Pole-Position starten sollen. Leider setzte der zweifache Grand-Prix-Sieger zum Schluss der Qualifikation sein Auto in die Leitschienen. Ferrari entging eine Beschädigung der linken Antriebswellennabe – Leclerc konnte deswegen den Start nicht aufnehmen. Nach einer Installationsrunde, also noch bevor er den Wagen in die Startaufstellung platzieren konnte, kam er an die Box zurück.

Dem Ferrari-Piloten schwappte danach eine Welle der Sympathie entgegen: Tenor vieler Formel-1-Fans in den sozialen Netzwerken – so ein Pech aber auch! Doch Jacques Villeneuve kann in den Chor von Mitleidsbezeugungen nicht einstimmen.

Der 50jährige Kanadier – 1997 mit Williams Formel-1-Weltmeister geworden – hat das komplette GP-Wochenende in Monte Carlo verfolgt und sagt meinem Kollegen Gaetan Vigneron vom belgischen Fernsehen: «Er kann nur sich selber an der Nase nehmen, denn er ist am Ausfall selber schuld. Er war es, der am Samstag in die Leitschienen gefahren ist. Ich kann für ihn kein Mitleid empfinden.»

Der elffache GP-Sieger Villeneuve weiter: «Dass Ferrari die Pole-Position nicht preisgeben wollte, war mir klar. Wenn du in Monaco auf dem besten Startplatz stehst, hast du eine Riesenchance zu gewinnen. Klar kann man später sagen, es sei eine Lotterie gewesen, das Getriebe oder andere Teile nicht zu wechseln, aber Ferrari untersucht den Wagen ja nach bestem Wissen und Gewissen. Und hätte er aus der Boxengasse losfahren müssen, wäre jede Siegchance dahin gewesen. Da muss man schon ein gewisses Risiko eingehen.»

«Ich war aber schon etwas überrascht, als bekannt wurde, dass es letztlich gar nicht das Getriebe war, das nicht mehr funktionierte, sondern dass eine Halbwelle kaputtgegangen ist. Und dies auch noch auf der linken Seite, dabei war Leclercs Wagen doch rechtsseitig in die Leitschienen gekracht. Aber unterm Strich bleibt es bei der nüchternden Feststellung – der Schaden passierte als Folge seines Quali-Unfalls.»

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:56,820 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 9,114 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 22,117
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 23,963
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 51,115
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 54,045
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:06,361 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Antriebswelle gebrochen *
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Radmutter
* nicht zum Rennen gestartet

WM-Stand nach 5 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 105 Punkte
2. Hamilton 101
3. Norris 56
4. Bottas 47
5. Pérez 44
6. Leclerc 40
7. Sainz 38
8. Ricciardo 24
9. Gasly 16
10. Ocon 12
11. Vettel 10
12. Stroll 9
13. Alonso 5
14. Tsunoda 2
15. Giovinazzi 1
16. Räikkönen 0
17. Russell 0
18. Latifi 0
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Konstrukteure
1. Red Bull Racing 149
2. Mercedes 148
3. McLaren 80
4. Ferrari 78
5. Aston Martin 19
6. AlphaTauri 18
7. Alpine 17
8. Alfa Romeo 1
9. Williams 0
10. Haas 0

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