Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Charles Leclerc (Ferrari, 4.): «Hatten keine Wahl»

Von Agnes Carlier
Charles Leclerc kam als Vierter über die Ziellinie

Charles Leclerc kam als Vierter über die Ziellinie

Ferrari-Star Charles Leclerc führte den GP in Istanbul zeitweise an, am Ende musste er sich aber mit dem vierten Platz begnügen. Sein Teamkollege Carlos Sainz zeigte vom Ende des Startfeldes eine starke Aufholjagd.

Ein paar Runden lang durfte sich Charles Leclerc im Türkei-GP sogar Hoffnungen auf den Sieg machen. Denn der Ferrari-Pilot führte das Rennen an, nachdem die vor ihm liegenden Konkurrenten an die Box abgebogen waren. Zunächst konnte der Monegasse das Tempo auf seinen alten Intermediates halten, doch schliesslich musste auch er an die Box abbiegen. Am Ende kreuzte er die Ziellinie als Vierter.

Der 23-jährige Ausnahmekönner berichtete nach der Zielankunft: «Es war ein grossartiges Rennen, speziell im ersten Stint war ich sehr konkurrenzfähig. Doch nach dem Stopp, den ich etwas später als die anderen einlegte, hatte ich körnende Reifen. Ich bog später an die Box ab, weil ich auf den gebrauchten Reifen zunächst schneller war als die Jungs auf den frischen Gummis. Doch nach sechs Runden hatten sie die Graining-Phase hinter sich und konnten zwei Sekunden pro Runde schneller fahren.»

«Wir hatten keine Wahl, wir mussten an die Box und in den letzten Runden kämpfte ich dann bis zum Schluss mit körnenden Reifen. Da haben wir den Podestplatz verloren. Im Nachhinein ist man immer schlauer, aber zum Zeitpunkt, als wir die Entscheidung trafen, auf der Strecke zu bleiben, war ich sehr zuversichtlich, dass dies die richtige Wahl war», beteuerte Leclerc daraufhin. Er gestand aber auch: «Es ist etwas frustrierend, denn ich dachte, heute wäre mehr als der vierte Platz möglich gewesen.»

Sein Teamkollege Carlos Sainz, der wegen der neuen Antriebseinheit in seinem Heck von der letzten Reihe ins Rennen starten musste, zeigte eine beherzte Aufholjagd, die ihn bis auf den achten Platz vorfahren liess. Dafür zeichneten ihn die Fans als Fahrer des Tages aus. Der Spanier schilderte nach getaner Arbeit: «Ich musste aggressiv ans Werk gehen, denn ich startete von hinten und heute war ein guter Tag, um etwas mehr Risiken als sonst einzugehen.»

«Die Strategie funktionierte gut», freute sich der 27-Jährige aus Madrid. «Ich konnte in der zwölften Kurve einen Gegner nach dem anderen überholen und das ganze Rennen hindurch ein gutes Tempo fahren. Leider hatten wir dann einen etwas langsamen Stopp, sonst wäre ich wohl noch weiter nach vorne gekommen. Aber es gibt nichts zu bereuen, wir haben als Team eine gute Performance gezeigt und ich bin auch froh, dass ich die Motor-Strafe nun hinter mir habe. So kann ich mich in den restlichen sechs Rennen ganz auf die Performance konzentrieren.»

Türkei-GP, Istanbul

01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:30:50,347h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +14,584 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +33,471
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +37.814
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +41,812
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +44,292
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +47,213
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +51,526
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:22,018 min
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
18. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden

WM-Stand nach 16 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 262.5 Punkte
2. Hamilton 256.5 Punkte
3. Bottas 177
4. Norris 145
5. Pérez 135
6. Sainz 116.5
7. Leclerc 116
8. Ricciardo 95
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 35
13. Stroll 26
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 433.5
2. Red Bull Racing 397.5
3. McLaren 240
4. Ferrari 232.5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 92
7. Aston Martin 61
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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