Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Damon Hill zu Verstappen und Hamilton: So nicht!

Von Mathias Brunner
Michael Schumacher und Damon Hill in Adelaide 1994

Michael Schumacher und Damon Hill in Adelaide 1994

Formel-1-Weltmeister Damon Hill erinnert sich an das dramatische WM-Finale 1994 gegen Michael Schumacher. Er will nicht, dass Max Verstappen gegen Lewis Hamilton durch einen Crash entschieden wird.

13. November 1994, Grosser Preis von Australien, Runde 34 auf dem Strassenkurs von Adelaide. Michael Schumachers Benetton gerät, in Führung liegend, in der East Terrace-Linkskurve von der Ideallinie und schlägt rechts breitseits in eine Begrenzungsmauer ein, trudelt auf die Strecke zurück. Der dichtauf folgende Williams-Pilot Damon Hill zögert keine Sekunde und greift in der folgenden Rechtskurve an.

Schumacher wird von seinen Instinkten überwältigt: Als Hill an die Innenseite des Benetton von Michael taucht, lenkt Schumi nach rechts, in den Rennwagen seines Gegners hinein. Die Räder berühren sich, der Benetton steht kurz mit zwei Rädern in der Luft, sackt auf den Asphalt zurück und prallt dann geradeaus in die Reifenstapel.

Hills Williams rollt weiter, aber Damon muss kurz darauf wegen beschädigter Radaufhängung aufgeben. Die Rennkommissare entscheiden: ein Rennzwischenfall. Was wohl heute in einem solchen Fall entschieden würde?

Damon Hill sagt heute: «In jenem Moment war mir nicht klar, dass der Wagen von Michael waidwund ist. Ich sah eine Lücke und stach hinein. Wenn ich zurückblicke, dann hätte ich einfach warten müssen. Michael wäre mit diesem Auto nicht mehr weit gekommen, ich hätte mit Leichtigkeit an ihm vorbeigehen und zum Titel fahren können.»

Zeitsprung um 27 Jahre: Max Verstappen und Lewis Hamilton sind in einen dramatischen WM-Kampf verwickelt. Es gab bereits mehrfach Kontakt zwischen dem Red Bull Racing-Renner und dem Mercedes – in Imola und Barcelona kurz nach dem Start, in Silverstone, in Monza, in Brasilien beinahe.

Damon Hill gibt zu bedenken: «Ich fände es schade für die Formel 1, wenn die Titelentscheidung durch eine Kollision herbeigeführt würde. Ich finde, die Piloten schulden es dem Sport, dass wir eine saubere Entscheidung haben. Ich will auf diese WM mit einem guten Gefühl zurückblicken, mit zwei tollen Ausnahme-Rennfahrern, und am Ende hat der bessere Mann gewonnen.»

Der 22-fache GP-Sieger aus England – 1996 mit Williams zum Titel gefahren – befürchtet jedoch, dass die Verlockung gross ist: «Nehmen wir mal an, Max führt das Rennen an, und es kommt zum Rad-an-Rad-Duell. Dann ist es schon sehr schwierig, sich nicht jenseits der Grenze der Aggressivität zu verteidigen. Aber wir hatten zu viele kontroverse Titelentscheidungen.»

Der 61-jährige Hill schlägt vor: «Vielleicht sollte es vor der Entscheidung von den Regelhütern eine klare Warnung geben, dass unfaire Manöver nicht akzeptiert werden. Ich kann mir keinen anderen Weg vorstellen, um ein Foul zu verhindern.»

Katar-GP, Losail

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24:29,908 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +25,743 sec
03. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +59,457
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:02,306 min
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:20,570
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:21,274
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:21,911
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:23,126
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, + 1 Runde
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12

WM-Stand nach 20 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 351.5 Punkte
2. Hamilton 343.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 190
5. Norris 153
6. Leclerc 152
7. Sainz 145.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 77
11. Ocon 60
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 546.5
2. Red Bull Racing 541.5
3. Ferrari 297.5
4. McLaren 258
5. Alpine 137
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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