Formel 1: Nur ein Strohfeuer von Lewis Hamilton?

Baku-Quali: Ferrari-Star Charles Leclerc auf Pole!

Von Vanessa Georgoulas
Ferrari-Star Charles Leclerc sicherte sich in Baku die Pole für den GP am Sonntag

Ferrari-Star Charles Leclerc sicherte sich in Baku die Pole für den GP am Sonntag

Zum dritten Mal in Folge schaffte es Charles Leclerc auf die Baku-Pole. Der Ferrari-Star startet neben Formel-1-Champion Max Verstappen aus der ersten Startreihe.

Im ersten Qualifying in Baku, das nach nur einer Trainingsstunde über die Bühne ging, wurde wie erwartet Schrott produziert: Formel-1-Rookie Nyck de Vries landete ausgangs der dritten Kurve in der Streckenbegrenzung. Die roten Flaggen störten die schnellen Versuche einiger Fahrer, doch den GP-Stars blieben noch mehr als 10 Minuten Zeit, um sich zu verbessern.

Dies mussten vor allem Esteban Ocon, Yuki Tsunoda, Pierre Gasly und Carlos Sainz, denen auf den hinteren Positionen der Zeitenliste das Aus drohte. Max Verstappen führte die Zeitenliste zu diesem Zeitpunkt vor Charles Leclerc und Fernando Alonso an. Lando Norris, Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg, Oscar Piastri, Sergio Pérez, Kevin Magnussen und Valtteri Bottas komplettierten die Top-10 vor Lance Stroll, Alex Albon, Guanyu Zhou, Logan Sargeant und George Russell.

Sämtliche Fahrer rückten auf der weichen Mischung aus, als die Zeitenjagd nach 17 Minuten weiterging. Diese dauerte aber nicht lange, denn kaum waren alle wieder auf einer schnellen Runde, wurde die Session erneut unterbrochen. Diesmal war es Gasly, der den Mauern zu nahe gekommen war. Er stellte sein GP-Auto in der siebten Kurve ab.

In der Alpine-Box sah man viele lange Gesichter, schliesslich hatten die Mechaniker nach dem Feuer im ersten Training alles daran gesetzt, das Auto des Franzosen wieder auf Vordermann zu bringen. Kurz vor der zweiten Unterbrechung hatte Sainz Glück im Unglück. Der Ferrari-Pilot drehte sich, vermied aber einen Einschlag und konnte weiterfahren.

Bittere Pille für das Haas-Duo

Diesmal dauerte die Pause nur neun Minuten, und die GP-Stars reihten sich schon früh am Ende der Boxengasse ein, um in den verbleibenden sieben Minuten noch eine schnelle Q1-Runde zu drehen. Zu den Fahrern, die sich verbessern mussten, gehörte Sainz, der noch keine geleitete Runde gedreht hatte.

Der Spanier rückte denn auch auf frischen weichen Reifen aus. Die Meisten Fahrer hatten frische Reifen aufgezogen, nur Verstappen, Pérez, Leclerc, Hamilton, Russell und Alonso waren auf gebrauchten Gummis der weichen Mischung unterwegs.

Für Magnussen endete die Zeitenjagd vorzeitig, der Däne wurde an die Box geholt, weil ein Problem mit seinem GP-Renner festgestellt wurde. Damit gehörte auch er zur ersten Gruppe der Ausgeschiedenen. Sainz verbesserte sich auf den achten Platz, und weil sich auch Bottas und Zhou verbesserten, rutschte Hülkenberg auf Position 17 und war damit draussen. Auch der Chinese aus dem Alfa Romeo-Team, der den 16. Platz schaffte den Sprung ins Q2 nicht.

Er verpasste das Weiterkommen um nur zwei Hundertstelsekunden. Entsprechend enttäuscht war er über das Aus. Magnussen (P18), Gasly (P19) und de Vries (P20) komplettierten die Q1-Verlierergruppe. Leclerc durfte sich derweil über die Q1-Bestzeit freuen. Der Ferrari-Star blieb 0,129 sec schneller als Champion Verstappen.

Im zweiten Qualifying-Segment wurden vier Minuten vor dem Ende die gelben Flaggen gezeigt, denn Carlos Sainz geriet in der dritten Kurve neben die Piste. Der Spanier hatte erneut Glück und konnte weiterfahren. Besser lief es für seinen Teamkollegen Leclerc, der die Zeitenliste auch zweieinhalb Minuten vor dem Ende der Session mit 1:41,037 min vor Pérez und Verstappen anführte.

Verbessern mussten sich eine Minute vor dem Q2-Ende Albon, Tsunoda, Piastri, Bottas und Sargeant. Tsunoda schaffte es in die Top-10, genauso wie wie Piastri, der sich auf den neunten Platz verbesserte. Albon (P13), Bottas (P14) und Sargeant (P15) schafften es nicht in die Top-10, genauso wie Russell, der fünf Tausendstel langsamer als sein Teamkollege Hamilton blieb und als Elfter ausschied. Auch für Ocon war die Zeitenjagd gelaufen.

Charles Leclerc mit Pole-Hattrick in Baku

Im Q3 legte Verstappen mit 1:40,445 min eine neue Messlatte – und Leclerc fuhr genau so schnell um die 6,003 km lange Piste, musste sich aber hinter dem Red Bull Racing-Star einreihen, weil er die Runde nach dem Niederländer gedreht hatte. Pérez, Sainz, Hamilton, Norris, Tsunoda, Alonso, Stroll und Piastri folgten auf den weiteren Positionen, wobei der Kanadier und der Australier noch keine Q3-Rundenzeit aufgestellt hatten.

Noch blieb allen Fahrern genug Zeit, um sich zu verbessern, und sämtliche Q3-Teilnehmer versuchten ihr Glück. Leclerc verbesserte seine Zeit auf 1:40,203 min und sicherte sich damit zum dritten Mal in Folge die Baku-Pole. Neben ihm wird am Sonntag Verstappen starten, der 0,188 sec langsamer blieb. Dahinter reihten sich Pérez, Sainz, Hamilton, Alonso, Norris, Tsunoda, Stroll und Piastri ein.

«Wegen der roten Flaggen war es ziemlich knifflig im ersten Qualifying-Segment. Ich bin etwas enttäuscht mit dem dritten Platz, denn die Runde war nicht sauber. Wir wussten, dass Ferrari die grösste Konkurrenz für uns sein würde, und Charles hat eine super Runde gedreht», sagte Pérez.

Verstappen erklärte: «Es ist hier immer schwierig, eine ganze Runde gut hinzubekommen. Und der zweite Platz nicht schlecht, denn wir haben ein gutes Auto im Rennen. Vielleicht können wir noch ein paar Sachen verbessern, aber insgesamt geht es darum, Fehler zu vermeiden, denn die passieren hier ganz schnell.»

Leclerc freute sich: «Ich bin sicherlich überrascht, wir dachten es wäre ein grossartiges Wochenende, wenn wir schon vor Aston Martin und Mercedes sein werden, und nun stehe ich auf der Pole! Mit Blick auf den GP müssen wir realistisch sein, denn Red Bull Racing hat sicher das bessere Auto im Rennen. Es wird also schwierig, Max hinten zu halten.»

Qualifying, Baku

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:40,203 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:40,391
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:40,495
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:41,016
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:41,177
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:41,253
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:41,281
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:41,581
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:41,611
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:41,611
11. George Russell (GB), Mercedes, 1:41,654
12. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:41,798
13. Alex Albon (T), Williams, 1:41,818
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:42,259
15. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:42,395
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:42,642
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:42,755
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:43,417
19. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:44,853
20. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:55,282

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: Max-Faktor entscheidend in Imola

Von Dr. Helmut Marko
​Exklusiv für SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsportberater von Red Bull, analysiert Imola – unerwartete Probleme im Training, wie Max Verstappen doch Pole und Sieg eroberte.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa.. 25.05., 20:45, Hamburg 1
    car port
  • Sa.. 25.05., 20:55, Motorvision TV
    Rallye: Belgische Meisterschaft
  • Sa.. 25.05., 21:25, Motorvision TV
    Rallye: NZ Rally Championship
  • Sa.. 25.05., 21:50, Motorvision TV
    Tour European Rally
  • Sa.. 25.05., 22:20, Motorvision TV
    Tour European Rally Historic
  • Sa.. 25.05., 22:45, Motorvision TV
    Rallye: World Rally-Raid Championship
  • Sa.. 25.05., 23:15, Motorvision TV
    Rally
  • Sa.. 25.05., 23:35, ORF 3
    Aus dem Archiv
  • Sa.. 25.05., 23:45, Motorvision TV
    Rally
  • So.. 26.05., 00:10, ServusTV
    Tourenwagen: DTM
» zum TV-Programm
6