FP1 Brasilien: Ferrari top, Max Verstappen auf P16
Carlos Sainz beendete das erste und einzige freie Training in Interlagos als Schnellster
Die GP-Teams und ihre Stars wurden zum ersten freien Training von einem teilweise bewölkten Himmel und 29 Grad Celsius Aussentemperatur begrüsst. Die Piste hatte sich zum Start der Session bis auf 41 Grad aufgeheizt. Die Wetterexperten bezifferten die Regenwahrscheinlichkeit mit 20 Prozent, doch in Interlagos kann das Wetter schnell umschlagen. Nicht nur deshalb füllte sich die Strecke schnell, nachdem Max Verstappen als Erster auf die Strecke gefahren war.
Auch die Tatsache, dass diese Session die einzige freie Trainingsstunde vor dem Qualifying zum GP am Sonntag war, liess die WM-Teilnehmer schnell auf Datenjagd gehen. Williams-Rookie Logan Sargeant war der Letzte, der die Box verliess, alle anderen Fahrer hatten zu diesem Zeitpunkt schon mindestens eine gezeitete Runde gedreht.
Nach den ersten zehn Minuten war Verstappen der schnellste Fahrer auf der brasilianischen Bahn. Mit 1:13,138 min war er nur 25 Tausendstel schneller als sein Teamkollege Sergio Pérez. Fernando Alonso, der den dritten Platz belegte, fehlten bereits mehr als sieben Zehntel auf die Bestmarke des dreifachen Champions.
Hinter Alonso komplettierten Valtteri Bottas, Charles Leclerc, Lando Norris, Esteban Ocon, Nico Hülkenberg Yuki Tsunoda und Lewis Hamilton die Zeitenliste. Letzterer verbesserte sich aber bald auf den dritten Platz hinter dem Red Bull Racing-Duo, das knapp drei Zehntel schneller war. Hamiltons Teamkollege George Russell legte nach und reihte sich hinter dem siebenfachen Weltmeister ein.
Auch nach zehn weiteren Minuten hatte das Red Bull Racing-Duo die Nase vorn, doch mittlerweile hatte Russell den Rückstand auf nur 66 Tausendstel verkürzt. Alonso, der auf die sechste Position gerutscht war, musste auf Anweisung des Aston Martin Teams die Box ansteuern, weil sein linker Hinterreifen platt war.
Auf der anderen Seite der Wohlfühlskala war Tsunoda unterwegs, der nach 22 Minuten mit 1:12,802 min eine neue Messlatte für den Rest des Feldes setzte. Der Japaner war allerdings der Einzige, der zu diesem Zeitpunkt auf den mittelharten Reifen Gas gab, der Rest des Feldes war noch auf der harten Mischung unterwegs.
Russell tat es Tsunoda gleich und rückte fünf Minuten vor Halbzeit auch auf den gelb markierten Gummis aus. Ricciardo musste hingegen ausharren, weil sein Unterboden auf der rechten Seite repariert werden musste.
Der AlphaTauri-Star war noch in der Box, als George Russell kurz vor Halbzeit mit 1:11,865 min die Spitzenposition übernahm. Dahinter folgten Alonso, Verstappen, Tsunoda, Pérez, Hamilton, Norris, Leclerc, Hülkenberg und Carlos Sainz auf den weiteren Top-10-Plätzen vor Oscar Piastri, Lance Stroll, Alex Albon, Ocon, Bottas, Ricciardo, Pierre Gasly, Sargeant, Guanyu Zhou und Kevin Magnussen.
Für eine Schrecksekunde sorgten Hülkenberg und Norris: Ersterer war im Schleichgang unterwegs, als Norris vor Kurve 12 zum Überholen ansetzte, dabei berührten sich die beiden GP-Renner – was allerdings ohne technische Folgen blieb. Die Regelhüter kündigten hingegen eine Untersuchung der Szene an.
Während sich Russell an der Spitze halten konnte, setzten sich die beiden Haas-Piloten hinter den Briten aus dem Mercedes-Team. Beide hatten die weichen Reifen aufgezogen. Auch Albon liess sich die schnellste Mischung geben und schob sich hinter Hülkenberg auf Platz 3.
Stroll schaffte es auf den mittelharten Gummis auf Position 4 vor Magnussen, Alonso, Verstappen, Tsunoda, Pérez, Bottas, Gasly, Ocon, Hamilton, Zhou, Norris, Leclerc, Sainz, Piastri, Ricciardo und Sargeant. Alonso, Verstappen, Pérez, Leclerc und Sainz waren die einzigen Fahrer im Feld, die in den ersten 50 Minuten nur auf den harten Reifen unterwegs waren.
Hülkenberg durfte sich zwar auch fünf Minuten vor dem Ende der Session über den zweiten Platz auf dem Zeitenmonitor freuen, der Deutsche blieb aber nicht sorgenfrei, weil er nach einem wilden Ritt über die Randsteine in der vierten Kurve meldete, dass er keine Power mehr habe.
Die Konkurrenz liess sich davon nicht ablenken, mehrere Piloten drehten zum Schluss noch eine Runde auf den weichen Reifen und Sainz setzte sich mit 1:11,732 min vor seinem Ferrari-Teamkollegen Leclerc an die Spitze. Dabei blieb es, Sainz durfte sich über die Bestzeit freuen, Leclerc, Russell, Hülkenberg, Albon, Stroll, Gasly, Zhou, Sargeant und Magnussen folgten auf den weiteren Top-10-Positionen. Verstappen, der nur die harten Reifen eingesetzt hatte, landete auf Platz 16.
1. Training, Interlagos
01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:11,732 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,108 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +0,133
04. Nico Hülkenberg (D), Haas, +0,196
05. Alex Albon (T), Williams, +0,312
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +0,404
07. Pierre Gasly (F), Alpine, +0,452
08. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +0,749
09. Logan Sargeant (USA), Williams, +0,847
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +0,860
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,883
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,906
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +0,982
14. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1,046
15. Esteban Ocon (F), Alpine, +1,047
16. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,061
17. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1,280
18. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +1,324
19. Lando Norris (GB), McLaren, +1,897
20. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,106