Carlos Sainz (Williams): Idee gegen Monaco-Alptraum

Carlos Sainz in Monaco
Der Spanier Carlos Sainz hat neun Monaco-GP bestritten, und auf den Madrilenen ist immer Verlass, wenn wir uns seine Zwischenbilanz in den Strassen von Monte Carlo ansehen.
2015 mit Toro Rosso: 10.
2016 mit Toro Rosso: 8.
2017 mit Toro Rosso: 6.
2018 mit Renault: 10.
2019 mit McLaren: 6.
2021 mit Ferrari: 2.
2022 mit Ferrari: 2.
2023 mit Ferrari: 8.
2024 mit Ferrari: 3.
2025 tritt der WM-Fünfte von 2021, 2022 und 2024 mit Williams an, und der Traditionsrennstall war im ersten Training die grosse Überraschung – Alex Albon Viertschnellster, Carlos Sainz auf P7. Im zweiten Training Albon auf P8, Sainz hatte keine freie Runde und liegt auf P13.
Sainz: «Im ersten Training war der Wagen sehr schnell, aber ich konnte noch nicht so richtig Vertrauen ins Handling fassen. Fürs zweite Training haben wir die Abstimmung geändert, damit fühlte ich mich im Auto zwar wohler, aber es war auch langsamer. Fürs dritte Training vom Samstag werden wir versuchen, die positiven Aspekte vom ersten und zweiten Training zu verbinden.»
«Es ist wie immer ganz knifflig, hier eine gute und vor allem verkehrsfreie Runde zu finden, mit 20 Rennwagen auf der Bahn. Mit so vielen Autos auf der engen Strecke wird das bisweilen ein Alptraum. Typisch Monaco halt.»
Sainz hat dafür eine einfache Lösung: «Wir müssten, so wie das in der Formel 3 und in der Formel 2 seit vielen Jahren getan wird, das Feld in zwei Gruppen zu je zehn Autos teilen.»
Wieso fährt der dreifache GP-Sieger eigentlich auf dem kniffligen Strassenkurs verlässlich stark? Sainz dazu: «Ich war erstmals hier mit den Rennwagen der World Series by Renault und fühlte mich sofort wohl. Ich bin auf meine Statistik in den ersten Jahren fast stolzer als auf die späteren Podestplätze mit Ferrari, weil der Toro Rosso-Renner halt nicht so konkurrenzfähig war wie der Ferrari.»
«Die Herausforderung Monaco ist einzigartig. Und ein Teil davon besteht darin, dass du gegen 19 Fahrer antrittst, von welchen du weisst – alle sind schnell, alle sind mutig, die meisten kennen Monaco durch und durch. Hier dreht sich alles ums Vertrauen ins Auto. Du musst von Training zu Training mehr Zuversicht tanken, und du musst gewillt sein, in der Qualifikation Risiken einzugehen.»
«Das Fahren in der Monaco-Quali ist seltsam. Ich für meinen Teil vergesse beim Fahren mit der Zeit Leitschienen und Mauern. Ich stelle mir vor, da wäre nur eine Linie und dahinter Gras oder vielleicht ein Kiesbett. Die Monaco-Leitschienen werden für mich unsichtbar. Du zischst Millimeter an der Pistenbegrenzung vorbei, aber daran denkst du nicht mehr. Ich glaube – hätten wir diese Bahn mit Auslaufzonen und Gras daneben, dann würden wir genau so schnell fahren. Es ist ziemlich verrückt.»
«Einige finden, die Aerodynamik sei in Monaco nicht so wichtig. Dieser Meinung bin ich nicht. Du brauchst alles an Abtrieb, was du ans Auto packen kannst. Du brauchst eine Aufhängung, die Bodenunebenheiten und Randsteine gut verdaut, du brauchst ein Auto, mit dem du dich eins fühlst. Nur dann kannst du hier schnell fahren.»
Williams-Teamchef James Vowles: «Im zweiten Training waren die Vorderreifen das Problem, die haben wir nicht ideal zum Arbeiten bekommen.»
«Letztlich wird es im Abschlussstraining darauf ankommen, wer in der Quali alles auf den Punkt bringt, Abstimmung, Reifen-Management, freie Runde.»
Die Vorgaben für eine starke Vorstellung von Carlos Sainz im Williams sind gut: An den vergangenen drei GP-Wochenenden in Jeddah, Miami und Imola ging der vierfache Grand-Prix-Sieger jeweils von Startplatz 6 ins Rennen.
2. Training, Monte Carlo
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:11,355 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:11,393
03. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:11,460
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:11,677
05. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:11,823
06. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:11,842
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:11,890
08. Alex Albon (T), Williams, 1:11,918
09. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:12,002
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:12,068
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:12,072
12. George Russell (GB), Mercedes, 1:12,092
13. Carlos Sainz (E), Williams, 1:12,151
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:12,234
15. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:12,259
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:12,262
17. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:12,404
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:12,512
19. Esteban Ocon (F), Haas, 1:12,541
20. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:13,415
1. Training, Monaco
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:11,964 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:12,127
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:12,290
04. Alex Albon (T), Williams, 1:12,314
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:12,342
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:12,482
07. Carlos Sainz (E), Williams, 1:12,534
08. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:12,669
09. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:12,690
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:12,727
11. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:12,765
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:12,979
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:13,187
14. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:13,232
15. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:13,329
16. Esteban Ocon (F), Haas, 1:13,394
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:13,429
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:13,470
19. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:13,837
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:15,635