MotoGP: Toprak ist für Yamaha kein Risiko

George Russell im Monaco-GP: «Scheiss drauf!»

Von Vanessa Georgoulas
George Russell

George Russell

Mercedes-Pilot George Russell kürzte im Monaco-GP ab, um an Alex Albon vorbeizukommen – und erklärte am Funk, dass er die Strafe hinnehmen werde. Diese fiel harsch aus. Dennoch zeigte er keine Reue.

Für George Russell verlief das Wochenende in Monaco so gar nicht nach Wunsch. Der Mercedes-Pilot hatte bereits im Qualifying Pech, weil eine Bodenwelle dafür sorgte, dass die Elektronik an seinem GP-Renner ausfiel. Deshalb musste er das Rennen von Startplatz 14 in Angriff nehmen. Er wusste: Damit er im achten Saisonlauf auf der überholfeindlichen Piste nach vorne kommt, braucht er ein Wunder.

Im Rennen wurde er dann ein Opfer der cleveren Racing Bulls- und Williams-Strategen. Weil die Konkurrenz vor ihm den einen Fahrer nutzte, um das Feld einzubremsen, sodass der andere Pilot die Pflicht-Boxenstopps absolvieren konnte, hatte er keine Chance auf ein Vorankommen.

Irgendwann hatte er genug, kürzte in der zehnten Kurve ab und überholte damit den vor ihm schleichenden Alex Albon. Sein Team wies ihn erst an, die Position zurückzugeben, doch seine Antwort war, dass er die Strafe gerne hinnehme. Das hörten die Regelhüter mit und brummten ihm eine Durchfahrtstrafe auf. Diese absolvierte er, während nun sein Teamkollege Kimi Antonelli das Feld einbremste. Trotz der Strafe und der späten Stopps schaffte er es dadurch als Elfter über die Ziellinie.

Russell erklärte: «Wir wären nicht in die Punkte gekommen, wenn wir in der ersten Runde gestoppt hätten, und auch nicht mit einem späten Stopp. Deshalb habe ich mir dann irgendwann gesagt: Scheiss drauf! Ich war ohnehin ausserhalb den Punkte und wollte es einfach geniessen, in Monaco Gas zu geben – das blieb mir im Qualifying verwehrt. Dafür konnte ich im Rennen 25 Quali-Runden drehen und die Ironie am Ganzen ist, dass ich weiter vorne gelandet bin, als wenn ich die Strafe nicht hingenommen hätte, denn dann hätte ich keinen Weg an Alex, Tsunoda und Hülkenberg vorbei gefunden. Das System ist also mangelhaft.»

«Es war natürlich nicht der Plan, abzukürzen, sondern zu versuchen, die Gegner zu überholen. Aber das Team hat uns am Donnerstag gesagt, dass wir keine Chance haben würden, zu überholen, wenn der Speed-Unterschied nicht bei mindestens drei Sekunden liegt. Und bei 4,5 Sekunden liege die Chance bei 50 Prozent. Carlos und Alex sind auch nicht dumm, sie haben das Auto gut positioniert, um sich zu verteidigen. Zeitweise war es auch etwas gefährlich, die Art und Weise, wie er gebremst hat. Aber es war nie der Plan, die Kurve so abzukürzen. Doch ich wollte nicht 77 Runden am Heck eines Gegners verbringen», fügte der 27-jährige Brite an.

Monaco-GP, Circuit de Monaco

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:40:33,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,131
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +3,658
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +20,572
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +51,387
06. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1 Runde
07. Esteban Ocon (F), Haas, +1
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1
09. Alex Albon (T), Williams, +2 Runden
10. Carlos Sainz (E), Williams, +2
11. George Russell (GB), Mercedes, +2
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +2
13. Franco Colapinto (RA), Alpine, +2
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +2
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +2
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +2
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +2
18. Kimi Antonelli (I), Mercedes, + 3 Runden
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Motorschaden
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Tsunoda

WM-Stand (nach 8 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 161 Punkte
02. Norris 158
03. Verstappen 136
04. Russell 99
05. Leclerc 79
06. Hamilton 63
07. Antonelli 48
08. Albon 42
09. Ocon 20
10. Hadjar 15
11. Stroll 14
12. Sainz 12
13. Tsunoda 10
14. Gasly 7
15. Hülkenberg 6
16. Bearman 6
17. Lawson 4
18. Alonso 0
19. Doohan 0
20. Colapinto 0
21. Bortoleto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 319 Punkte
02. Mercedes 147
03. Red Bull Racing 143
04. Ferrari 142
05. Williams 54
06. Haas 26
07. Racing Bulls 22
08. Aston Martin 14
09. Alpine 7
10. Sauber 6

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