MotoGP: Toprak ist für Yamaha kein Risiko

Bortoleto nach Monaco-Crash: Kritik an Kimi Antonelli

Von Vanessa Georgoulas
Gabriel Bortoleto

Gabriel Bortoleto

Formel-1-Rookie Gabriel Bortoleto erlebte einen ereignisreichen GP-Auftakt in Monaco. Erst glänzte er mit einem Überholmanöver, dann fand er sich in der Streckenbegrenzung wieder. Danach übte er Kritik an Kimi Antonelli.

Mit einem Manöver in der Haarnadel-Kurve schaffte es der von Startplatz 16 losgefahrene Sauber-Rookie Gabriel Bortoleto in Monaco in der ersten Rennrunde an den vor ihm fahrenden Mercedes-Neuling Kimi Antonelli vorbei. Doch die Freude darüber währte nicht lange, denn noch im gleichen Umlauf griff der Italiener an und Bortoleto fand sich in der Portier-Kurve in der Streckenbegrenzung wieder.

Der Brasilianer musste zur Box, um sich eine neuen neuen Frontflügel abzuholen. Danach fuhr er tapfer weiter und kreuzte die Ziellinie schliesslich mit zwei Runden Rückstand auf den Sieger Lando Norris auf Position 14 liegend.

Für den Crash machte Bortoleto den Angriff von Antonelli verantwortlich. Er erklärte nach dem Fallen der Zielflagge: «Es ist schade, denn ich denke, ich habe ein sehr gutes Manöver in der Haarnadel-Kurve gemacht. Es war schön, dass ich aussen an Kimi vorbeiziehen und eine Position gewinnen konnte. Aber er wollte offensichtlich kein Auto vor sich haben.»

«Wenn man in Monaco eine Position verliert, ist das ziemlich peinlich, denn normalerweise lässt sich auf dieser Strecke nicht überholen. Ich denke, er hat danach ein sehr optimistisches Manöver gewagt. Wir haben dort in der Vergangenheit viele Crashs gesehen, das war nicht das erste Mal. Er hat mich zwar nicht berührt, aber er fuhr einfach geradeaus. Und um einen Crash mit ihm zu vermeiden, bin ich in die Streckenbegrenzung gefahren und habe mir den Frontflügel beschädigt.»

Er wolle mit dem Teenager aus dem Mercedes-Team sprechen, erklärte Bortoleto weiter. «Ich bin mir sicher, dass er mich nicht in die Wand drücken wollte, aber ich denke, am Ende hat er genau das getan. Ich werde natürlich mit ihm reden, aber zuerst will ich mir das noch einmal durch den Kopf gehen lassen, ich will keinen Ärger verursachen. Wir kämpften weder um den Titel, noch um Podestplätze oder auch Punkte. Deshalb sehe ich nicht ein, warum man so etwas riskieren sollte.»

«Gleichzeitig bestreiten wir ein Rennen und wir müssen hart kämpfen, allerdings gibt es für alles eine Grenze. Es ist trotzdem schade, denn ich denke, wir hätten mit der Strategie ein paar nette Dinge ausprobieren können. Doch dann wurde das Rennen ziemlich langweilig, weil alle ihren Teamkollegen geholfen haben. Deshalb konnte ich nicht mehr ausrichten», fügte der 20-Jährige an.

Auch für Antonelli verlief das Rennen nicht nach Wunsch. Er bremste das Feld für seinen Teamkollegen George Russell ein und kam schliesslich als Achtzehnter und letzter über die Ziellinie. «Ich bin enttäuscht über das heutige Ergebnis, aber es war keine Überraschung, nachdem ich mich gestern auf Platz 15 qualifiziert hatte», seufzte er.

Und auch der 18-Jährige aus Bologna gestand: «Es war nicht das aufregendste Rennen, und die Strategie hat uns nicht in die Karten gespielt.» Und zu seinem Manöver sagte er: «Zu Beginn des Rennens habe ich versucht, aggressiv zu fahren, um so viele Positionen wie möglich gutzumachen. Vor dem Tunnel habe ich einen Angriff auf Bortoleto gewagt. Ich hatte das Tempo, habe es versucht und konnte einen Platz gutmachen.»

«Danach versuchten wir, lange zu warten, aber andere Teams aus dem Mittelfeld wie die Racing Bulls und Williams fuhren ihr eigenes Rennen und wir fanden uns in einem Zug wieder, weit weg vom Speed und ohne Überholmöglichkeiten», ergänzte der Lockenkopf, der sich aber auch Mut machte: «Trotz des enttäuschenden Ergebnisses war Monaco ein weiteres lehrreiches Wochenende für mich.»

Monaco-GP, Circuit de Monaco

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:40:33,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,131
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +3,658
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +20,572
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +51,387
06. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1 Runde
07. Esteban Ocon (F), Haas, +1
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1
09. Alex Albon (T), Williams, +2 Runden
10. Carlos Sainz (E), Williams, +2
11. George Russell (GB), Mercedes, +2
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +2
13. Franco Colapinto (RA), Alpine, +2
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +2
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +2
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +2
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +2
18. Kimi Antonelli (I), Mercedes, + 3 Runden
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Motorschaden
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Tsunoda

WM-Stand (nach 8 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 161 Punkte
02. Norris 158
03. Verstappen 136
04. Russell 99
05. Leclerc 79
06. Hamilton 63
07. Antonelli 48
08. Albon 42
09. Ocon 20
10. Hadjar 15
11. Stroll 14
12. Sainz 12
13. Tsunoda 10
14. Gasly 7
15. Hülkenberg 6
16. Bearman 6
17. Lawson 4
18. Alonso 0
19. Doohan 0
20. Colapinto 0
21. Bortoleto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 319 Punkte
02. Mercedes 147
03. Red Bull Racing 143
04. Ferrari 142
05. Williams 54
06. Haas 26
07. Racing Bulls 22
08. Aston Martin 14
09. Alpine 7
10. Sauber 6

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