Dr. Helmut Marko zu Verstappen: «Fahrweise aus Frust»
 
            Max Verstappen gegen Charles Leclerc
Das gefror den Formel-1-Fans gleich mehrfach das Blut in den Adern: Max Verstappen – in der Schlussphase auf harten Reifen unterwegs, seine Gegner auf weichen – in der Kurve vor Start und Ziel fast abgeflogen, dann Berührung mit Leclerc. Später eine weitere Berührung mit Russell und dann erneut eine, nachdem der vierfache Weltmeister die Anweisung erhalten hatte, Russell vorbeizulassen.
Verstappen erhielt noch im Rennen eine Zehnsekundenstrafe, damit rutschte er ab auf Platz 10. Der Niederländer schäumt, und in den sozialen Netzwerken ist der Teufel los. Der 65-fache GP-Sieger wird noch zur Rennleitung müssen, durchaus denkbar, dass da nochmals dicke Post kommt.
Inzwischen aber die erste Einschätzung von Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko bei den Kollegen von Sky: «Grundsätzlich haben wir gesehen, dass wir etwas riskieren müssen, um da überhaupt eine Chance zu haben. Wir haben dann unser Glück ein einer Dreistopp-Strategie gesucht.»
«Leider ist uns dann zum Schluss die Safety Car-Phase in die Quere gekommen. Natürlich holten alle Fahrer nochmals Reifen ab, wir hatten aber nur noch einen Satz der harten Mischung übrig, und der war natürlich in dieser Phase der komplett falsche Reifen. Vor allem die Aufwärmphase war ganz schwierig.»
  
  «Wir haben ja alles den Schlenker von Max gesehen, Eingangs Start und Ziel. Aber so geht das halt – wenn man etwas riskiert, dann kann das auch in die andere Richtung gehen.»
  
  «Beim Re-Start war die Stimmung aufgeheizt, und durch diesen schlechten Reifen, mit dem Max überhaupt keinen Grip hatte, er hätte ja fast das Auto aus der Kontrolle verloren, dann auch noch die Situation mit Leclerc. Ich will da lieber nicht ins Details gehen.»
  
  «Max ist in diesem Rennen lange vorne mitgefahren, aber dann durch die für uns unglückliche Safety Car-Phase und die erzwungene Reifenwahl war ein gewisser Frust bei Max da, und der hat sich dann auch in der Fahrweise ausgedrückt.»
  
  «Wir waren hier überrascht vom Rückstand in der Quali. Im Rennen war McLaren schneller und auch besser in Sachen Reifenverschleiss. Daher der Wechsel auf drei Stopps. Phasenweise waren wir dadurch sogar am Norris dran, und wir hätten hier eigentlich Dritter werden müssen.»
  
  «Der Rückstand auf McLaren wird jetzt langsam beängstigend; vor allem auch deswegen, weil wir das Tempo von McLaren trotz unserer Verbesserungen am Wagen nicht halten können. Wir sind ungefähr so zwei, drei Zehntel langsamer. Einen solchen Rückstand kann auch Verstappen nicht aufholen, da müssen wir zulegen.»
  
  «Wir brauchen einen Wagen mit besserer Fahrzeugbalance und mit mehr Speed, ein besser ausbalanciertes Auto schont auch die Reifen mehr. Daran arbeiten wird. Wir haben Fortschritte gemacht, aber nicht genügend, um McLaren zu besiegen.»
  
  
Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:32:57,375 h
  02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,471 sec
  03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +10,455
  04. George Russell (GB), Mercedes, +11,359
  05. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +13,648
  06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +15,508
  07. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +16,022
  08. Pierre Gasly (F), Alpine, +17,882
  09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +21,564
  10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,826
  11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls,  +25,532
  12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber,  +25,996
  13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +28,822
  14. Carlos Sainz (E), Williams, +29,309
  15. Franco Colapinto (IR), Alpine, +31,381
  16. Esteban Ocon (F), Haas, +32,197
  17. Oliver Bearman (GB), Haas, +37,065
  Out
  Kimi Antonelli (I), Mercedes, Antriebseinheit
  Alex Albon (T), Williams, Aufgabe
  
  
WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
  01. Piastri 186 Punkte
  02. Norris 176
  03. Verstappen 137
  04. Russell 111
  05. Leclerc 94
  06. Hamilton 71
  07. Antonelli 48
  08. Albon 42
  09. Hadjar 21
  10. Ocon 20
  11. Hülkenberg 16
  12. Stroll 14
  13. Sainz 12
  14. Gasly 11
  15. Tsunoda 10
  16. Bearman 6
  17. Lawson 4
  18. Alonso 2
  19. Bortoleto 0
  19. Doohan 0
  20. Colapinto 0
  
  Konstrukteurspokal
  01. McLaren 362 Punkte
  02. Ferrari 165
  02. Mercedes 159
  03. Red Bull Racing 144
  05. Williams 54
  06. Racing Bulls 28
  07. Haas 26
  08. Sauber 16
  09. Aston Martin 16
  10. Alpine 11










