MotoGP: Marc Marquez näher dran als gedacht

Protest: Toto Wolff teilt aus, Horner bleibt cool

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Teamchef Toto Wolff

Mercedes-Teamchef Toto Wolff

Nach dem Kanada-GP protestierte Red Bull Racing gegen das Rennergebnis, blitzte damit aber ab. Dennoch reagierte Mercedes-Teamchef Toto Wolff emotional, als er darauf angesprochen wurde.

Das zehnte Rennwochenende der Saison auf dem Circuit Gilles Villeneuve in Montreal entschied George Russell für sich. Der Mercedes-Pilot strahlte mit der kanadischen Sonne um die Wette, als er sich auf dem Podest feiern liess. Nur wenige Stunden später musste er bei den Regelhütern antraben, denn das Red Bull Racing Team hatte Protest eingelegt.

Grund dafür war eine späte Safety-Car-Phase, während der Russell in die Eisen stieg, sodass der hinter ihm fahrende Red Bull Racing-Star Verstappen kurz an ihm vorbeizog. Verstappen funkte gleich, dass Russell unerwartet gebremst habe, und Russell erklärte seinerseits am Funk, dass der Titelverteidiger an ihm vorbeigezogen war – was gemäss Regelwerk nicht erlaubt ist.

Die Rennleitung schaute sich die Szene an, gab sie aber nicht zur Prüfung an die Regelhüter weiter, weil sie diese nicht als meldepflichtig eingestuft hatte. Deshalb nahm das Red Bull Racing Team vom Recht auf Protest gebrauch, und die Stewards befanden auch, dass der Protest zulässig war.

Die Rennkommissare hörten sich beide Seiten an, und entschieden schliesslich, dass der Protest abgewiesen werden musste. Sie konnten kein unsportliches Verhalten erkennen, ausserdem sei es üblich, hinter dem Safety-Car zu bremsen, damit sei also zu rechnen, argumentierten sie. Und dass Russell gleich zwei Mal den erlaubten Maximal-Abstand von zehn Wagenlängen zum Safety-Car nicht eingehalten hatte, sei mit Augenmass zu bewerten, heisst es in der Urteilsbegründung.

Dennoch war Mercedes-Teamchef Toto Wolff immer noch sauer, als er bei der Premiere des neuen Formel-1-Films in New York von «Sky Sports F1» darauf angesprochen wurde. «Zunächst hat Red Bull Racing zwei Stunden gebraucht, um den Protest einzureichen. Das war ihre Entscheidung. Ehrlich gesagt war das wirklich kleinlich. Sie haben bereits in Miami protestiert, nun haben sie sogar zwei Proteste eingereicht, und einen davon wieder zurückgezogen, weil er so lächerlich war», schimpfte der Wiener.

«Sie haben dann ein paar Paragrafen aus dem Internationalen Sportgesetz zitiert. Ich schätze, die FIA muss sich das anschauen, denn das war so weit hergeholt und der Protest wurde auch abgewiesen», forderte Wolff. «Du gewinnst und verlierst auf der Strecke. Wir haben einen fairen Sieg errungen, so wie sie es in der Vergangenheit oft getan haben. Es ist einfach nur peinlich», ätzte er weiter.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner blieb gelassen. Auf die Frage, ob er irgendetwas am Ende des Grand Prix bereut, erklärte er: «Absolut nicht, denn wir hatten das Recht, Protest einzulegen. Und wir haben etwas gesehen, von dem wir denken, dass es nicht richtig war. Und in diesem Fall darf man die Sache den Stewards vorlegen. Und genau das haben wir getan, wir bereuen gar nichts.»

Kanada-GP, Circuit de Gilles Villeneuve

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:31:52,688 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,228 sec
03. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1,014
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,109
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,442
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +10,713
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +10,972
08. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +15,364
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1 Runde
10. Carlos Sainz (E), Williams, +1
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
13. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
18. Lando Norris (GB), McLaren, + 4 *
* ausgeschieden (Unfall), aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet
Out
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Aufgabe
Alex Albon (T), Williams, Motorschaden

WM-Stand (nach 10 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 198 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 155
04. Russell 136
05. Leclerc 104
06. Hamilton 79
07. Antonelli 63
08. Albon 42
09. Ocon 22
10. Hadjar 21
11. Hülkenberg 20
12. Stroll 14
13. Sainz 13
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Alonso 8
17. Bearman 6
18. Lawson 4
19. Bortoleto 0
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 374 Punkte
02. Mercedes 199
03. Ferrari 183
04. Red Bull Racing 162
05. Williams 55
06. Haas 28
07. Racing Bulls 28
08. Aston Martin 22
09. Sauber 20
10. Alpine 11

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