Leclerc (Ferrari): Wieso Silverstone-Plan scheiterte

Charles Leclerc
Die Verhältnisse beim Grand Prix von Grossbritannien waren schwierig einzuschätzen. Selbst langjährige Formel-1-Fahrer können da ratz-fatz auf dem Holzweg sein – so wie Ferrari-Ass Charles Leclerc und Mercedes-Pilot George Russell.
Der achtfache GP-Sieger aus Monaco hörte auf sein Bauchgefühl, so wie auch der vierfache GP-Sieger aus England. Sie fuhren noch während der Aufwärmrunde an die Box, um ihre Intermediate-Reifen (für Mischverhältnisse) loszuwerden gegen profillose Slicks. Ebenfalls an die Box fuhren Hadjar, Bortoleto und Bearman.
Die Ausgangslage: Eine Viertelstunde vor dem Start hatte es nochmals geregnet, die Piste war nass, mehr Regen war angesagt, aber in Silverstone können solche Zellen schnell mal an der Rennstrecke vorbeiziehen.
Wie sich zeigte, hatten diese fünf Piloten keine Chance. Zunächst einmal kam schon in Runde 2 eine virtuelle Safety Car-Phase (nach dem Unfall von Liam Lawson), die Reifentemperatur der Slick-Reifen sackte in sich zusammen.
Schlimmer noch: Als das Feld endlich wieder fahren konnte, folgte gleich eine zweite VSC-Phase, dieses Mal wegen des Unfalls von Bortoleto. Die dauerte von Runde 5 bis Runde 7.
Die Slick-Fahrer hatten nur vier Runden, dann kam erneut Regen. In Runde 7 fuhr George Russell auf den Trockenreifen drei Sekunden schneller als Leader Piastri, auch in den folgenden Runden hielt der Brite ein hohes Tempo, aber ab Runde 11 regnete es wieder stärker, damit war der Plan der Slick-Fahrer gescheitert.
Wer hier etwas wagte, hatte also gleich zwei Mal Pech: wegen der Gelbphasen, in welcher sie die Vorteile ihrer Slicks nicht nutzen konnten, und dann, weil der Regen zurückkam.
Ohne VSC hätte die Bahn abgetrocknet, der Vorteil mit den Trockenreifen wäre klarer zutage getreten.
Grossbritannien-GP, Silverstone
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:15,735 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,812 sec
03. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +34,742
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +39,812
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +56,781
06. Pierre Gasly (F), Alpine, +59,857
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,603 min
08. Alex Albon (T), Williams, +1:04,135
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:05,858
10. George Russell (GB), Mercedes, +1:10,674
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:12,095
12. Carlos Sainz (E), Williams, +1:16,592
13. Esteban Ocon (F), Haas, +1:17,301
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:24,477
15. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1 Runde
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Unfallschäden
Isack Hadjar (F), Racing Bulls, Kollision mit Antonelli
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Dreher
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollision mit Ocon
Franco Colapinto (RA), Alpine, Motorproblem
WM-Stand (nach 12 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 234 Punkte
02. Norris 226
03. Verstappen 165
04. Russell 147
05. Leclerc 119
06. Hamilton 103
07. Antonelli 63
08. Albon 46
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 23
11. Hadjar 21
12. Stroll 20
13. Gasly 19
14. Alonso 16
15. Sainz 13
16. Lawson 12
17. Tsunoda 10
18. Bearman 6
19. Bortoleto 4
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 460 Punkte
02. Ferrari 222
03. Mercedes 210
04. Red Bull Racing 172
05. Williams 59
06. Sauber 41
07. Racing Bulls 36
08. Aston Martin 36
09. Haas 29
10. Alpine 19