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Oliver Bearman zu Verstappen: Natürlich ist das nicht

Von Mathias Brunner
Max Verstappen in Imola vor Oliver Bearman

Max Verstappen in Imola vor Oliver Bearman

​Ende Juni 2026: Der Autosport-Weltverband FIA veröffentlicht interne Dokumente, welche Klarheit erzeugen sollen in Sachen Zweikampfverhalten. Nur: Klarer geworden ist damit gar nichts.

Aus heiterem Himmel kam Post von der FIA: Die Regelhüter des Autosport-Weltverbands fanden Ende 2026, die Öffentlichkeit müsse mehr erfahren über das (ihrer Meinung nach) korrekte Pistenverhalten, dazu gab es als Dessert Richtlinien zum Strafmass.

Die FIA listete sorgfältig auf, wie sich Angreifer und Verteidiger zu verhalten haben, bei einer Attacke an der Innenseite und an der Aussenseite, in Schikanen und S-Kurven. Natürlich sind die alle unterschiedlich. Und es half den Fans wenig, wie die FIA betonte, es handle sich hier nicht um Regeln, sondern nur um Richtlinien.

Die ganze Aktion hat die Fahrer genauso ratlos hinterlassen wie die Fans, denn es gilt noch immer – die Rennkommissare schauen sich Fall für Fall einzeln an, und da die Zusammensetzung des Rennpolizei-Quartetts ständig ändert, kommt es auch zu verblüffend unterschiedlichen Urteilen. Das geht so weit, dass Formel-1-Champion Max Verstappen festgehalten hat, gewisse Zweikämpfe würden sich unnatürlich anfühlen.

Ferrari-Zögling und Haas-GP-Pilot Oliver Bearman kann das nachvollziehen. Der 20-jährige Engländer sagte in einer seiner Medienrunden: «Ich bin der gleichen Ansicht wie Max. Ein gutes Beispiel dafür ist die Rennsperre von Kevin Magnussen 2024. Seine Vergehen damals waren doch eher geringfügig, in der Summe seiner Strafpunkte jedoch musste er einmal zusehen.»

«Ich fand das ziemlich hart für ihn. Da waren Szenen wie ein Angriff, der nicht geklappt hat, woraufhin beide Gegner geradeaus fuhren. Das hat doch keinem geschadet. Für eine solche Aktion, die in keinem Moment gefährlich war, gab es zwei Strafpunkte.»

«Solche Knöllchen können sich dann schnell addieren. Wir Fahrer wollen Rad an Rad kämpfen, und letztlich ist es doch auch das, was die Fans erleben wollen. Wenn ein Manöver unfair war, dann bin ich auch dafür, dass das bestraft wird, aber wir müssen eine angemessene Balance finden.»

So wie Max Verstappen weist auch der junge Bearman darauf hin, dass der Verstand in gewissen Situationen dem Instinkt in die Quere kommt. «Da kann es dann mal passieren, dass du auf einmal an einen Punkt in den Richtlinien denkst und den Gegner daher wieder vorbeilässt. Und das fühlt sich unnatürlich an.»

«In der Hitze des Gefechts bleibt oft nicht die Zeit, um sich die ganzen Anweisungen in Erinnerung zu rufen. Du entscheidest in einem Bruchteil der Sekunde. Da denkst du gewiss nicht an ein fünfseitiges Dokument der FIA.»

«Ich verstehe das Vorgehen der Regelhüter, und auch wir wollen gleichmässige Einschätzungen von Duellen. Aber das ist in gewissen Situationen einfach schwierig.»


Grossbritannien-GP, Silverstone

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:15,735 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,812 sec
03. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +34,742
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +39,812
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +56,781
06. Pierre Gasly (F), Alpine, +59,857
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,603 min
08. Alex Albon (T), Williams, +1:04,135
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:05,858
10. George Russell (GB), Mercedes, +1:10,674
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:12,095
12. Carlos Sainz (E), Williams, +1:16,592
13. Esteban Ocon (F), Haas, +1:17,301
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:24,477
15. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1 Runde
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Unfallschäden
Isack Hadjar (F), Racing Bulls, Kollision mit Antonelli
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Dreher
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollision mit Ocon
Franco Colapinto (RA), Alpine, Motorproblem

WM-Stand (nach 12 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 234 Punkte
02. Norris 226
03. Verstappen 165
04. Russell 147
05. Leclerc 119
06. Hamilton 103
07. Antonelli 63
08. Albon 46
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 23
11. Hadjar 21
12. Stroll 20
13. Gasly 19
14. Alonso 16
15. Sainz 13
16. Lawson 12
17. Tsunoda 10
18. Bearman 6
19. Bortoleto 4
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 460 Punkte
02. Ferrari 222
03. Mercedes 210
04. Red Bull Racing 172
05. Williams 59
06. Sauber 41
07. Racing Bulls 36
08. Aston Martin 36
09. Haas 29
10. Alpine 19

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