Verstappen & Hamilton rätseln: Pirelli mischt Karten
Zum dritten Mal nach Shanghai und Miami wird 2025 im Sprintformat gefahren – auf dem Circuit de Spa-Francorchamps von Belgien. Neu ist das nicht: Schon das Wochenende von 2023 fand in diesem Ablauf statt.
Wir erinnern uns: Es wird nur ein freies Training geben am Freitag, den 25. Juli, dann geht es bereits in die Qualifikation für den Sprint. Den Fahrern bleibt also für Abstimmung und Arbeit mit den Reifen kaum Zeit. Und das wird noch grössere Auswirkungen haben als sonst – denn Pirelli hat sich fürs belgische GP-Wochenende eine zusätzliche Denksportaufgabe einfallen lassen.
Normalerweise bringt der Mailänder Traditionshersteller immer drei aufeinander folgenden Mischungen zur F1-Strecke, abhängig von Art der Piste, Streckenoberfläche und Umgebungstemperaturen. Die härteste Mischung ist immer weiss markiert, die mittlere gelb, die weiche rot.
Zur Auswahl hat Pirelli in dieser Saison sechs Mischungen, vom harten C1 bis zum weichen C6.
Und so wurde bislang gefahren:
Australien: C3, C4, C5
China: C2, C3, C4
Japan: C1, C2, C3
Bahrain: C1, C2, C3
Saudi-Arabien: C3, C4, C5
USA (Miami): C3, C4, C5
Italien (Imola): C4, C5, C6
Monaco: C4, C5, C6
Spanien: C1, C2, C3
Kanada: C4, C5, C6
Österreich: C3, C4, C5
Grossbritannien: C2, C3, C4
Und nun das in Belgien: C1, aber dann C3 und C4. Kein C2.
Pirelli-Rennchef Mario Isola: «Wie üblich führen wir zahlreiche Simulationen durch, um herauszufinden, wie viele Strategien mit den verschiedenen Mischungen möglich sind. Wir haben herausgefunden, dass wir in Belgien mit C1, C3 und C4 die höchste Anzahl von Strategie-Varianten erhalten, also haben wir uns für diesen Weg entschieden.»
Eine Lücke unter den Reifenmischungen, das gab es letztmals in Australien 2022, damals mit dem Angebot C2, C3 und C5.
Isola weiter: «Ursprünglich gab es die Idee, C1, C3 und C4 auch in Silverstone einzusetzen. Aber dann haben wir gemerkt, dass man mit C1 und C3 in Silverstone wahrscheinlich ohne grosse Probleme ein Einstopp-Rennen fahren kann, weil der C1 dort recht gut funktioniert.»
«In Belgien hingegen ist der C1 wahrscheinlich langsamer, und das schafft eine gewisse Unabwägbarkeit. Wir hoffen, das Überspringen der Reifenmischung wird mehr Action, mehr Überholmanöver und weniger Reifen-Management zur Folg haben.»
«Im Gespräch mit Teams und Fahrern und natürlich mit der FIA ist klar geworden, dass wir etwas aggressiver vorgehen oder einen Weg finden müssen, die Teams zu einer Zwei-Stopp-Strategie zu ermuntern Wenn die Teams aggressiv vorgehen wollen, müssen sie C3 und C4 mit zwei Stopps verwenden. Wenn sie konservativ sein wollen, verwenden sie C1 und C3, aber das bedeutet, dass sie langsamer sind. Ich bin selber gespannt zu sehen, wie sich das alles auswirken wird.»