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Max Verstappen nach Monza-Pole: «Besser als erwartet»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen vor Lewis Hamilton

Max Verstappen vor Lewis Hamilton

​Max Verstappen hat sich die Pole-Position für den Grossen Preis von Italien in Monza gekrallt, ein wenig überraschend. Der Weltmeister sagt: «Das Auto funktioniert hier in Monza besser als erwartet.»

45. Pole-Position für Max Verstappen in der Formel 1, nach dem spannenden Qualifying zum Traditions-GP von Italien im Autodromo von Monza. Der Red Bull Racing-Star lässt Lando Norris und Oscar Piastri hinter sich.

Dies ist die fünfte Saison-Pole für Max (nach Japan, Saudi-Arabien, Miami und Grossbritannien) und seine zweite in Monza nach 2021. Für seinen Rennstall Red Bull Racing erringt er die 108. Pole und die vierte beim Grand Prix von Italien.

Verstappen ist sichtlich happy: «Klar bin ich sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Mit wenig Abtrieb ist es immer ganz knifflig, eine gute, fehlerfreie Runde zu schaffen, da ist ein Fehler ratz-fatz passiert. Das Auto funktioniert besser als erwartet. Und im dritten Quali-Teil war das Handling sehr gut, so dass ich voll reinhauen konnte.»

«Im Rennen haben wir uns 2025 oft schwer getan, aber ich werde meine Haut im Grand Prix natürlich so teuer verkaufen wie möglich.»

Rein statistisch wird Max keinen leichten Job haben: In den vergangenen fünf Jahren hat erstaunlicherweise kein Fahrer in Monza von der Pole aus gewonnen. Der letzte Monza-Sieger von Pole war Charles Leclerc im Ferrari 2019. Die Siegerquote des Pole-Mannes in Monza liegt unter 40 Prozent.

So lief die Monza-Quali

Taktieren, Verkehr vermeiden, aber Windschatten suchen, so gingen die 20 Formel-1-Fahrer ins erste Segment des Abschlusstrainings zum Italien-GP in Monza. Q1 begann bei besten Bedingungen – 26 Grad Lufttemperatur, die Rennstrecke 44 Grad warm (fünf Grad mehr als im dritten freien Training).

Jubel auf den Tribünen: Zunächst beide Ferrari vorne, mit Leclerc vor Hamilton, dann Hülkenberg (gute Runde!) und Russell, alle innerhalb zwei Zehntelsekunden.

Die Ferrari-Bestzeit hielt auch einen Versuch von Verstappen aus, da Max kurz neben der Bahn war. Dann aber kam McLaren: Norris vorne, vor Piastri, gefolgt von Leclerc, Verstappen, Hamilton und Hülkenberg, die ersten Sechs innerhalb von drei Zehnteln!

Pech für Williams: Sainz mit allen vier Rädern neben der Bahn in Lesmo 2, Runde gestrichen, Albon verrauchte einen Satz Reifen in der ersten Kurve, neun Minuten vor Schluss beide Williams ohne Rundenzeit ganz hinten.

Kurz darauf rückte Albon auf P9 hoch, Alonso liess mit P2 aufhorchen, dann auf einmal alles anders – Russell (auf mittelharten Reifen!) in Führung, vor Norris, Sainz, Alonso und Bortoleto. Das alles zeigte: Hier durfte sich niemand seiner Sache sicher sein. Das ganze Feld innerhalb von 0,9 Sekunden!

Zum Schluss von Q1 19 Autos auf der Bahn, nur Russell verzichtete. Als die karierte Flagge fiel, hatten vorzeitig Feierabend: Hadjar, Stroll, Colapinto, Gasly und Lawson.

Top-Ten: Russell, Verstappen, Norris, Tsunoda, Sainz, Alonso, Bortoleto, Bearman, Leclerc und Piastri, Hamilton auf P12, Hülkenberg auf P13. Das ganze Feld innerhalb von 8 Zehntelsekunden, wow!

Q2 begann leicht verspätet, die Streckenposten mussten Kiesel von der Bahn wischen.

Williams versuchte mit Sainz, Albon einen Windschatten zu spendieren, aber Alex versemmelte die Ascari-Kurve, Vorteil futsch.

Verstappen setzte sich an die Spitze, vor Russell, Pistri und Bortoleto, während McLaren Norris zur Box beorderte. Lando hatte seine schnelle Runde wegen Verletzung der Pistengrenzen verloren (in Kurve 1 neben der Bahn) und zu diesem Zeitpunkt noch ohne Zeit auf P15. Lando erhielt einen Satz frischer Walzen und ging gleich wieder raus. Auch Hülkenberg hatte einen Schnitzer zu beklagen, daher nur P14.

Norris behielt die Nerven und rückte auf P7. Ob das reichen würde? Die ersten Zehn innerhalb von 0,4 Sekunden …

Norris rettete sich in letzter Sekunde, aber es reichte nicht für: Bearman, Hülkenberg, Sainz, Albon und Ocon.

Top-Ten: Verstappen, Antonelli, Piastri, Russell, Norris, Leclerc, Bortoleto, Alonso, Hamilton und Tsunoda. Die Top-Ten innerhalb von drei Zehnteln, also viel knapper geht es nicht.

In Q3 dann Verstappen mit erster Bestzeit, vor Leclerc, Piastri, Hamilton und Russell. Norris nur auf Platz 7, noch hinter Bortoleto (auf gebrauchten Reifen schneller als Norris mit neuen).

Russell wunderte sich, dass er mit weichen Reifen hinausgeschickt wurde: «Ich wollte doch die mittelharten!»

Norris kurz vor Verstappen, aber Max konterte – Pole! Ferrari hatte zum Schluss keine Antwort mehr.


Qualifying, Italien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:18,792 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:18,869
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:18,982
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:19,007
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:19,124 *
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:19,157
07. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:19,200
08. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:19,390
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:19,424
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:19,519
11. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:19,446
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:19,498
13. Carlos Sainz (E), Williams, 1:19,528
14. Alex Albon (T), Williams, 1:19,583
15. Esteban Ocon (F), Haas, 1:19,707
16. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:19,917
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:19,948
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:19,992
19. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:20,103
20. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:20,279

* Rückversetzung um fünf Ränge fürs Rennen

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