Max Verstappen in Monza: «Unglaubliches Wochenende»

Max Verstappen musste nur am Anfang kämpfen, danach kontrollierte er das Rennen in Monza
Max Verstappen machte im Rennen von Monza alles richtig und sicherte sich auf dem Highspeed-Kurs im Königlichen Park den Sieg. Der Red Bull Racing-Star gewann damit auch das zweite Rennen der Saison auf italienischem Boden, nachdem er bereits in Imola gewonnen hatte. Auch den WM-Lauf in Japan hatte der Niederländer für sich entschieden, deshalb war der Triumph von Monza sein dritter GP-Sieg in diesem Jahr.
Nach dem Fallen der Zielflagge sagte der 27-Jährige: «Es war ein grossartiger Tag für uns. Natürlich lief die erste Runde nicht nach Wunsch, die war etwas unglücklich. Aber danach flog ich, und es machte wirklich Spass, da draussen Gas zu geben. Ich konnte das Tempo gut managen und wir haben auch zum richtigen Zeitpunkt den Boxenstopp eingelegt.»
«Mit den harten Reifen konnte ich etwas mehr Gas geben, weil sie etwas besser halten. Alles wurde vom ganzen Team fantastisch umgesetzt. Ich denke, es lief das ganze Wochenende gut und es machte richtig Spass, hier zu gewinnen», schwärmte Verstappen, der gestand: «Ich konnte gleich sehen, dass unser Tempo wirklich gut ist, und ziemlich schnell konnte ich die Führung wieder übernehmen. Wir werden Rennen für Rennen nehmen, aber für uns war das natürlich ein unglaubliches Wochenende.»
So lief das Rennen:
Gleich beim Start des Italien-GP wurden die zahlreich erschienenen Fans mit viel Action auf der 44,4 Grad Celsius heissen Highspeed-Piste im Königlichen Park von Monza für ihr Kommen belohnt: Max Verstappen und Lando Norris lieferten sich einen starken Spitzenkampf und nachdem der McLaren-Star sich kurz durchs Grün gepflügt hatte, kürzte Verstappen in der zweiten Kurve ab und blieb damit vorne.
Sein Red Bull Racing-Team wies ihn an, die Position zurückzugeben, was er auch zähneknirschend tat. In Runde 4 eroberte der Niederländer die Spitzenposition zurück, während hinter ihm und Norris Charles Leclerc und Oscar Piastri für Unterhaltung sorgten.
Nach den ersten Runden hatte Piastri wieder die Nase vorn und die Regelhüter Felix Holter, Mathieu Remmerie, Derek Warwick und Valerio Brizzolari hatten alle Hände voll zu tun, um all die Ausritte und Zweikämpfe zu untersuchen, die ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten. Bei Verstappen und Norris sowie bei einem Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Yuki Tsunoda sahen sie von einer genaueren Untersuchung ab, Esteban Ocon kassierte hingegen eine 5-sec-Strafe, weil er Lance Stroll von der Piste gedrängt hatte.
In Runde 10 lautete die Top-10-Reihenfolge: Verstappen vor Norris, Piastri, Leclerc, George Russell, Lewis Hamilton, Gabriel Bortoleto, Fernando Alonso, Tsunoda und Kimi Antonelli. Dahinter waren Oliver Bearman, Carlos Sainz, Alex Albon, Ocon, Liam Lawson, Stroll, Franco Colapinto, Isack Hadjar und Pierre Gasly unterwegs.
Bittere Pille für Nico Hülkenberg
Eine Enttäuschung erlebte Nico Hülkenberg, der von seinem Team angewiesen wurde, sein GP-Auto an der Box abzustellen, weil ein Problem mit der Hydraulik festgestellt wurde. Deshalb konnte er das Rennen gar nicht erst in Angriff nehmen.
Nachdem Antonelli in Runde 18 an Tsunoda vorbeizog und Carlos Sainz ins Visier der Stewards geriet, weil er nach einem Ausritt nicht wieder wie vorgeschrieben auf die Strecke zurückkehrte, bogen die ersten Fahrer an die Box ab. Alonso und Bortoleto holten sich gleichzeitig frische Reifen und der Aston Martin-Star kam durch eine schnellere Abfertigung am Brasilianer vorbei.
An der Spitze hatte Verstappen alles im Griff, der Red Bull Racing-Star führte mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung auf Norris das Feld an. FürAlonso war das Rennen nach 25 Runden gelaufen, der Spanier fiel einer gebrochenen rechten Vorderradaufhängung zum Opfer.
Nach 28 Runden bog Russell an die Box ab, kurz darauf tat es ihm sein Teamkollege Antonelli gleich. Der Teenager aus dem Mercedes-Werksteam wurde wegen der Missachtung der Streckengrenzen verwarnt, und auch Sainz kam wegen seiner nicht den Regeln entsprechender Rückkehr auf die Piste mit einer Verwarnung davon.
In Runde 37 bog Verstappen an die Box ab und holte sich in 2,3 sec neue Reifen der harten Sorte. Damit übernahm Norris erneut die Führung. Zwei Umläufe später steuerte Hamilton auf Position 4 liegend die Box an. Er musste sich nur 2,1 sec gedulden, bis er wieder weiterfahren konnte.
In Runde 41 kollidierten Sainz und Bearman in der zweiten Schikane und drehten sich. Die Regelhüter kündigten gleich eine Untersuchung an. Weil beide Weiterfahren konnten, war keine Safety-Car-Phase nötig und gleich nachdem die gelben Flaggen wieder weg waren, überholte Hamilton Stroll und Bortoleto Gasly. Einige Runden später kam Albon an Antonelli vorbei, aber weil es in der dritten Kurve zu einem Duell kam, notierten sich die Rennkommissare die Szene.
In Runde 46 holte sich Piastri frische Reifen, womit Verstappen wieder auf die zweite Position vorrückte. Die Regelhüter brummten derweil Bearman eine 10-sec-Zeitstrafe auf, und Norris steuerte auch gleich die Box an. Der Brite musste sich 5,9 sec gedulden, bevor er weiterfahren konnte, weil das linke Vorderrad nicht schneller montiert wurde. Damit fiel er hinter seinen Teamkollegen zurück.
Beide McLaren holten sich die weichen Reifen, und Piastri wurde angewiesen, Norris wieder vorbeizulassen, weil er nur durch den Boxenstopp nach vorne gekommen war. Der Australier tat, wie ihm befohlen, und danach durften die Beiden sich wieder um den zweiten Platz zanken.
In Runde 50 von 53 hatte Verstappen fast 20 Sec Vorsprung auf das McLaren-Duo Norris und Piastri. Dahinter waren auch Leclerc, Russell, Hamilton, Ocon, Albon, Antonelli und Bortoleto auf Punktekurs. Auf den weiteren Positionen waren Hadjar, Sainz, bearman, Tsunoda, Lawson, Colapinto, Gasly und Stroll unterwegs.
Die Regelhüter brummten Antonelli kurz vor dem Ende noch eine 5-sec-Strafe auf, weil seine Fahrweise als unberechenbar angesehen wurde. Kurz darauf sah Verstappen die Zielflagge und feierte seinen dritten Saisonsieg vor Norris und Piastri. Auch Leclerc, Russell, Hamilton, Albon, Antonelli und Hadjar holten Punkte. Sainz, Bearman, Tsunoda, Lawson, Ocon, Gasly, Colapinto und Stroll belegten die weiteren Plaätze und gingen damit leer aus.
Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13:24,325 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,207 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +21,351
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +25,624
05. George Russell (GB), Mercedes, +32,881
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +37,449
07. Alex Albon (T), Williams, +50,537
08. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +58,484
09. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +59,762
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:03,891 min
11. Carlos Sainz (E), Williams, +1:04,469
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:19,288
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:20,701
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:22,351
15. Esteban Ocon (F), Haas, +1 Runde
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
17. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1 Runde
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
Out
Fernando Alonso (ESP), Aston Martin, Aufhängung
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Hydraulik
WM-Stand (nach 16 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 324 Punkte
02. Norris 293
03. Verstappen 230
04. Russell 194
05. Leclerc 163
06. Hamilton 117
07. Albon 70
08. Antonelli 66
09. Hadjar 38
10. Hülkenberg 37
11. Stroll 32
12. Alonso 30
13. Ocon 28
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Bortoleto 18
17. Bearman 16
18. Sainz 16
19. Tsunoda 12
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 617 Punkte
02. Ferrari 280
03. Mercedes 260
04. Red Bull Racing 239
05. Williams 86
06. Aston Martin 62
07. Racing Bulls 61
08. Sauber 55
09. Haas 44
10. Alpine 20