Günther Steiner zu Oscar Piastri: «Das war Scheisse»

Oscar Piastri in Baku vor Lando Norris
Auch der Mann ohne Nerven zeigt also mal Nerven: Der 24-jährige Australier Oscar Piastri, üblicherweise eine für Gegner erschreckende Mischung aus Gelassenheit und Fehlerlosigkeit, patzte in den Strassen von Baku gleich zwei Mal – Unfall im Abschlusstraining, Unfall im Grand Prix, erste Nullrunde nach 34 WM-Läufen in den Top-Ten!
Der langjährige Haas-Steuermann Günther Steiner sagt dazu im Podcast Red Flags: «Keiner kann das schönreden – das war Scheisse von Piastri in Aserbaidschan.»
«Hoffentlich für ihn war das die Ausnahme der Regel, sein einziger Patzer in einer sonst so bärenstarken Saison. Nach dem frühen Ausfall reagierte er jedenfalls ziemlich cool. Er sagte, es sei ein beschissenes Wochenende gewesen, doch so etwas komme nun mal vor. Und das passiert tatsächlich allen Menschen. Ich hatte auch viele verpatzte Tage, man steht einfach wieder auf und macht weiter.»
«So wie ich das einschätze, hakt Piastri so etwas ziemlich schnell ab – erledigt und weiter geht’s. Ich bin sicher, er denkt in Singapur nicht mehr daran und blickt nach vorne.»
Der 60-jährige Südtiroler Steiner weiter: «Wenn man das Wochenende so beginnt wie Piastri im Baku-Qualifying, dann will man im Rennen so bald es geht Plätze gutmachen. Er wollte aber von Startplatz 9 kommend zu früh zu viel und hat die Bremswirkung seines McLaren falsch eingeschätzt.»
«Ich bin mir sicher, er hat daraus gelernt, dass es keinen Sinn macht, einen Fehler durch zu grosses Risiko gutmachen zu wollen. Aber was im Grand Prix passierte, war eine Folge des Patzers in der Quali.»
«Es ist zu früh für Piastri, in der WM auf Verteidigung zu schalten. Ich glaube nicht, dass er an seinem Pistenverhalten diesbezüglich etwas ändern wird. Er sagt ja auch selber – es brauche nur ein weiteres Problem, sagen wir einen Motorschaden, und alles ist wieder auf null gestellt im Kampf gegen Lando Norris. Piastri wird weiter offensiv fahren, so wie er das auch in Baku getan hat.»