Max Verstappen: Knallhartes Urteil zur WM-Chance

Max Verstappen in Singapur
Sieg von Pole-Position beim Grossen Preis von Italien in Monza, Sieg von Pole-Position beim Grossen Preis von Aserbaidschan in Baku – und nun in Singapur? Die sprichwörtlichen guten Dinge in drei sind auf dem Marina Bay Street Circuit nicht ganz einfach umzusetzen.
Red Bull Racing hat mit der Abstimmung des launenhaften Modells RB21 ohne jeden Zweifel Fortschritte gemacht, «aber was die wirklich wert sich, wird sich erst in Singapur zeigen, denn dort haben wir uns in den vergangenen Jahren echt schwergetan», so Max schon in Monza.
Im Fahrerlager von Singapur wirkt der 67-fache GP-Sieger entspannt und frisch, was auch an seinem Sportwagen-Abenteuer auf dem Nürburgring liegen mag, wo er beim GT3-Debüt im Ferrari von Emil Frey Racing auf Anhieb gewinnen konnte: «Eine alles in allem sehr schöne Erfahrung, mit viel Spass auf trockener und nasser Bahn. Ich konnte viel Erfahrung sammeln, Gewinnen war ein Bonus. Ich bin auch von den anderen Fahrern überaus freundlich empfangen worden.»
Auf die Frage, ob ihn das zu einem besseren Fahrer mache, meint Max: «Ich fahre GT-Sportwagen virtuell seit Jahren, der Einsatz jetzt auf der Nordschleife ändert da nicht viel. Aber schaden kann solch ein Einsatz gewiss nicht.»
«Ob ich nächstes Jahr wirklich bei den 24 Stunden vom Nürburgring antrete, das hängt von vielen Faktoren ab, angefangen beim neuen Formel-1-Reglement, das Autos vorgibt, bei welchen alles ein wenig komplizierter ist. Es steht auch noch nicht fest, mit welchem Auto wir 2026 an den Start gehen im GT-Sport. Wenn es terminlich passt, dann gerne. Aber die Formel 1 hat natürlich Priorität.»
Zurück nach Singapur: «Monza und Baku hatten zwei Dinge gemein, wenig Abtrieb und niederiger Reifen-Abbau. Singapur hingegen ist für die Walzen viel härter, und wir fahren mit viel Abtrieb, dazu ist es wärmer. In dieser Einstellung ist unser Auto weniger effizient als mit flach gestellten Flügeln. Gut, ich war 2024 Zweiter, aber der Abstand zum Sieger war ziemlich gross.»
«Wir waren nicht gut in Budapest, wir waren auch nicht so gut in Zandvoort. Seither haben wir mit dem Wagen Fortschritte erzielt, aber wo uns das hier in Singapur hinführt, ist schwierig abzuschätzen.»
Seit den Siegen in Monza und Baku wird Verstappen als echter Herausforderer für die McLaren-Fahrer Oscar Piastri und Lando Norris eingeschätzt, obschon sein Rückstand auf WM-Leader Piastri bei 69 Punkten liegt (auf Norris sind es 44).
Max: «Ich sehe keinen Grund, warum ich irgend etwas ändern sollte. Ich lasse mich von der Situation nicht unter Druck setzen und nehme ein Rennen ums andere. Auch wenn McLaren bei den letzten zwei Rennen die Nase nicht vorn hatte, so hat der Wagen ja nicht von heute auf morgen all seine Qualitäten eingebüsst.»
«Ich für meinen Teil versuche einfach, jedes Mal das Beste zu gehen – einige Strecken kommen uns dabei entgegen, andere wie hier Singapur vielleicht weniger.»
Auf die Frage, wie hoch er seine Chancen einschätze, seinen Titel erfolgreich zu verteidigen, sagt Max knallhart: «Es ist fifty-fifty – entweder ich hole den Titel oder eben nicht.»
Max Verstappen in Singapur
2015 mit Toro Rosso: 8. in der Quali, 8. im Rennen
2016 mit Red Bull Racing: 4./6.
2017 mit Red Bull Racing: 2./Kollision
2018 mit Red Bull Racing: 2./2.
2019 mit Red Bull Racing: 4./3.
2022 mit Red Bull Racing: 8./7.
2023 mit Red Bull Racing: 11./5.
2024 mit Red Bull Racing: 2./2.