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GP-Start: Russell erwartet Angriff von Max Verstappen

Von Vanessa Georgoulas
George Russell

George Russell

Im Qualifying von Singapur triumphierte George Russell. Der Mercedes-Pilot sicherte sich seine zweite Pole in diesem Jahr. Er wird das Rennen neben Max Verstappen in Angriff nehmen. Von ihm erwartet er einen Angriff.

Am Ende fiel der Unterschied klar aus: George Russell umrundete im dritten Qualifying-Segment den 4,927 km langen Rundkurs in 1:29,158 min und war damit mehr als eineinhalb Zehntel schneller als Max Verstappen, der sich am Ende von dem vor ihm fahrenden McLaren-Piloten Norris behindert sah.

Russell freute sich: «Es ist überragend, auf Pole zu stehen! Gestern war aus vielen Gründen ein sehr schwieriger Tag, und es ist ein schön, dass ich so zurückschlagen konnte. Uns erwartet nun ein langes, schweisstreibendes Rennen, aber ich wusste, dass das Auto das Potenzial hat, um eine starke Runde zu schaffen.»

Mit Blick auf das anstehende Flutlicht-Rennen fügte der Brite an: «Singapur war nicht das beste Pflaster für mich, aber das lag meist an mir selbst. Ich werde mich von der Pole nicht täuschen lassen. Natürlich ist es die beste Ausgangslage und ich will die Führung verteidigen, aber dieser Kerl hier (Verstappen) ist beim Start stark und er wird sicher angreifen.»

So lief das Qualifying:

Als die Formel-1-Stars zum Qualifying in Singapur auf die Strecke gingen, zeigte das Thermometer immer noch mehr als 30 Grad Celsius an. Die FIA-Verantwortlichen hatten bereits vor dem Rennwochenende eine Hitzewarnung ausgesprochen, die dafür sorgte, dass die GP-Stars die Vorrichtung für die Kühlsysteme an Bord haben müssen. Ob sie ihre Kühl-Shirts auch anziehen wollen, bleibt den Fahrern aber selbst überlassen. Wer darauf verzichtet, muss aber mit Extrabalast ausrücken. So wird dafür gesorgt, dass der Einsatz der Kühl-Shirts nicht zum Nachteil wird.

Viel zu tun hatten die Racing Bulls-Mechaniker vor dem Start des Abschlusstrainings. Denn Liam Lawson hatte seinen Dienstwagen wie schon am Vortag in die Streckenbegrenzung gesetzt. Das Team leistete ganze Arbeit und sorgte dafür, dass der Neuseeländer pünktlich zum Start wieder ausrücken konnte. Der 23-Jährige bedankte sich mit einer Rundenzeit im Q1, die ihm das Weiterkommen sicherte. Er landete auf dem zwölften Platz der Q1-Zeitenliste.

Auch sein Teamkollege Isack Hadjar schaffte den Sprung, der Franzose reihte sich im ersten Segment als Sechstschnellster hinter den Top-5-Piloten Lewis Hamilton, George Russell, Lando Norris, Max Verstappen und Kimi Antonelli ein. WM-Leader Oscar Piastri blieb knapp eine Zehntel langsamer und war damit Siebtschnellster. Hinter ihm reihten sich Charles Leclerc, Oliver Bearman und Yuki Tsunoda auf den weiteren Top-10-Positionen ein.

Carlos Sainz, Liam Lawson, Nico Hülkenberg, Fernando Alonso und Alex Albon waren die weiteren Top-15-Fahrer, die sich über das Weiterkommen freuen durften, während die Zeitenjagd für Gabriel Bortoleto, Lance Stroll, Franco Colapinto, Esteban Ocon und Pierre Gasly gelaufen war.

Letzterer rollte gegen Ende aus, was eine Gelbphase auslöste, die Bortoleto, Hülkenberg, Tsunoda und Russell zum Verhängnis werden könnte. Denn sie gerieten ins Visier der Regelhüter Gerd Ennser, Loïc Bacquelaine, Natalie Corsmit, Derek Warwick und Paul Ng, weil sie ihre Zeiten verbesserten, während die gelben Flaggen gezeigt wurden.

Während das zweite Qualifying-Segment lief, sprachen die FIA-Verantwortlichen Russell frei, was den Mercedes-Star offenbar beflügelte. Er setzte sich mit 1:29,562 min an die Spitze vor Verstappen, Antonelli, Norris, Piastri, Hamilton, Hadjar, Bearman, Alonso, Albon, Sainz, Hülkenberg, Lawson, Tsunoda und Leclerc.

Doch noch blieb allen genug Zeit, um sich weiter zu verbessern, und Leclerc nutzte die Chance. Er schob sich auf den sechsten Platz und war damit einer der zehn Piloten, die den Sprung ins Q3 geschafft hatten. Albon rutschte in die Gruppe der Verlierer und war neben Hülkenberg (Platz 11), Sainz, (P13), Lawson (P14) und Tsunoda (P15) auch draussen. Besonders bitter: Hülkenberg verpasste den Q3-Einzug um 65 Tausendstel.

Russell nahm den Schwung bis zum Schluss mit und sicherte sich mit 1:29,158 min die Pole. Verstappen blieb 0,182 sec langsamer und sicherte sich damit den zweiten Platz in der ersten Startreihe. Er ärgerte sich über den vor ihm bummelnden Norris, der ihm zum Schluss der Runde die Chance nahm, wirklich um die Pole zu kämpfen. Dahinter reihten sich Piastri, Antonelli, Norris, Hamilton, Leclerc, Hadjar, Bearman und Alonso ein.

Qualifying, Singapur

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:29,158 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,340
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,524
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:29,537
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:29,586
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:29,688
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:29,784
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:29,846
09. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:29,868
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:29,955
11. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:30,141
12. Alex Albon (T), Williams, 1:30,202
13. Carlos Sainz (E), Williams, 1:30,235
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:30,320
15. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:30,353
16. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:30,820
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,949
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:30,982
19. Esteban Ocon (F), Haas, 1:30,989
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:31,261

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