Singapur: Ferrari schwach, das sagt Teamchef Vasseur

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur
Der Anspruch von Ferrari muss darin bestehen, in einer Quali die Pole zu erobern und im Grand Prix den Sieg, so einfach ist das. Aber selbst den treusten Tifosi schwant langsam – durchaus möglich, dass die stolze Scuderia die Saison 2025 ohne GP-Sieg abschliessen muss.
Das Modell SF-25 bleibt eine Wundertüte: mal aus dem Nichts heraus schnell, dann wieder mittelmässig bis erschreckend schwach, leider oft dann, wenn’s draufankommt. So wie im Qualifying zum Grossen Preis von Singapur.
Ferrari-Teamchef (57) macht gute Miene zum bösen Spiel: «Ich möchte die positiven Aspekte des Wochenendes hervorheben. Am Freitagmorgen waren wir unter den Ersten, in Q1 waren wir mit Hamilton vorne. Wir müssen diesen Ansatz beibehalten, weiter angreifen und davon überzeugt sein, dass wir es schaffen können, denn heute liegen wir nur eine Zehntelsekunde hinter McLaren.»
Blöd nur, dass McLaren in Singapur nicht Klassenbester ist.
Vasseur weiter: «Es stimmt, dass wir hinter Mercedes liegen, aber das gilt auch für Red Bull Racing und McLaren. Mercedes macht Fortschritte. Sie waren beeindruckend, sie haben einen riesigen Schritt nach vorne gemacht, gegenüber allen, nicht nur gegenüber uns.»
Was den eigenen Wagen angeht, so fährt der Franzose fort: «Ich habe das Gefühl, dass wir das Potenzial des Autos nicht ausschöpfen konnten. Das war meiner Meinung nach das ganze Wochenende über so, insbesondere am Samstag. Es stimmt, dass wir am Freitagmorgen sehr gutes Tempo hatten, dann haben wir im Qualifying in Q1 die nötige Rundenzeit gefahren, um weiterzukommen.» (Lewis Hamilton zu diesem Zeitpunkt Schnellster, Leclerc auf P8, M.B.)
«Von diesem Moment an haben wir im Qualifying vielleicht nicht mehr die richtige Richtung eingeschlagen. Es ist noch zu früh, um das zu sagen, aber es ist enttäuschend, wenn wir dieses Ergebnis betrachten und es mit dem vergleichen, was wir am Freitagmorgen und in Q1 erreicht haben.»
«Beim SF-25 ist alles am Limit. Es ist kein einfaches Auto zu fahren, auch nicht, wenn es darum geht, vor der schnellen Runde die Reifen richtig vorzubereiten. Manchmal sind die Walzen zu Beginn der Runde in einem hervorragenden Zustand, aber nicht am Ende der Runde. Es ist alles auf Messers Schneide.»
Qualifying, Singapur
01. George Russell (GB), Mercedes, 1:29,158 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,340
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,524
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:29,537
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:29,586
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:29,688
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:29,784
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:29,846
09. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:29,868
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:29,955
11. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:30,141
12. Alex Albon (T), Williams, 1:30,202
13. Carlos Sainz (E), Williams, 1:30,235
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:30,320
15. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:30,353
16. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:30,820
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,949
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:30,982
19. Esteban Ocon (F), Haas, 1:30,989
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:31,261