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Singapur-Ass Russell: «So hätte Verstappen gewonnen»

Von Mathias Brunner
George Russell lässt sich feiern

George Russell lässt sich feiern

​George Russell hat beim Nacht-GP von Singapur alles richtig gemacht: blitzsaubere Fahrt zum fünften Sieg. Aber der Mercedes-Pilot sagt: «Das hätte nach dem Start leicht ganz anders kommen können.»

Sieg in Singapur und bald ein neuer Vertrag mit Mercedes: Das war ein gutes GP-Wochenende für George Russell. Der 27-jährige Engländer hat in den Strassen von Singapur alles richtig gemacht.

Russell hat seinen fünften GP-Sieg erkämpft (gleich viele viel Giuseppe Farina, Clay Regazzoni, John Watson, Michele Alboreto und Keke Rosberg), seinen zweiten in dieser Saison nach Kanada, gleichzeitig seinen 23. Podestplatz in der Formel 1 (wie Jacques Villeneuve, Michele Alboreto und James Hunt).

Russell hat in dieser Saison nun schon acht Podestplätze gesammelt und fährt seine beste Formel-1-Saison. Im Fahrerlager ist zu hören: Seine Vertragsverlängerung bei Mercedes ist keine Sache von Wochen, sondern von Tagen. Das hätte der verlässliche Brite verdient.

George blickt so auf seinen Singapur-GP zurück: «Ein Rennen von fast zwei Stunden hier in Singapur – mit der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit – das ist nie einfach. Aber als ich Max vor dem Start neben mir auf den weichen Reifen sah, da wusste ich, dass ich in Kurve 1 einfach vor ihm bleiben musste.»

«Meine ersten Runden waren dann richtig stark, und ich weiss, dass Max mit den weichen Reifen wahrscheinlich besser zurechtkam als ich mit den mittelharten, aber in knapp 20 Runden einen Vorsprung von zehn Sekunden herauszufahren, das war echt super. Und von diesem Moment an wusste ich – ich fahr’ das nach Hause.»

«Diese Strecke war über die Jahre nicht gerade mein bester Freund, und das lag oft an mir selbst. Aber ich bin heute ein ganz anderer Fahrer als noch vor ein paar Jahren und fühle mich kompletter und selbstbewusster. Ich weiss genau, was ich unter den gegebenen Umständen tun muss.»

«Ich habe vor dem Grand Prix weder zusätzliche Nervosität noch zusätzlichen Druck gespürt. Es fühlte sich wie ein ganz normales Rennen an, und ich wusste, dass ich eine Chance auf den Sieg hatte, das war ein gutes Gefühl. Ich fühle mich bereit, um einen Titel zu kämpfen, ich fühle mich bereit für den nächsten Schritt.»

«Max mit den weichen Reifen losfahren zu lassen, das war ein kluger Schachzug von Red Bull Racing. Und wenn Max mich in Kurve 1 kassiert hätte, dann hätte er wohl das Rennen gewonnen, weil Überholen hier so knifflig ist.»

«Lando war heute der Schnellste da draussen, und er kam einfach nicht an Max vorbei. Er war in jeder Runde innerhalb einer Sekunde. Wenn Lando an Max vorbeigekommen wäre, dann hätten wir es wohl ebenfalls nicht geschafft. Deshalb war es entscheidend, dass uns der Start glückt. Das ist dieses Jahr eine meiner Stärken, und ich bin froh, dass ich das so gut hinbekommen habe.»

«Was im Vergleich zu anderen Singapur-GP anders war – die Reifen haben weniger überhitzt als in den Vorjahren. Ich glaube, die Strecke war in der Vergangenheit recht heiss, aber durch den neuen Asphalt einiger Kurven ist sie etwas glatter geworden. Die Reifen scheinen dieses Jahr ebenfalls robuster zu sein. Es lief alles etwas besser, aber trotzdem war es eine ziemliche Überraschung, wie verhältnismässig glatt das alles gelaufen ist.»

«Ein Teil davon hat auch mit Erfahrung zu tun. Vor ein paar Jahren bin ich wahrscheinlich angespannter gefahren und war aus diesem Grund in bestimmten Situationen überfordert, in denen ich lockerer hätte sein sollen. Heute war ich entspannt. Als es eine Stunde vor dem Rennen regnete, sagte ich mir einfach – es ist, wie es ist, und es ist für alle gleich. Ich konnte nichts gegen das Wetter tun, also hatte es auch keinen Sinn, sich darüber aufzuregen. Ich glaube, vor ein paar Jahren wäre das bei mir anders gewesen.»


Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:40:22,367 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +5,430 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren +6,066
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +8,146
05. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +33,681
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +45,996
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:20,667 min
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1:25,251*
09. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:33,527
10. Carlos Sainz (E), Williams, +1 Runde
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
14. Alex Albon (T), Williams, +1
15. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
17. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1
18. Esteban Ocon (F), Haas, +1
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
20. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
*5-sec-Zeitstrafe fürs Verlassen der Strecke

WM-Stand (nach 18 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 336 Punkte
02. Norris 314
03. Verstappen 273
04. Russell 237
05. Leclerc 173
06. Hamilton 125
07. Antonelli 88
08. Albon 70
09. Hadjar 39
10. Hülkenberg 37
11. Alonso 36
12. Sainz 32
13. Stroll 32
14. Lawson 30
15. Ocon 28
16. Tsunoda 20
17. Gasly 20
18. Bearman 18
19. Bortoleto 18
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 650 Punkte (Weltmeister)
02. Mercedes 325
03. Ferrari 298
04. Red Bull Racing 290
05. Williams 102
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 68
08. Sauber 55
09. Haas 46
10. Alpine 20

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