Alpine: Stallorder-Zoff um Platz 17! «Enttäuscht»

Alpine gegen Alpine: Colapinto und Gasly in der Schlussphase des Rennens in Austin
In der Formel 1 sind wir zuletzt jede Menge Stallorder-Diskussionen gewohnt. Normalerweise geht es dabei um McLaren («Papaya Rules») und um Spitzenpositionen im WM-Kampf. Im US-GP in Austin war das ausnahmsweise mal nicht Thema – dafür schaltete sich Alpine ein. Mit einer Stallorder im teaminternen Duell um Platz 17. Zur Erinnerung: Punkte gibt es bis einschließlich Platz 10.
Zwei Runden vor Schluss lag Alpine-Pilot Pierre Gasly an Rang 17, sein Teamkollege Franco Colapinto dahinter auf Platz 18. Doch der Argentinier hatte mehr Tempo, machte Anstalten, zu überholen. Beim Überfahren von Start-Ziel bekam er dann von seinem Team gefunkt: «Halte die Position!»
Kurz Stille am Funk, nach der kniffligen Kurve 1 meldete sich dann Colapinto: «Warte… Was? Position halten? Aber er ist langsam.» Am Ende missachtete Colapinto den Befehl vom Kommandostand, fuhr in Kurve 1 stark innen an Gasly vorbei (der am Ende sogar noch hinter Gabriel Bortoleto zurückfiel und 19. wurde).
Alpine-Teamchef Steve Nielsen nach dem Rennen: «Wir gaben den Fahrern die Anweisung, ihre Position zu halten, da wir den Kraftstoffverbrauch beider Autos im Auge behalten mussten und zusätzlich die Anzahl der verbleibenden Runden eine Variable darstellte, da die Spitzenreiter dicht bei uns lagen.» In der Schlussphase hatte Leader Max Verstappen die Gruppe überrundet, es war also viel Verkehr. Am Ende jedes Rennens müssen die Fahrer noch genug Sprit im Tank haben, um eine Kraftstoffprobe abgeben zu können. Reicht der Rest-Sprit nicht, wird der Fahrer disqualifiziert. Punktlos ging Alpine aber sowieso aus.
Nielsen: «Alle Anweisungen vom Kommandostand sind endgültig, und wir sind enttäuscht, dass dies heute nicht umgesetzt wurde. Wir werden dies intern überprüfen und klären.» Mit dieser klaren Aussage ließ sich Nielsen wohlgemerkt auch in der offiziellen Team-Pressemitteilung zitieren.
Colapinto begründete seine Entscheidung mit dem von hinten nahenden Bortoleto. «Ich wollte ihn hinter uns beiden halten. Wir müssen das als Team also noch mal besprechen und daraus lernen.»
Bitter für Colapinto: Der junge Argentinier fährt ohnehin in gewisser Weise auf Bewährung, hat bislang keinen Vertrag fürs kommende Jahr. Alpine-Berater Flavio Briatore betonte immer wieder, dass die Entscheidung über das zweite Cockpit (neben Gasly) zwischen Colapinto und Nachwuchspilot Paul Aron fallen werde.
USA-GP, Circuit of the Americas
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:34:00,161 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +7,979 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +15,373
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +28,536
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +29,678
06. George Russell (GB), Mercedes, +33,456
07. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +52,714
08. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +57,249
09. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:04,772 min
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:10,001
11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:13,209
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:14,778
13. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1:15,746
14. Alex Albon (T), Williams, +1:20,000
15. Esteban Ocon (F), Haas, +1:23,043
16. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:32,808
17. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1 Runde
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
Out
Carlos Sainz (E), Williams, Kollision
WM-Stand (nach 19 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 346 Punkte
02. Norris 332
03. Verstappen 306
04. Russell 252
05. Leclerc 192
06. Hamilton 142
07. Antonelli 89
08. Albon 73
09. Hülkenberg 41
10. Hadjar 39
11. Sainz 38
12. Alonso 37
13. Stroll 32
14. Lawson 30
15. Ocon 28
16. Tsunoda 28
17. Gasly 20
18. Bearman 20
19. Bortoleto 18
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 678 Punkte (Weltmeister)
02. Mercedes 341
03. Ferrari 334
04. Red Bull Racing 331
05. Williams 111
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 69
08. Sauber 59
09. Haas 48
10. Alpine 20