Formel 1: Verstappen von Ford beeindruckt

Las Vegas: Norris 1., rote Flaggen, Hülkenberg auf P4

Von Mathias Brunner
Lando Norris

Lando Norris

​Das zweite Training zum Las Vegas-GP sollte Aussagekraft haben. In der Praxis wird das auf den Kopf gestellt, denn weiterer Regen kommt! Lando Norris nach zwei Mal roter Flagge mit Bestzeit.

Zugegeben, der Las Vegas Grand Prix ist schon sehr cool, aber man kann es auch übertreiben: In der Nacht fällt die Temperatur hier markant ab, das fühlt sich für die GP-Asse dann an wie ein Wintertest in Barcelona.

Mit dem kleinen Unterschied, dass der Strassenkurs hier kaum Wärme in die Reifen knetet. Schon im ersten Training hatte sich die Befürchtung der meisten Fahrer bewahrheitet – das Reifen-Management ist extrem schwierig, die Bahn ist rutschig. Es ist das eine, die fetten Walzen überhaupt halbwegs warm zu bekommen, aber noch schwieriger ist es, die Wärme zu konservieren.

20 Minuten vor Beginn des zweiten Trainings begann es zu nieseln, das konnte ja lustig werden. Doch die Formel 1 hatte Glück im Unglück: Eine enorme Regenzelle zog wenige Kilometer vom Strip entfernt an der Stadt vorbei. Wäre die über die Formel-1-Strecke gezogen, dann hätte sich hier kein Rad gedreht.

Das zweite Training begann bei klammen 13,7 Grad (die Bahn bei 16,5 Grad) und hätte in der Theorie Aussagekraft gehabt: Denn um 20.00 Uhr Lokalzeit werden hier auch Abschlusstraining und Grand Prix beginnen. Tatsächlich jedoch ist das alles auf den Kopf gestellt – noch mehr Regen kommt, und alles was bis dann an Reifengummi auf die Bahn kommt, wird weggewaschen.

McLaren hatte im ersten Training einen modifizierten Monza-Flügel ausprobiert (gefahren von Oscar Piastri), beim zweiten Training hatten Lando Norris und Piastri beide den normalen Monza-Flügel am Wagen. Das Experiment ist wohl schiefgegangen.

Das war zu erwarten: Die Ampel am Ende der Boxengasse schaltete auf grün – und keiner fuhr auf die Bahn.

Nach fünf Minuten erfreute Las Vegas-Spezialist Pierre Gasly die Fans und wagte sich auf den Las Vegas Strip Circuit. Der Franzose war Viertschnellster in der Quali 2023 und sogar Drittschnellster 2024 – und er hat bislang hier keinen einzigen Punkt eingefahren!

Nach 15 Minuten Vegas-2023-Sieger und Weltmeister Max Verstappen an der Spitze, vor Vegas-2024-Sieger George Russell und Charles Leclerc (hier 2023 auf Pole-Position).

Dann ging es ratz-fatz: Der junge Kimi Antonelli neu an der Spitze, bevor Ferrari-Superstar Lewis Hamilton das Kommando übernahm. Aber auch diese Bestzeit hatte nur wenige Sekunden Bestand, denn George Russell legte nach.

Bei WM-Leader Lando Norris fiel auf: Der Wagen rutscht viel zu viel, Runde abgebrochen.

Aber dann drehte McLaren auf: Norris neu an der Spitze, Piastri auf dem zweiten Platz, bevor George Russell die Papaya-Party vermasselte.

Stand nach 30 Minuten: Leclerc, Norris, Russell, Verstappen, Hamilton, Gasly.

Nach 38 Minuten rote Flagge! Blöd für George Russell, der auf Bestzeit-Kurs war. Auch Lewis Hamilton war auf einer flotten Runde, als unterbrochen werden musste.

Grund: Verdacht auf losen Abflussdeckel in Kurve 17. Dann bestätigte die FIA: «Ein Streckenposten hatte einen möglicherweise losen Kanaldeckel gemeldet in Kurve 17. Die Rennleitung konnte das anhand der Überwachungs-Kameras nicht klar erkennen. Also wurde die rote Flagge gezeigt, um sich diese Stelle aus der Nähe anzusehen.»

Die Uhr tickte gnadenlos herunter, nach 16 Minuten Pause ging es weiter, mit 6 Minuten zu fahren.

Charles Leclerc war da nicht mehr dabei – der Ferrari-Pilot stellte seinen Dienstwagen bei Kurve 5 neben die Bahn und funkte: «Etwas ist gebrochen, ich fürchte, es ist das Getriebe.»

Dann wieder rote Flagge: wegen des gleichen losen Kanaldeckels. Damit war das Training zu Ende.


2. Training, Las Vegas

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:33,602 min
02. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:33,631
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:33,763
04. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:33,879
05. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:33,893
06. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:33,901
07. George Russell (GB), Mercedes, 1:34,037
08. Alex Albon (T), Williams, 1:34,067
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:34,105
10. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:34,127
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:34,191
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:34,373
13. Carlos Sainz (E), Williams, 1:34,435
14. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:34,493
15. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:34,692
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:34,824
17. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:34,986
18. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:35,012
19. Esteban Ocon (F), Haas, 1:35,228
20. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:35,499


1. Training, Las Vegas

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:34,802 min
02. Alex Albon (T), Williams, 1:34,968
03. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:35,071
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:35,109
05. Carlos Sainz (E), Williams, 1:35,179
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:35,258
07. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:35,299
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:35,450
09. George Russell (GB), Mercedes, 1:35,534
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:35,538
11. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:35,561
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:35,589
13. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:35,709
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:35,746
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:35,894
16. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:35,990
17. Esteban Ocon (F), Haas, 1:36,123
18. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:36,170
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:36,398
20. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:36,758

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