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Bob Bell: «Renault besitzt unheimliches Potenzial»

Von Mathias Brunner
Technikchef Bob Bell

Technikchef Bob Bell

​Der Engländer Bob Bell, der einstige und auch wieder neue Technikchef von Renault, spricht über die grosse Aufgabe für das französische Werksteam.

Die Renault-Verantwortlichen (CEO Carlos Ghosn, Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul, Sportdirektor Frédéric Vasseur, Technikchef Bob Bell) haben sich bei der Präsentation in Paris im Tenor geäussert: Es werde eine Aufbauphase geben, so betonten sie immer und immer wieder, niemand solle von Renault 2016 Siege erwarten.

Der Engländer Bob Bell (57), kam 1997 als Aerodynamiker nach Enstone, wo der Rennstall damals Benetton hiess. Ab 2003 arbeitete er bei Renault in jener Position, die er heute wieder inne hat – als technischer Leiter. 2005 und 2006 wurde Bell mit Renault und Fernando Alonso Formel-1-Weltmeister. Ab 2011 wirkte Bell bei Mercedes, er war einer der Baumeister jener Struktur, dank welcher Lewis Hamilton im Silberpfeil 2014 und 2015 Weltmeister wurde.

Bob Bell über seine alte-neue Rolle: «Ich überwache die technische Verbindung zwischen dem Motorwerk in Viry-Châtillon und dem Chassiswerk in Enstone. Ich muss sicherstellen, dass wir hier eine kostante, strategisch identische Arbeitsweise haben, um das Maximum aus den Ressourcen zu schöpfen. In der Praxis werde ich wohl die Hälfte einer Woche in England verbringen und die andere Hälfte in Frankreich.»

Seine direkten Ansprechpartner: Motorenchef Rémi Taffin in Frankreich und Chassis-Chef Nick Chester in England.

Bob Bell weiter: «Ich weiss, dass in diesen Werken unheimliches Potenzial schlummert. Selbst wenn Enstone schwierige Jahre erlebte, so ist die generelle Struktur gesund. In Viry wollen wir die Strukturen straffen und beleben, Ressourcen sind hier nicht das Problem.»

«Das Ziel muss sein, dass beide Werke zu einer Einheit werden. Zur Zeit der V8- und V10-Motoren war eine Beziehung zwischen Motorpartner und Chassispartner möglich, auf Armlänge gewissermassen. Das ist vorbei. Heute muss schon beim Konzept der Motor komplett integriert sein.»

Bell plädiert für Geduld, was die Erwartungen der Fans betrifft. Bei den Kollegen von Autosport sagte er: «Mindestens im vergangenen Jahr ist das Team in Sachen Ressourcen ins Verdursten geraten. Das hatte seine Gründe, ich sage das nicht als Kritik. Als Folge davon ist die Anzahl Mitarbeiter gesunken, alles wurde heruntergefahren, Wartung, Werkzeugmaschinen, Prüfstände. Es war einfach nicht möglich, das höchste Niveau zu halten. Also müssen wir nun daran gehen, all diese Ressourcen wieder aufzustocken.» Die Rede ist von mindestens 160 Angestellten, die im Laufe der kommenden beiden Jahre zu Renault kommen sollen.

Bob Bell weiter: «Renault hat sich auf lange Zeit verpflichtet, wir lassen uns beim Aufbau bewusst Zeit. Wir engagieren nicht einfach den Nächstbesten, sondern erwägen sorgfältig, wie eine Fachkraft ins Team passt. Wir wollen einige der besten Leute der Branche, und wenn das bedeutet, dass wir auf jemanden warten müssen, dann werden wir das auch tun. Für 2018 streben wir dann einen erheblichen Schritt nach vorne an, das ist ein glaubwürdiges Ziel für den Rennstall, um zu zeigen, dass mit uns zu rechnen ist.»

«Das ist ein aufregendes Projekt für mich. Ich hatte immer schon massiven Respekt vor der Aufgabe der Motorhersteller. Nun habe ich mehr Einfluss auf beide Seiten, das ist eine Ehre und eine Herausforderung zugleich. Ich freue mich auf den Aufbau des Teams, auf diese gemeinsame Reise. Wir streben alle danach, hier etwas auf die Beine zu stellen, auf das wir eines Tages stolz sein dürfen.»

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
16. Februar: Roll-out und Filmtag Mercedes (Silverstone, vom Team unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
19. Februar: Präsentation Ferrari (im Internet, 14.00 Uhr)
19. Februar: Roll-out und Filmtag Williams (Silverstone, vom Team unbestätigt)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out und Filmtag Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out und Filmtag HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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