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Daniel Ricciardo über Max Verstappen: Stimmung anders

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo und Max Verstappen in Silverstone

Daniel Ricciardo und Max Verstappen in Silverstone

Der dreifache GP-Sieger Daniel Ricciardo sagt: «Seit Max Verstappen zu Red Bull Racing gekommen ist, hat sich die Stimmung geändert. Wir bringen das Beste im anderen zum Vorschein.»

Red-Bull-Rennsportchef Dr. Helmut Marko und Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner dürfen der Zukunft ruhig entgegenblicken: Sie haben den Idealfall einer Fahrerpaarung geschaffen – zwei Fahrer, die sich zu Höchstleistungen anstacheln, die aber dennoch miteinander auskommen.

Ex-GP-Pilot Martin Brundle: «Anfangs dieser Woche wurde ich zum Tontaubenschiessen-Wettbewerb eingeladen und konnte aus nächster Nähe verfolgen, wie die Red-Bull-Fahrer miteinander umgehen. Das schliesst die Toro-Rosso-Jungs Kvyat und Sainz mit ein. Selbst wenn du immer merkst, dass ein kraftvoller Konkurrenzgedanke da ist, fand ich es sagenhaft, welche Kameradschaft du auch spürst. Da kommt auf eine gutmütige Art und Weise der eine Spruch nach dem anderen, es wird viel gelacht.»

Viele fragen sich: Wie lange wird wohl gelacht, wenn die beiden RBR-Piloten erstmals à la Mercedes aneinander geraten?

Formel-1-Champion Damon Hill gibt zu bedenken: «Daniel Ricciardo merkt langsam, dass er ein paar Holzstücke nachlegen muss, Verstappen wird sicher nicht langsamer.»

Im Rahmen seiner Medienrunden in Silverstone hat Daniel Ricciardo über Max Verstappen gesprochen, der vor dem Spanien-GP von Toro Rosso ins Hauptteam geholt wurde – und sensationell seinen ersten Grand Prix gewann. In Österreich wurde der 18jährige Max Zweiter. In England hat er erstmals in einem Abschlusstraining Daniel bezwungen.

Ricciardo sagt: «Die Stimmung hat sich geändert. Schon im Vorfeld des Rennens in Barcelona gab es ja tüchtig Gedöns über den Wechsel von Max. Und dann gewinnt der Kerl auch noch. Das war alles ein wenig chaotisch. Es folgte das Rennen in Monaco, jeder weiss, was dort passiert ist (für Daniel lagen keine Reifen bereit, als er reinkam, Sieg futsch, M.B.). Seit Max ins Team gekommen ist, da ist eine Menge passiert. Die Atmosphäre ist dichter. Aber was hat sich für mich geändert? Er treibt mich an, er fährt wirklich gut. Meine Aufgabe besteht darin, die Nase vorn zu haben. Letztlich glaube ich, wir bringen im Andere das Beste zum Vorschein.»

Ricciardo grinst und platziert eine kleine Spitze: «Schliesslich ist er eben erst in die Pubertät gekommen, und mir ist selber nicht ganz klar, was das bedeutet – ob er noch besser wird oder ob er abbaut.»

In jenen Grands Prix, in welchen beide RBR-Fahrer ins Ziel gekommen sind, steht es 3:1 für den jungen Verstappen. Er gewann in Spanien, Ricciardo wurde aufgrund der weniger guten Strategie Vierter. In Monaco entging Daniel der Sieg, Verstappen setzte den Wagen in die Leitschienen. In Kanada wurde Verstappen Vierter, Ricciardo nur Siebter. In Baku, wo es Reifenprobleme bei beiden gab, wurde Daniel Siebter und Verstappen Achter. Dann Rang 2 von Max auf dem Red Bull Ring, Platz 5 für Ricciardo. Zu Beginn des Österreich-GP liess Ricciardo eine Tür offen, Max sagte Dankeschön und schlüpfte durch.

Daniel weiter: «Max war vom ersten Tag an sauschnell. In den letzten Rennen war er den Rennen etwas besser. Hier ist er nun im Abschlusstraining erstmals schneller gewesen als ich, also sagt die Logik – dafür bin ich im Rennen schneller. Die Dauerläufe am Freitag unterstreichen das. In Österreich hat mich Max auf dem falschen Fuss erwischt. Bekanntlich lernst du ja aus deinen Fehlern, also werde ich mir das nicht noch einmal erlauben.»

In der WM-Zwischenwertung ist Daniel Fünfter mit 88 Punkten, Max liegt auf dem sechsten Rang mit 72 Zählern.

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