Grasbahnrennen: Gefährlicher Faktor Staubentwicklung

Freie Sicht für Romano Hummel vorne, die A...karte für Lukas Fienhage (links verdeckt im Staub)
Das ist nicht neu. Grasbahnen sind herrliche, ja zum Teil idyllische Gelände für Bahnsportrennen, aber auch zum Teil äußerst gefährliches Terrain für mehr oder mindere Staubentwicklung oder andererseits glitschige Bahnoberflächen. Bei beiden Streckenverhältnissen gehen die Aktiven auf den Solomaschinen oder in den Gespannen hohe Risiken ein. Und natürlich auch die Verantwortlichen des jeweiligen Renntages, Rennleiter und Sportkommissare, wegen möglicher Haftungsrisiken bei Unfällen.
Unter anderem der DMSC Bielefeld, der in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert, kann davon ein Lied singen. Eigentlich in jedem Jahr sorgen Trockenheit oder Nässe am und auf dem Leineweberring für vermehrte Planung und aufwändigen Bahndienst im Vorfeld wie am jeweiligen Rennwochenende.
Das war auch diesmal nicht anders. «Wir hatten in den Wochen zuvor unter einer erheblichen Trockenheit zu leiden», sagte der zum geschäftsführenden Vorstand des DMSC gehörende Sportleiter Michael Junklewitz. «Wir haben dann sehr viel Wasser auf die Bahn gebracht und mit Schleppern die Bahn aufgeraut. Am Sonntag war der Untergrund jedoch am Nachmittag wieder sehr trocken und wir mussten dann vermehrt Bahndienste fahren um zu wässern und die Bahn anschließend wieder zu glätten.»
Dazu kam, dass die Fahrer der Trecker, Schlepper und Wasserwagen nicht unbedingt alle Erfahrungen mit der Präparation von Rennbahnen haben, da sie im normalen Arbeitsalltag für Lohnunternehmen auf Feldern arbeiten. Also viel Arbeit für Junklewitz, das ach so wichtige Personal auf Kurs zu halten. Schwierig ist dabei das richtige Maß zu finden zwischen Wassereintrag und Pause zwischen den Läufen. Der Grat ist sehr schmal.
Dass es dadurch auf dem Leineweberring so manche Verzögerung gab, ist durchaus verständlich, auch für die Zuschauenden in den Kurven, die einiges an Staub schlucken mussten. Zu Beginn des Rennens mehr, später deutlich weniger. Und etwas länger als geplant hat es auch gedauert, obwohl die Rundenzahl bei den einzelnen Läufen von vier auf drei gekürzt wurde.
Verbessert werden könnte die Kommunikation mit dem Stadionsprecher. Die Leute auf den Rängen wollen aufgeklärt werden, was und warum hier vor sich geht und warum es dauert.
Eines ist auf jeden Fall sicher. Die Sicherheit der sportlich Aktiven auf der Bahn steht an oberster Stelle, natürlich auch die der Menschen auf den Rängen. Was, wenn wirklich mal ein Motorrad über die Bande fliegen sollte, was bei den Airfences eher nicht so wahrscheinlich ist? Dann wäre das Geschrei groß.
«Wenn es so richtig staubt, fahre ich nicht», sagte der Niederländer Dave Meijerink zwischendurch zu SPEEDWEEK.com, «ich muss ja am Montag wieder zur Arbeit gehen.» Und auch Manuel Meier aus Berghaupten, mit seiner Beifahrerin Lena Siebert Deutscher Meister in der Seitenwagenklasse, fügte hinzu: «Wenn du richtig in die Staubwolke reinfährst, siehst du für einen Moment nichts. Ich bin froh, dass die Bielefelder das dann noch so gut hinbekommen haben.»
In der Tat war es trotz einiger Verzögerungen ein toller Renntag in Bielefeld-Heepen, vor allem aufgrund der zum Teil äußerst spannenden Rennläufe bei den Solisten und noch mehr bei den Gespannen.
Ergebnisse Grasbahnrennen Bielefeld (D):
Solo: Chris Harris (GB), 19 Vorlaufpunkte. 2. Dave Meijerink (NL), 16. 3. Romano Hummel (NL), 17. 4. Jacob Bukhave (DK), 18. 5. Paul Cooper (GB), 15. 6. Charley Powell (GB), 12. 7. Mika Meijer (NL), 12. 8. Lukas Fienhage (D) 11. 9. Stephan Katt (D), 8. 10. Daniel Spiller (D), 7. 11. Sem Ensing (NL), 6. 12. Tero Aarnio (FIN), 4. 13. Jens Benneker (D), 2. 14. Jeffrey Sijbesma (NL), 4. 15. Tom Lamek (D), 0. 16. Jörg Tebbe (D), 0
Last-Chance-Heat: 1. Powell, 2. Cooper, 3. Meijer, 4. Fienhage, 5. Katt, 6. Spiller.
Finale: 1. Harris, 2. Meijerink, 3. Hummel, 4. Bukhave, 5. Cooper, 6. Powell.
Seitenwagen: 1. Mitch Godden/Paul Smith (GB), 20 Punkte. 2. Markus Brandhofer/Alexander Herrmann (D), 15. 3. Manuel Meier/Lena Siebert (D), 14. 4. Guillaume Comblon/Baptiste Comblon (F), 13. 5. Nicole Standke/Sonja Dreyer (D), 7. 6. Jens Lorei/Jack Düringer (D), 3. 7. Jan Kempa/Phil Stelbrink (D), 1.