Louis Tebbe optimistisch: «Ich werde weiterfahren»

Louis Tebbe und seine Schwester Lenja waren in Werlte dabei
Der 15. Juni war kein guter Tag im Leben der Familie Tebbe. Louis, der Sohn von Jörg Tebbe und hoffnungsvolles Nachwuchstalent in der Klasse B-Solo, stürzte beim Grasbahnrennen auf der Nahner Waldbahn in Osnabrück in seinem dritten Heat ausgangs der Startkurve schwer. «Ich bin etwas zu sehr nach außen gekommen und hatte plötzlich im losen Material keinen Kontakt mehr zur Bahn», so der 20-jährige Dohrener jetzt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com am Rande des EM-Semifinales 2 in Werlte.
Im Osnabrücker Krankenhaus wurden dann multiple Verletzungen festgestellt: Die rechte Hüfte und der rechte Ellenbogen waren ausgekugelt, zudem am Arm Bänder verletzt und am linken Knie ein Kreuzband gerissen und der Schienbeinknochen angebrochen. «Am schlimmsten waren die Schmerzen an der Hüfte, als ich noch auf der Bahn lag, so etwas gönne ich niemandem», erinnert sich Tebbe-Junior noch heute an das Geschehen in Osnabrück.
Aber schon nach eineinhalb Wochen Krankenhausaufenthalt konnte er wieder ins heimische Dohren im Emsland entlassen werden. Dort steht jetzt ein von der Krankenkasse bezahltes, höhenverstellbares Bett. Belasten darf Louis seine rechte Hüfte noch nicht, Mutter Tanja hilft bei den nötigsten Verrichtungen. Einmal die Woche kommt ein Physiotherapeut ins Haus um die Muskulatur beweglich zu halten. Und obendrein hat die Familie einen elektrischen Rollstuhl angeschafft, damit der Junge auch mal an die frische Luft kommt.
So waren die Tebbes am letzten Samstag auch in Werlte beim EM-Rennen auf dem Hümmlingring vor Ort. Louis war wie immer guter Laune und voller Optimismus: «Ja, das dauert noch, diese Saison wird das nichts mehr. Mein Kreuzband muss ja noch operiert werden, aber ich werde weiterfahren.»