Kawasaki am Nürburgring: Vinales statt Vugrinec

Isaac Vinales zu Superbike-WM-Zeiten
So turbulent hatte sich Teamchef Oliver Skach seine zweite Saison in der IDM Superbike nicht vorgestellt. Nachdem sich die Wege zwischen dem Team und dem Kroaten Martin Vugrinec überraschend mitten am IDM-Wochenende in Assen getrennt hatten, stand das von Kawasaki Deutschland unterstützte Team plötzlich ohne Fahrer da. Skach hatte nach eigenen Worte «den Stecker gezogen», nachdem die Vorstellung von Fahrer und Team nicht mehr auf einen Nenner zu bringen waren.
Vorher hatten sich schon der Österreicher Philipp Steinmayr und der Italiener Christian Gamarino versucht und waren rasch wieder verschwunden. Vugrinec hat schon wieder einen neuen Job gefunden. «Zurück auf der Weltbühne», verkündete er kurz nach seinem Abschied aus der IDM. «Ich freue mich sehr, meine Rückkehr zur FIM Endurance World Championship EWC mit dem Team 33 Accessoires bekannt zu geben. Wir haben zwei erfolgreiche Testtage auf der Rennstrecke Paul Ricard in Frankreich absolviert, wo das Finale der EWC, bekannt als Bol d'Or, stattfinden wird. Vielen Dank an das Team für diese Gelegenheit. Ich kann das Rennen kaum erwarten.»
In der IDM Superbike tritt an diesem Wochenende erstmals der Spanier Isaac Vinales an. Erfahrungen mit der Kawasaki hat er, die Wissenslücke in Sachen Nürburgring konnte er am Donnerstag vor dem IDM-Event bei einem allgemeinen Testtag schließen.
Vinales begann seine Rennkarriere in der spanischen Meisterschaft im Jahr 2006 und holte 2009 seinen ersten Sieg in der CEV 125-Meisterschaft. Für 2010 blieb er in der Klasse, aber in dem Jahr gab er auch sein Debüt auf der internationalen Bühne, als er einen ersten Wildcard-Auftritt bei seinem Heim-Grand-Prix in der 125ccm-Weltmeisterschaft absolvierte. Nach zwei weiteren Saisons in nationalen Meisterschaften stieg Vnales 2012 schließlich in das MotoGP-Paddock auf, als er seine erste komplette Saison in der Moto3-Weltmeisterschaft bestritt, in der er bis 2015 fuhr und 2014 drei Podestplätze und einen dritten Platz erzielte. 2019 wechselte er in das Fahrerlager zur WorldSSP und stieg zwei Jahre später in die Superbike-Klasse auf. Inzwischen widmet ich Vinales der Langstrecken-WM und war zuletzt im japanischen Suzuka am Start.
«Isaac kennt die Strecke nicht», meinte Teamchef Oliver Skach auf IDM.de und merkte zusätzlich zu der Verpflichtung des aus Llançà stammenden Fahrers in der IDM Superbike an, «die Spanier unterschätzen meistens das Niveau der IDM und haben völlig falsche Vorstellungen. Wir haben ihn aber engagiert, weil wir das Motorrad einsetzen, als Kawasaki-Team auftreten und die Marke präsentieren möchten. Wir wissen nicht, wie er sich schlagen wird. Die ganz großen Erfolge sind in seiner Vita nicht zu finden. Aber wer weiß, vielleicht erwartet uns auch eine Überraschung. Kawasaki ist er schon gefahren. Ich bin gespannt.»
Am Test-Donnerstag schlug sich der Spanier wacker. Mit einem Rückstand von 1,206 Sekunden hinter Lukas Tulovic, dem Schnellsten des Tages, rangierte Vinales auf Rang 13.