MotoE-Blamage: Nach dieser Saison ist Schluss

Fetz-Freundin greift zu ungewöhnlichen Mitteln

Von Esther Babel
Teamwork im Hause Fetz

Teamwork im Hause Fetz

Den IDM-Sonntag auf dem Nürburgring beschreibt IDM Superbike-Pilot Marco Fetz mit einem Wort: «Alptraum». Bei keinem der beiden Rennen sah der BMW-Pilot das Ziel. Jetzt ist die Kasse vor dem Finale leer.

«Das war ein hartes Wochenende», meinte Marco Fetz nach dem Ausflug zum vorletzten IDM-Event auf dem Nürburgring. «Nach einem erfolgreichen Samstag, mit Einzug in die Superpole 2 und einer Rundenzeit von 1:25.1 min, wurde unser Sonntag zum Albtraum.»

«Im ersten Rennen stürzte ich wegen eines aufgeschlitzten Vorderreifens unverschuldet, aber das Team hat das Motorrad perfekt und fehlerfrei für das zweite Rennen wieder vorbereitet», so sein Bericht. «Nachdem ich das zweite Rennen wieder von Startplatz 15 in Angriff nehmen konnte, hatte ich nach sechs Runden einen Highsider und schlug hart auf dem Asphalt auf. Zum Glück bin ich glimpflich davongekommen. Großes Sorry an mein Team und meine Sponsoren, aber das gehört zum Rennsport leider dazu. Ich hoffe, dass wir das Bike wieder startklar bekommen und am IDM Finale in Hockenheim teilnehmen können. Danke an alle.»

Die wie bei zahlreichen IDM-Piloten zum Saisonende leerer werdende Kasse ist durch die Nürburgring-Stürze an ihr Limit geraten. Denn bis zum Hockenheim-Finale muss die Kiste wieder flottgemacht werden. Um nicht wegen Geldmangels zuhause bleiben zu müssen, startet Fetz‘ Freundin Tamara Jorde nun kurzentschlossen eine Crowd-Funding-Aktion.

«Mein Freund Marco Fetz fährt mit seinem Privatteam MF-Racing powered by Jung in der IDM Superbike 1000. Außerdem startet er sogar in der EWC (Langstrecken-Weltmeisterschaft). Etwas, wovon viele nur träumen», schreibt sie. «Was Marco und sein Team leisten, ist unglaublich. Hinter ihm steckt kein großes Team mit riesigem Budget, sondern vor allem seine Familie und Freunde, sowie einige klein und mittelständischen Sponsoren, die alles mit Herzblut auf die Beine stellen.»

«Sein Papa Günter kümmert sich um Organisation, Kosten und Sponsoren, ohne die nichts möglich wäre und steht zusätzlich jedes Wochenende mit den Mechanikern am Motorrad», erklärt sie. «Patrick, der ‚Datenmann‘, gibt neben seiner eigenen Motorradwerkstatt alles, opfert jede freie Minute und zerlegt nach jedem Rennen das Motorrad, um es für das nächste vorzubereiten. Hoffi, Ale und Peter nehmen sich regelmäßig Zeit, um mechanisch an den Rennwochenenden zu unterstützen. Seine Mama sorgt an den Rennwochenenden für das gesamte Team. Und Marco selbst arbeitet Vollzeit 40h, trainiert, organisiert und kämpft jedes Wochenende dafür, seinen Traum leben zu können.»

«Alles geschieht in Eigenleistung», stellt Jorde klar, «mit unfassbar viel Leidenschaft, aber ohne großes finanzielles Polster. Warum ich diese Spendenaktion gestartet habe? Beim letzten Rennen am Nürburgring hat es Marco und sein Team hart erwischt. Zum Glück hatte er mehrere Schutzengel. Körperlich kam er mit blauen Flecken und Kopfschmerzen davon. Doch das Motorrad ist extrem beschädigt. Und jetzt kommt das Bittere: Am 26.–28.09. steht das Saisonfinale in Hockenheim an, Marcos Lieblingsstrecke, sein Heimrennen und das große Highlight der Saison. Dort nicht an den Start gehen zu können, wäre für ihn und das gesamte Team ein riesiger Schlag. Doch ohne Hilfe ist es finanziell nicht mehr möglich, das Motorrad rechtzeitig zu reparieren.»

«Jeder Cent fließt direkt in die Reparatur und Ersatzteile für das Motorrad, die Vorbereitung für das Hockenheim-Wochenende, damit Marco beim Saisonfinale starten kann», so ihr Aufruf. «Meine Bitte an euch: Ich wünsche mir von Herzen, dass Marco und sein Team beim Heimrennen in Hockenheim an den Start gehen können. Sie investieren so viel Zeit, Leidenschaft und Liebe in diesen Sport und verdienen es, diese Saison nicht mit einem Sturz am Nürburgring beenden zu müssen. Jede noch so kleine Spende hilft und bringt Marco einen Schritt näher zurück auf die Strecke. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Marco in Hockenheim wieder alles geben kann. Vielen Dank an jeden Einzelnen, der ihn unterstützt. Sei es durch eine Spende oder indem ihr seine Geschichte teilt

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