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IRRC-Ankündigung stößt vielerorts auf Unverständnis

Von Helmut Ohner
Die Superbike-Klasse ist der Höhepunkt bei jeder Veranstaltung der IRRC

Die Superbike-Klasse ist der Höhepunkt bei jeder Veranstaltung der IRRC

Seit der Bekanntmachung, dass ab dem kommenden Jahr in der Internationalen Road Racing Championship die Superbike-Klasse gestrichen wird, rumort es unter den Teams, Fahrern und Fans dieser Serie.

Eine Woche vor der vierten Veranstaltung der International Road Racing Championship (IRRC) platzte die Bombe. Das IRRC-Management überraschte die Teilnehmer und Fans mit der Ankündigung, dass ab dem kommenden Jahr die spektakuläre Superbike-Kategorie durch die weniger attraktive Supertwin-Klasse ersetzt werden wird. Als Gründe wurden einerseits die Sicherheit, andererseits finanzielle Aspekte angegeben.

«Die Superbike-Klasse ist zu einer sehr schnellen Klasse geworden. Als IRRC-Management möchten wir einen Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenrennsport leisten. Und die Kosten für ein Superbike sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Viele Fahrer haben Probleme, das Budget für eine komplette Saison aufzubringen. Wir möchten dem entgegenwirken und den Fans spannende Positionskämpfe und volle Fahrerfelder bieten», lautet die Erklärung auf der IRRC-Homepage.

«Diese Entscheidung ist verrückt!», lautet ein Vorwurf Richtung IRRC-Management. «Kein Straßenrennen ist sicher. Ja, man kann das Risiko verringern, aber eine Superbike-Klasse zugunsten einer Twin-Klasse zu streichen, ist einfach nur dumm. Die Supersport-Motorräder sind auf einigen Rennstrecken genauso schnell wie die Superbikes. Die Fahrer entscheiden, in welcher Klasse sie fahren wollen, nicht die Organisatoren.»

Viele Fans sind davon überzeugt, dass diese einschneidende Änderung den Untergang der mittlerweile auch in Großbritannien und Irland vielgeachteten Meisterschaft nach sich ziehen könnte, weil sich weniger Fans für die Rennen der Supertwins interessieren könnten. Außerdem wird bezweifelt, ob hochgezüchteten Supertwin-Motorräder in der Anschaffung und im Erhalt um so viel günstiger sein werden.

Dass diese einschneidende Entscheidung offenbar gefällt wurde, ohne davor mit den davon betroffenen Aktiven und Teams besprochen worden zu sein, stößt auf Unverständnis und Ärger. Vor allem die genannten Gründe empfinden viele als fadenscheinig. «Warum mitten in der Saison entscheiden und dann gleich fürs nächste Jahr?», war nur eine der unzähligen Fragen, die in diesem Zusammenhang gestellt wurden.

«Einige Fahrer haben Anfang der Saison sehr viel Geld ausgegeben und neue Motorräder gekauft oder viel Geld in Revision und Verbesserung der Bikes investiert. Das hätten sie sicher nicht gemacht, wenn sie gewusst hätten, dass nächste Saison Schluss ist mit der Superbike-Klasse. Außerdem kommt dazu, dass viele Verträge mit Sponsoren für mindestens zwei Jahre gemacht werden. Was soll man denen jetzt sagen? Zu Saisonende Geld zurückzahlen oder Parts wieder abbauen?»

«Ich komme echt nicht klar, hätte es eine Regeländerung nicht auch getan? Etwa Serienmotorräder, die sich Ottonormalo leisten kann? Nur Fahrwerksanpassung? Keine M1000, keine R1M oder was sonst noch rumgeistert? Eine Obergrenze fürs Tuning und auch für das Grundmotorrad wäre sicherlich machbar, denn auch die finanzstarken Mannschaften sind bestimmt daran interessiert weniger Geld auszugeben.»

«Mich beschäftigt eine Frage: Wenn das eine gemeinsame Entscheidung des gesamten IRRC-Managements aller zusammengeschlossenen Länder ist, sind diese dann auch so konsequent und es gibt keine lokalen Superbike-Rennen mehr, wie den Benelux-Cup in Hengelo und Chimay oder die Open Superbike in Imatra, Horice und Frohburg? Oder ist das dann plötzlich etwas anderes? Wir sind gespannt!»

Noch bleibt bei einigen Unverdrossenen die Hoffnung, dass das letzte Wort doch noch nicht gesprochen ist. «Da gibt es doch sicher Wege und Möglichkeiten diesen Schwachsinn zu umgehen. Das Zugpferd in jeder Serie ist nun mal die Superbike-Klasse, basta! Ich schaue mir immer alle Klassen an, logisch. Aber die Superbike sind und bleiben die Krönung. Ich kann nur hoffen, dass die, die das verbockt haben, sich Gedanken machen, was sie da anrichten.»

«Vielleicht ist es an der Zeit, das Management zu wechseln! Gibt es denn keine ehemaligen Fahrer, die noch immer eine Leidenschaft für diesen Sport haben und über die nötige Erfahrung verfügen, um die Organisation zu übernehmen oder eine neue zu gründen? Mir wurde gesagt, dass diese Ankündigung nicht von allen beteiligten Clubs akzeptiert wird. Superstock wäre für alle akzeptabel, aber ich bezweifle, dass dies auch für die Twin-Rennen gilt.»

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